„Digital Detox“ bei Online-/Smartphonesucht
„Digital Detox“ – die „Entgiftung vom Digitalen“ ist das Schlagwort für Therapien gegen die Online- und Smartphone-Sucht. Die meisten dieser Therapien sind vorwiegend verhaltenstherapeutisch orientiert. Es werden Regeln eingesetzt, um die Sucht zu besiegen. Regeln können hier eine große Hilfe sein. Doch die innere Unruhe, die sich ausbreitet, wenn das Smartphone weg ist, hat oft tiefgreifende Ursachen. „Das Smartphone ist weg“ bedeutet eben oftmals „die Beziehung ist weg“. Und hier ist die Frage: Wie kann ich mit der Angst umgehen, die kommt, wenn der andere „weg“ ist? Bin ich bereit, einmal die Einsamkeit zu erforschen, die vielleicht ohne Smartphone bewusst auftaucht? Fehlt mir die Fähigkeit, mich selbst beruhigen? (Text & Bild: © Dunja Voos)
Frühe Gefühls-Erinnerungen tauchen auf
Manchmal berühren diese Fragen ganz frühe Erlebnisse, die am Beginn der Kindheit standen: Ist die Mutter abwesend, ist dies für ein Baby/Kind äußerst bedrohlich. Kinder erlernen erst über die Bindung zur Mutter/zum Vater/zu anderen engen Bezugspersonen die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen. Die ständige Anwesenheit des Smartphones vermittelt das Gefühl, dass die engsten Bezugspersonen stets bei einem sind. Smarphonesucht ist im Grunde eine „Beziehungssucht“, die dadurch zustande kommt, dass echte Bindungen unbefriedigend erscheinen oder zu wenig vorhanden sind.
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