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Aktuelle Seite: Startseite / Depression / Schwächen anbieten – warum macht man das?

Schwächen anbieten – warum macht man das?

09.12.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Oft versuchen wir, unsere Fehler zu überspielen und sie zu verbergen. Manchmal aber ist es, als würden wir unsere Fehler geradezu trotzig vor uns hertragen. Es ist, als wollten wir sagen: „Seht her, hier habe ich eine Schwäche. Haut ruhig rein!“ Wenn wir schon unserer eigenen Schwäche ausgeliefert sind, wollen wir sie wenigstens in etwas Aktives verwandeln. Wenn andere unsere „Einladung“ dann annehmen und tatsächlich auf den eigenen Schwächen herumtanzen, fühlen wir vielleicht zunächst sogar eine Art stiller Befriedigung. Vielleicht genießen wir es sogar, derjenige zu sein, der die Kritik einstecken muss. Doch dann kommt die Wut und wir wollen wieder raus aus dieser Situation, doch wir merken: Das geht nicht so leicht. Wir verfluchen uns und schwören uns, es das nächste Mal anders zu machen und doch geben wir bei der nächsten Gelegenheit dem anderen wieder die Chance, auf mir herumzuhacken. Wieder habe ich meine Schwächen zur Schau gestellt – jedenfalls fühlt es sich so an. Aber woran liegt das?

Verdrehte Wut

Schwächen in einem ausgeprägten Maß zuzugeben und nahezu zur Schau zu stellen, hat etwas Masochistisches. Manche Menschen geben dann ausgiebig ihre Schwächen zu, wenn sie eigentlich wütend auf einen anderen sind. Eigentlich würden sie selbst gerne den anderen angreifen. Weil es aber Situationen gibt, in denen ein Angriff nicht passen würde oder weil man sich selbst nicht traut, offen aggressiv zu sein, denkt die Psyche sich sozusagen einen Trick aus. Unbewusst denkt man sich: „Wenn ich schon den anderen nicht angreifen kann, dann mache ich mich eben selbst angreifbar.“ Und dann passiert etwas, das wir von den Geschichten mit den Spiegelneuronen kennen: Hat ein anderer Schmerzen, so werden auch unsere eigenen Schmerzareale im Gehirn aktiviert. Wird ein anderer wütend, so können wir selbst nachspüren, wie er sich wohl fühlt. Sagt ein anderer wütend seine Meinung, denken wir befriedigt: „Jawoll, gib’s ihm, genauso ist es.“ Vielleicht erledigt ein anderer für uns selbst einen wütenden Angriff und wir sind erleichtert, dass wir nicht selbst offen wütend werden mussten.

Wenn ein anderer angreift, müssen wir selbst nicht angreifen

Wenn wir selbst wütend sind und das nicht zeigen können, dann können wir uns dumm stellen, unsere „Schuld zugeben“ oder unsere Schwächen herauskehren. Der andere greift dann zwar uns selbst an, aber wir spüren die Befriedigung – wir spüren, wie es ist, wenn man angegriffen wird. Wir schauen aber dem anderen auch dabei zu, wie er uns angreift. Wir können nachempfinden, wie er sich als Angreifer fühlt und welche Befriedigung er daraus zieht. Zwar sind wir in dem Moment die Leidenden, aber aus diesem „Umdreh-Spiel“ ziehen wir auch irgendwie eine Befriedigung.

In der Psychoanalyse werden solche Zusammenhänge deutlich

In einer Psychoanalyse hat man die Chance, solche Mechanismen zu zerpflücken, die Einzelteile des Geschehens anzuschauen und sie zu verstehen. Wenn man dann die Mechanismen wirklich verstanden hat, fällt es viel leichter, sich vorzunehmen, demnächst nicht mehr so zu handeln. Sobald man die eigene Wut spürt, kann man dann andere Wege gehen und vielleicht doch seinen Ärger angemessen anbringen oder still verdauen.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 17.3.2013
Aktualisiert am 9.12.2018

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Kategorie: Depression, Psychische Störungen, Psychoanalyse Stichworte: Borderline, Depression, Psychoanalyse

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