Sucht entsteht oft dann, wenn es an realer Beziehung und Befriedigung fehlt. Echte Beziehungen befriedigen. Sie vertreiben die Langeweile, wecken das Interesse an sich selbst, an anderen und der Welt – sie machen das Leben einfach schöner. Wer eine glückliche Begegnung hatte, kann noch tagelang davon zehren.
Unfähig, alleine zu sein? Heute könnten die Menschen nicht mehr allein sein, heißt es oft. Diese Unfähigkeit, mit sich alleine zu sein, führe in die Sucht. Doch mag es nicht daran liegen, dass viele Menschen heute in der Tat zu viel alleine sind? Viele sitzen nicht mehr mit anderen gemeinsam am Frühstückstisch. Stattdessen holen sie sich ihr „Guten Morgen“ bei Twitter ab (woraus natürlich durchaus „echte“ Beziehungen entstehen können).
Spezial-Therapien sind oft nicht notwendig
Da sprießen die Spezial-Hilfsangebote gegen die Internetsucht aus dem Boden. Auf einigen Websites findet man „Internet-Sucht-Tests“. Doch viele Betroffene spüren recht genau, ob sie „süchtig“ sind oder nicht. Wer wirklich leidet, der benötigt nicht unbedingt die Spezial-Therapie gegen Internetsucht, sondern findet Hilfe bei gänzlich „unspezialisierten“ Psychotherapeuten und Psychoanalytikern. Die Beziehung zum Psychotherapeuten kann heilen, denn hierdurch erfahren viele Betroffene – manchmal sogar das erste Mal in ihrem Leben – wie es sich anfühlt, psychisch satt zu werden. Therapeutenadressen gibt es zum Beispiel bei der www.dgpt.de.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.7.2013
Aktualisiert am 22.6.2017
Esther meint
Ein neueres Phänomen, das in Zukunft noch mehr zunehmen dürfte. Bald wird es Smartphones auch zu biligeren Preisen geben und eine Breite Mehrheit wird sich ein Smartphone leisten können. Damit löst das Smartphone langfristig das Handy endgültig ab. Vielleicht verliert dann aber auch der ganze Hype an Fahrt und das Smartphone wird zum normalen Gebrauchsgegenstand.