Wer sich plötzlich schämt, reagiert auch körperlich: Schamesröte steigt im Gesicht auf, die Knie werden weich, der Puls geht schneller, man muss schlucken. Schamgefühle können so stark belasten, dass sie zu einer depressiven Lähmung führen. Wer sich schämt, möchte da raus und versucht mit allen Mitteln, seine Scham zu bekämpfen. Man will vor sich selbst und anderen endlich wieder besser dastehen. Besonders wenn Wiedergutmachungsversuche ins Leere laufen, kann Scham auch in Wut, Verzweiflung und Resignation umschlagen.
Scham kann zu Aggressionen führen
Aggressives Verhalten kann also die Folge der Scham sein. Der Beschämte versucht, sein beschädigtes Selbst wiederherzustellen. Man möchte sein Selbst sozusagen wieder reparieren. Hierüber hat die Psychiaterin Dianne Trumbull (West Virginia University, USA) einen Artikel veröffentlicht, der im Jahr 2003 in der Zeitschrift „Psychiatry: Interpersonal and Biological Processes“ erschienen ist.
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Original-Beitrag:
Dianne Trumbull:
Shame: An Acute Stress Response to Interpersonal Traumatization
DOI:10.1521/psyc.66.1.53.20288
Psychiatry: Interpersonal and Biological Processes
Volume 66, Issue 1, 2003: pages 53-64
Published online: 16 Dec 2014
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1521/psyc.66.1.53.20288
Der Originalbeitrag kann in voller Länge beim Verlag „Taylor and Francis online“ für 30 Euro heruntergeladen werden:
http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1521/psyc.66.1.53.20288#.VgPhC9_tmko
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