Phenothiazine

Phenothiazine ist der Oberbegriff für spezielle Medikamente, die gegen Psychosen wirken (Neuroleptika). Die Silbe „Thi“ bedeutet, dass der Wirkstoff ein Schwefelatom enthält. Die Phenothiazine gehören zu den trizyklischen Neuroleptika: In ihrer chemischen Struktur haben sie drei Kohlenstoffringe. Phenothiazine blockieren die Dopamin-2-Rezeptoren im Gehirn. Zu viel Dopamin im mesolimbischen System des Gehirns kann möglicherweise Wahn und Halluzinationen verursachen. Phenothiazine hemmen auch Serotonin und Histamin.

Phenothiazine wirken phototoxisch, das heißt: Wer Phenothiazin-Wirkstoffe einnimmt, muss sich vor Sonnenstrahlen schützen.
Das Wortteil „azo“ weist auf das Stickstoffatom („N“) hin, das in den Phenothiazinen erhalten ist.

Es gibt je nach Molekülstruktur aliphatische Phenothiazine, Piperidine und Piperazine.
„Aliphatisch“ heißt, dass die Kohlenstoffe und Wasserstoffe im Wirkstoffmolekül kettenförmig miteinander verbunden sind (und nicht als Ring). „Aliphatisch“ leitet sich vom griechischen Wort „aleiphar“ ab und bedeutet „fettig“.

Zur Stoffklasse der Phenothiazine gehören z.B. diese Wirkstoffe:
Fluphenazin (hochpotentes Neuroleptikum)
Trifluoperazin (hochpotent)
Perphenazin (hochpotent)
Chlorpromazin (mittelpotent): ab ca. 1955 als Neuroleptikum bekannt
Perazin (mittelpotent)
Thioridazin (mittelpotent)
Triflupromazin (niedrigpotent)
Levopromazin (niedrigpotent)
Promazin (niedrigpotent)
Promethazin (niedrigpotent): wirkt beruhigend und gegen Allergien (Antihistaminikum)

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