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Medizin im Text

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

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Eine fragwürdige Begegnung in der Psychiatrie

Kürzlich saß ich an einem Tisch mit Psychiatern zusammen. Es ging um einen Patienten, der sich in der Psychiatrie partout weigerte, in die Gruppentherapie zu gehen. Die Ärzte machten Kopfstände und versuchten alles, um ihn zu überreden. Sie setzten ihm zügig ein Ultimatum: Wenn der Patient morgen nicht in die Gruppentherapie geht, soll er fristlos entlassen werden. Der Patient hätte einen ausgeprägten Narzissmus, hörte ich. Er sei eigenwillig wie ein Kind. Man dürfe ihm das nicht durchgehen lassen. Man hätte sich an die Regeln zu halten. Der Patient brauche Struktur. Er solle die Erfahrung machen, dass er nicht mit allem durchkommt. Er solle die Erfahrung machen, dass sein Handeln Konsequenzen habe. Ich merke, wie die Sichtweise, die viele Eltern auf ihre Kinder haben, sich in der Psychiatrie zwischen Ärzten und Patienten widerspiegelt. Es ist ein Machtkampf. Grenzen, Struktur und Regeln sind alles.

Was ist mit der Angst?

Ich frage, ob denn schon einmal jemand auf die Angst des Patienten geschaut hätte. Nunja, der Patient wirke gar nicht ängstlich. Er sei eher herrschhsüchtig. Aber ist Herrschsüchtigkeit nicht auch eine Form der Angst? Ist die Angst nicht sogar dann oft am größten, wenn man sie bewusst gar nicht wahrnimmt?

Regeln über Regeln

Mir kommt das Bild von Vätern im Schwimmbad in den Sinn, die ihre Kinder zu Dingen nötigen, zu denen sie noch gar nicht bereit sind. „Mir kommt es vor, als stünde ein kleiner Junge auf einem 10-Meter-Brett und der Bademeister schreit ihn an: ‚Wenn Du nicht sofort da runterspringst, musst du das Schwimmbad verlassen!'“, sage ich. Ein Psychiater wendet ein, dass eine Angst ja durch die Drohung mit einer noch größeren Gefahr beseitigt werden könne. Wenn der Patient nur stark genug Angst davor habe, aus der Klinik zu fliegen, dann würde er schon in die verordnete Gruppentherapie gehen.

Angst ernstnehmen

Es gibt Menschen, die haben so eine Angst vor anderen Menschen, dass sie ihnen nicht ins Gesicht schauen können. Es gibt Menschen, die fürchten sich unendlich vor Gruppen. Viele Schüler fürchten sich vor dem Sportunterricht. Doch alle diese Ängste lassen sich verstehen – wenn man sie nur ernst nimmt, wenn man sich mit den eigenen Ängsten auseinandersetzt und wenn man neugierig auf den anderen Menschen bleibt.

Das Bild von „oben und unten“, von „Macht und Ohnmacht“, von „Regeln aufstellen und gehorchen“ herrscht oft da zu sehr vor, wo die Beteiligten selbst Angst haben und sich nicht frei fühlen. Die Vorstellung, dass man den Willen des Patienten respektieren könnte, kommt dann nicht mehr vor.

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