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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Über Gedankengänge, Containment-Körbchen und Rohrsysteme in uns

Über Gedankengänge, Containment-Körbchen und Rohrsysteme in uns

20.04.2017 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Ich habe einen guten Gang. Der liegt weit unterirdisch. Die anderen sehen ihn nicht. Ich muss ihn verheimlichen, denn er ist mein Überlebensgang. Nur manchmal, da könnte er etwas Luft vertragen. Oben sind andere Schichten. Es sind Abwehrschichten. Vordergründig sind dort Kämpfer, die mit der Außenwelt kämpfen. Sie stehen mit den Männlein im unteren Gang in Kontakt. „Hast du sie noch alle gut im Griff?“, frage ich aus der Tiefe. „Ja, alle im Gefecht!“, rufen die Männchen von oben. „Du kannst ganz beruhigt sein!“ (Text & Bild: © Dunja Voos)

Der Psychoanalytiker Harold Searles beschreibt in seinem Buch (Der psychoanalytische Beitrag zur Schizophrenieforschung), wie seine psychotischen Patienten von Gangsystemen in sich sprechen. Kennen wir nicht alle solche Gänge?

Versteckt

Ich atme auf in meinem heimlichen, liebevollen Gang. Schade eigentlich: Nie wird er von anderen entdeckt. Wenn ich mal ein Rohr nach oben schiebe und die Luke öffne, können andere kurz sehen, dass da noch ein guter Gang ist. Aber ich verschließe ihn sofort wieder, denn die anderen könnten mit riesigen Eimern Wasser ankommen und mir den Gang zuschütten, sodass ich ertrinke oder, wenn ich überlebe, mir mühevoll einen neuen guten Gang graben muss.

Bohren

Manchmal aber öffne ich meinen Gang, doch dann ist es der andere, der seine Luke verschlossen hat. Mich macht es wütend! Wo ist der andere, wo hat er sich versteckt? Die Trennung ist kaum auszuhalten. Ich hasse den anderen. Ich wühle mich in sein Gangsystem und verfolge ihn. Bis in den letzten Winkel schiebe ich meine Finger und drücke Knetmasse da rein. Der andere darf keine eigenen Gänge haben! Ich fühle mich so wenig mit ihm verbunden, dass ich es nicht ertrage, wenn er die Luke zumacht und eigene Gänge hat.

Rückzug

Nachdem ich alle Gänge des anderen abgefüllt habe, ziehe ich mich wieder zurück. In meine Gänge. Traurig. Es beruhigt sich. Alles wird wieder, wie es war. Vorsichtig gehe ich nach oben und schaue raus. Der andere sieht’s und „Zack“, eh ich mich’s verseh, greift er in mich ein! Er kommt von außen so schnell, er bohrt, er lässt Wasser einfließen, so schnell, dass ich mich gar nicht schnell genug zurückziehen kann. Er piekst meine guten Gänge an und saugt alles Gute aus, er entleert mich, bis mir nichts mehr bleibt. Er hat mich ausgeraubt.

Pflege

Wieder verschließe ich die Luken. Und pflege meine Gänge. Ich finde wieder das Gute in mir. Doch wie kann ich es schaffen, dass der andere meine guten Gänge sieht und ich seine guten Gänge sehe und wir uns verbinden?

Voll und leer. Ein Erinnerungstraum. Wenn ich meinem Kind von meiner Fülle gebe, dann fühle ich mich nicht beraubt. Mein Kind muss nicht das Gefühl haben, es hätte mir etwas geklaut. Es muss nicht fürchten, dass ich es verfolge, um es mir zurückzuholen. Denn ich fühle mich erleichtert. Die Brust ist angenehm leer. Es ist der Sinn der Sache, dass sie meine gute Milch bekommt und ich leer werde. Es macht mich glücklich. Gleichzeitig fühle ich, wie sich meine Gänge wieder mit frischer Milch neu füllen. Das Saugen des Kindes hat mich angenehm leer gemacht und mich gleichzeitig zur Neubildung angeregt.

Stehenbleiben

Eines Tages, ich hatte etwas Schönes geträumt, ging ich aus meinen guten Gängen hoch und öffnete die Luke. Mein Gegenüber hatte die Luke schon auf. „Ich mag Dich“, sagte ich hastig. „Ich mag Dich auch!“, sagte er. Ich bekam einen Schrecken, wollte schnell fliehen. Aber diesmal machte ich es anders: Ich blieb stehen und ließ die Luke auf. Frische Luft kam herein und beide erfreuten sich an der guten Verbindung.

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Kategorie: Begriffe, Kurzgeschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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