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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / 48 Wie wird man Psychoanalytikerin? Leistung und Wissen zählen weniger – das Sein ist wichtig

48 Wie wird man Psychoanalytikerin? Leistung und Wissen zählen weniger – das Sein ist wichtig

08.04.2017 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Voraussetzung für eine Psychoanalyse-Ausbildung ist ein akademischer Abschluss. Meistens werden Ärzte oder Psychologen Psychoanalytiker – fast immer jedoch sind es Menschen, die es gewohnt sind, zu leisten. Sie haben abertausende Prüfungen hinter sich gebracht zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Psychoanalyse-Ausbildung beginnen. „Da musst du aber sicher viel lernen“, sagen mir die meisten, wenn sie sich meine Ausbildung vorstellen. „300 Seiten in zwei Wochen, das heißt also 22 Seiten pro Tag“ – diese Zeiten, die jeder Medizinstudent kennt, sind mit der Psychoanalyse-Ausbildung vorbei. Hier wird etwas viel Schwierigeres verlangt: „Sei ganz Du selbst.“, oder, wie es auf vielen T-Shirts steht: „Be!“ (Text & Bild: © Dunja Voos)

Wichtiger als Theorie ist die geistige Kraft

Natürlich braucht man „Theorie“, um während der Analysestunde sein Nachdenken strukturieren zu können. „Geht es gerade um die Form des Containments? Hypermentalisiert der Patient? Was passiert gerade im Übertragungsgeschehen?“ Um diese Fragen zu beantworten, muss man schon viel gelesen und in der Lehranalyse erfahren haben. Doch während bei anderen Aus- und Weiterbildungen die „Soft Skills“ am Rande eine Rolle spielen, sind sie in der psychoanalytischen Ausbildung mit das Wichtigste. Während der Lehranalyse, in den ersten Patientenbehandlungen, in den Seminaren mit Kollegen und den ersten Prüfungen zeigt sich, was für ein Mensch man ist und wie man die Dinge innerlich verarbeitet.

Wie ängstlich ist man? Wie narzisstisch, wie „beziehungsfähig“? Wie geht man mit psychischem Schmerz um? Kann man auch in Anspannung relativ entspannt und funktionsfähig bleiben? Ist der eigene Atem lang genug für all die Widerstände, die sich auf dem Weg zeigen? Ist man kreativ, vertrauensvoll und sich selbst wert genug, um genügend Geld für diese Ausbildung zusammenzubringen? Kann man sich körperlich fit genug halten? Kann man sich noch um die Familie kümmern?
Oft kann man nur träumen und warten.

Der „Ausbildungskatalog“

Wer nach seinem Studium und den ersten Berufsjahren in die Ausbildung geht, ahnt vielleicht, dass er hier etwas anderes erfüllen „muss“ als einen Ausbildungskatalog. Anders als im Studium geht es am Ende nicht um die Frage: „Was kannst du? Hast du genug gelernt und geleistet?“, sondern eher um die Frage: „Wer bist du? Wie gut kennst du dich? Wie gehst du mit dir und anderen um?“ Deswegen ruft die Psychoanalyse-Ausbildung oft so große Ängste, so viel Frust und so viel Unruhe hervor: Es geht nicht darum, ein markiertes „Ziel“ zu erreichen. Sondern es ist eher wie in einer Liebesbeziehung, in der man dem anderen sagt: „Ich liebe Dich. Willst du mich auch?“ Die Antwort, die der andere gibt, hängt nicht von der Leistung ab, die man erbringt. Sie hängt davon ab, ob man zusammenpasst und ob man für diese Arbeit reif genug ist. Es wird keine Leistung beurteilt, sondern man selbst als ganzer Mensch, als Persönlichkeit zählt. Daher kann sich die Ausbildung oft so hart, so verletzend, aber auch so glückselig anfühlen.

Bist du eine gute Mutter/ein guter Vater?

Es ist in der Psychoanalyse-Ausbildung ein wenig so, als würde man die Frage stellen: „Ist diese Mutter eine gute Mutter?“ Wie oft die Mutter das Gewicht des Babys erfasst oder seine Größe misst, ist meistens nicht wichtig. Aber sie braucht genügend inneren und äußeren Halt, inneren Raum, genügend emotionale Schwingungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Intuition. Das zu „lernen“ ist viel ungewisser und schwieriger als etwas zu leisten. Hier ist es eben oft besonders wichtig, von der „Leistung“ Abstand zu nehmen, zu vertrauen und ruhig zu werden.

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Kategorie: Psychoanalyse, Psychoanalytiker_Werden Stichworte: Psychoanalyse, PsychoanalytikerInWerden

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