• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Inhalt
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
Aktuelle Seite: Startseite / Borderline / „Ich weiß bei anderen besser, was sie fühlen und denken als bei mir selbst“

„Ich weiß bei anderen besser, was sie fühlen und denken als bei mir selbst“

08.04.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Es ist oft schwer zu sagen, was man selbst fühlt und denkt. „Bei anderen kann ich das ganz leicht“, sagt so mancher. Zu diesen Phänomenen gehört auch das „Krohns-Paradox“ bei Menschen mit einer Borderline-Störung: Während man glauben könnte, die Betroffenen seien nicht einfühlsam, so schaffen sie es doch, den anderen bis auf’s Tiefste zu verletzen. Um verletzen zu können, braucht man auch ein Gefühl dafür oder eine Theorie darüber, was im anderen vorgeht. Doch wissen wir oft längst nicht so gut, was im anderen vorgeht, wie wir meinen.

Die Theorie über uns und andere. Der Mensch ist ein „sich selbst theoretisierendes Wesen“, heißt es. Wir kennen uns und haben Theorien über uns selbst. In Maßen haben wir das auch für Menschen, die wir gut kennen. Das Fachwort für diese Theoriebildung ist die Theory of Mind, die Theorie über den Geist.

Festhaften an der Theorie über den anderen

Das Wissen darum, wie es uns selbst geht und unser Einfühlungsvermögen in den anderen sind wichtige Voraussetzungen für die Kommunikation, für die Beziehung. Doch je unsicherer wir uns in uns selbst fühlen und je schwieriger unsere frühe Beziehung zur Mutter/zum Vater war, desto festgefahrener kann die „Theorie über den anderen“ sein. Wenn wir uns vor unserer Mutter/unserem Vater in acht nehmen mussten, dann haben wir als Kind alles dafür getan, um sie zu verstehen und zu enträtseln. Wenn wir aber erwachsen sind und uns in anderen Beziehungen befinden, gehen wir möglicherweise immer noch davon aus, wir wüssten ganz genau, was der andere fühlt und denkt.

Sicherheit aufgeben tut weh

Doch mit dieser Sicherheit irren wir uns oft. Wir wollen es nicht in Frage stellen, ob wir wirklich so genau sagen können, was im anderen vorgeht, weil uns das große Angst macht. Und so geraten wir immer wieder in Situationen, in denen wir das Gefühl haben, dass „es nicht passt“ oder „dass wir die Welt nicht mehr verstehen“, weil der andere anders reagiert oder andere Gefühle zeigt, als wir es erwarteten. Es fällt uns sehr schwer, wirklich offen zu sein für den anderen, wenn unsere frühe Kindheit von stressenden Beziehungen geprägt war. Es wirklich zu begreifen, dass wir nicht in den anderen hineinschlüpfen können und eben nicht wissen, wie er wirklich fühlt, kann zur Verzweiflung führen, weil wir uns so getrennt und alleine fühlen. Es kann aber auch eine große Chance sein.

Erleichterung

Wenn wir wirklich begreifen, dass wir nie ganz sicher sein können, was der andere denkt und fühlt, kann das auch sehr erleichternd sein. Wir müssen uns nicht mehr nach dem richten, was wir uns im Kopf über den anderen zurechtgelegt haben. Wir können uns freier bewegen. Wir können aber auch feststellen, wieviel wir gerne projizieren: Natürlich sind wir uns gerne sicher, dass der andere neidisch ist, dass er die Beziehung beenden will, dass er verdeckt ärgerlich ist, wenn wir selbst es sind, die so fühlen, diese Gefühle aber abwehren.

Offen bleiben

Beziehung heißt, auf der Suche nach der Wahrheit zu sein: Wie geht es mir und dem anderen „wirklich“? Was fühlen wir und wie interpretieren wir unsere Gefühle? Wo fühlen wir Abgründe und angstauslösende „Löcher“, die wir noch nicht benennen können und die erst langsam einen Namen bekommen? Sich freier zu machen von dem festgefahrenen, sicheren Gefühl, wir könnten den anderen so gut erfassen, kostet oft viel Mut, den man immer wieder aufbringen muss. Der Lohn besteht vielleicht aus vielen kleinen, überraschenden neuen Erfahrungen, die kleine Glücksgefühle und Gefühle einer neuen Verbundenheit entstehen lassen.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Schwierigkeiten in der Kommunikation aus psychoanalytischer Sicht
Enttäuschung – wie damit klar kommen?
Ob alles oder nichts mehr passt, hängt oft von einer einzigen Beziehung ab
Übertragung und Gegenübertragung

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Borderline, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Borderline, Lebenshilfe, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Nase Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Dunja Voos bei Persönlichkeitsstörungen: Die Betroffenen wirken gesund, die Umwelt leidet
  • Lisa bei Persönlichkeitsstörungen: Die Betroffenen wirken gesund, die Umwelt leidet
  • modean bei Containment: Gefühle wollen gehalten werden

PsychoanalytikerIn werden

7 Wie wird man Psychoanalytiker? „Laienanalyse“: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) heißt es: „Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. … Über die Möglichkeiten der Zulassung von Absolventen aus anderen Hochschulbereichen gibt eine individuelle Beratung Auskunft„. Das heißt also: Auch Akademiker*innen anderer Fachrichtungen als die der Medizin und Psychologie können Psychoanalytiker*innen werden. Sie […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·