
„Da bin ich mir ganz sicher!“, sagen wir und brüsten uns damit, dass wir ja schon oft Recht hatten und ein untrügliches Gefühl für uns selbst, andere Menschen und die Welt haben. Doch unser unerschütterliches Sicherheitsgefühl wird dann und wann erschüttert. Wir merken dann: Es kann so was von anders kommen, als wir dachten und es uns vorstellten. Solche Erschütterungen können sehr verunsichern und uns Angst machen, aber sie sind auch unglaublich wertvoll – sie können sogar zur Erleichterung führen. Geborgen zu sein in der Ungewissheit heißt, zu spüren, dass das Leben immer auch positive Wendungen nehmen kann. Unser Körper, unsere Seele, können ganz anders reagieren, als wir es seit Jahrzehnten kennen. Wenn uns das Leben überrascht, können wir auf einmal ganz neue Erfahrungen machen.
Ungewissheit kann auch Gefühle von Geborgenheit erblühen lassen.
Selbst tiefste Überzeugungen können sich durch neues Erleben verändern. Es kann verunsichernd sein zu wissen, dass wir uns meistens nicht ganz sicher sein können. Es kann aber auch sehr befreiend sein zu wissen, dass selbst die eingefahrensten Wege und die größten Hoffnungslosigkeiten immer noch einen unvorstellbaren Spielraum für Neues haben.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 15.12.2017
Aktualisiert am 27.9.2021
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