• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Zu viel Freizeit tut Alleinerziehenden nicht gut

Zu viel Freizeit tut Alleinerziehenden nicht gut

02.08.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Also wie soll ich sagen? Natürlich tut ein Abend am See oder im Biergarten gut. Natürlich ist es schön, wenn man keine Schulbutterbrote schmieren muss und vielleicht sogar länger schlafen kann. Aber für viele Alleinerziehende stellen sich jeden Sommer auf’s Neue ähnliche Probleme ein: Manche fahren von Hundert auf Null, weil die Kinder beim Vater sind. Das Sommerloch, das entsteht, ermöglicht zwar, sich einmal das Hirn durchpusten zu lassen, doch es sorgt auch für Einsamkeit und Lähmung. Andere Mütter haben nie Erholung, weil es keinen Vater (bzw. kein anderes Elternteil) gibt. Bei ihnen sind die Kinder dann auf einmal nur noch da, weil Kita und Schule geschlossen haben. Bei vielen muss die Arbeit weiter gehen, denn sie arbeiten selbstständig, weil sich eine Festanstellung mit dem Alleinerziehen oft nur sehr schwer vereinbaren lässt.

Die Anspannung bleibt

Alleinerziehende sind schon im Alltag meistens erschöpft und angespannt. Doch was sie oft gelernt haben, ist, sich der Mühle hinzugeben. Viele können die unzähligen notwendigen Arbeitsschritte so gestalten, dass sie darin quasi meditieren. Die vielen Termine und Arbeitspunkte können wirken wie ein Korsett – negativ, weil’s zu eng ist, aber auch positiv, weil ein Korsett Halt gibt. Wenn man „im Tritt“ ist, ist die Erschöpfung geringer als wenn die Schritte ungleichmäßig werden. Das wäre auch bei einer langen Wanderung so.

„Ach bleib‘ doch noch!“

So manche Alleinerziehende lässt sich überreden, jetzt doch mal länger auf zu bleiben und die Sommernachtsfeste zu genießen. „Ist ja auch schön“, denken sich viele, während sie doch nervös mit den Händen spielen, weil sie denken: „Eigentlich müsste ich jetzt am Schreibtisch sitzen.“ Und dann kommt am nächsten Tag die Gewissheit, dass die Arbeit nicht getan wurde. Es waren keine Heinzelmännchen da. Was erschöpft, ist nicht die getane Arbeit- es ist die Arbeit, die vor einem liegt.

Bei Alleinerziehenden ist die Erschöpfung dann am geringsten, wenn sie in allem einen Mini-Schritt voraus sind: wenn die Wäsche etwas früher gewaschen werden konnte, obwohl der Korb noch nicht ganz voll war. Wenn das Auto beim TÜV war, obwohl man noch zwei Monate Zeit gehabt hätte. Wenn die Zahnarztvorsorge schon stattgefunden hat, kurz bevor der Termin fällig geworden wäre. Dieses „Immer-ein-bisschen-Vor-Sein“ hilft vielen Alleinerziehenden, denn dann haben sie das Gefühl, einen Puffer zu haben. Etwas vorschlafen ist wichtig, weil Alleinerziehende immer einberechnen müssen, dass das Kind nachts kotzt oder die Kinder sie mit Husten und Alpträumen wecken.

Geht schon

Wenn der Alltag geregelt ist, ist mehr oder weniger alles gut. Entfällt der Alltag und gibt es mehr Freizeit-Verlockungen, kann alles ins Wanken geraten. Manche Alleinerziehende fühlen sich, als hätten sie einen Kater, ohne etwas getrunken zu haben. Die Nachwehen der „zu vielen Freizeit“ schlagen auf’s Gemüt, weil man mit der Arbeit rasch nicht mehr nachkommt oder weil man sich plötzlich wie gelähmt fühlt und gar nichts mehr tun kann.

Auf Reisen liegt die ganze Verantwortung auf einer Person (wenn man denn alleine mit den Kindern fährt) – pünktlich die Busse, Züge, und Flieger erreichen. Reiseunterlagen, Pässe zusammenhalten. Selbst gesund bleiben. Die Kinder gesund halten. Laune aufrecht erhalten. Für Bespaßung sorgen. Und nie sagen können: „Halt mal kurz das Kind“ – Oder: „Mach du mal kurz, ich muss auf’s Klo.“

Wie konnte ich mich bloß freuen?

Und schon bald ist nur noch schwer nachzuvollziehen, warum die Freude auf die Ferien so groß war. Die Anspannung ist immer noch da, die Unregelmäßigkeiten, Organisationsprobleme, Verdienstausfälle und hohen Kosten der Ferien machen unruhig, Und so manches Mal freut man sich dann schon auf das 20. Schulbutterbrot der Zukunft, denn dann kann es sein, dass man endlich wieder in der Struktur ist, in der man am besten funktioniert. So machen wir das.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Das Alleinerziehenden-Gefängnis

Wichtigster Link:

www.mama-arbeitet.de

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: alleinerziehend Stichworte: alleinerziehend

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

www.praxis-voos.de

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schwere Angst verstehen

https://www.medizin-im-text.de/wp-content/uploads/2022/06/SchwereAngst.m4a

Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll „heilen“: Mehr erfahren …

Login

 
 
Forgot Password

Suchen & Finden

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Beziehung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Neueste Kommentare

  • AlexB bei Abgrenzung
  • Birte bei Kontaktabbruch zwischen Kindern und Eltern: „Sie verstehen mich nicht.“
  • Karin Wienbreyer bei #CoronaPsychologie: „Das bisschen Maske, das bisschen Abstand …“
  • Dunja Voos bei Die verschiedenen Formen des Weinens

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

PsychoanalytikerIn werden

88 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Leiden an der Psychiatrie

In der psychoanalytischen Ausbildung sind viele noch auf eine Stelle in der Klinik angewiesen – entweder, um Geld zu verdienen oder um Teile des Aus-/Weiterbildungskataloges zu absolvieren. Wer als angehender Psychoanalytiker in einer verhaltenstherapeutisch orientierten Psychiatrie arbeitet, der erlebt so manches als unverständlich, weil sich die Ansätze zwischen Verhaltenstherapie (VT) und Psychoanalyse so sehr unterscheiden.

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

Netzwerkerin bei texttreff.de

texttreff Netzwerk

© 2022 ·medizin-im-text.de von Dr. med Dunja Voos · 27283 Verden · voos at medizin-im-text.de