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Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Hartz-IV ist eine Krankheit

Hartz-IV ist eine Krankheit

22.07.2014 von Dunja Voos 5 Kommentare

Die Mediziner sind sich darüber einig: Depression und Burnout, Alkohol- und Drogensucht, Posttraumatische Belastungsstörung und Schizophrenie sind Krankheiten. Die Menschen, auf die wir oft verächtlich blicken und von denen wir sagen, sie blieben einfach zu Hause und kassierten unser Geld, haben oft mindestens eine dieser Erkrankungen, manchmal sogar alle gleichzeitig. Wer depressiv ist, dem fällt es schwer, sich die Haare zu waschen. Wer dauerhaft wenig Geld hat (mit anderen Worten: arm ist), der verliert irgendwann die Hoffnung, dass es anders werden könnte.

Möglichkeiten zur Veränderung sind schwer zu finden

Viele Hartz-IV-Familien sind gefangen in auswegslosen Situationen und desolaten Zuständen. Viele hatten nicht das Glück, bei ihren Eltern psychisch reifen zu können. So fällt es vielen schwer, zu mentalisieren, also über sich und andere nachzudenken. Sie finden keine Worte für ihr eigenes Befinden und Spannungen entladen sich schnell in Geschrei und Gewalt. Ich möchte hier nicht verallgemeinern – es gibt nicht „die“ Harzt-IV-Empfänger, denn die betroffenen Menschen sind zu unterschiedlich. Ich möchte aber dennoch auf das abstrakte Bild eingehen, das viele Menschen von Hartz-IV-Empfängern haben und das es häufig zu korrigieren gilt. Viele meinen, die Betroffenen könnten da raus, wenn sie nur wollten. Oder sie glauben, die Betroffenen würden sich nur „hängenlassen“. Doch der „bildungsfernen“ und armen Schicht geht es wirklich nicht gut.

Eine verständnisvoller Lehrer kann schon viel bewirken

Der verachtende Blick auf die „Hartz-IV-Empfänger“ kann dazu beitragen, dass die Betroffenen in ihrer auswegslosen Lage verharren. Oft verachten gerade die Menschen die „Hartz-IV-ler“, die selbst große Angst vor einem möglichen Absturz haben, die Angst davor haben, zu verarmen oder alles zu verlieren. Viele Menschen glauben außerdem nicht, dass Förderprojekte etwas bringen könnten, doch gerade hier lohnt sich der Einsatz oft. Es braucht mehr Förderprojekte, verstehende Blicke und Menschen, die es so sehen: Hartz-IV ist möglicherweise und gar nicht so selten eine Krankheit. Oft genügen schon kleine Anstöße und gute Beziehungsangebote um den Betroffenen neue Wege und Möglichkeiten zu eröffnen. Ein verständnisvoller Lehrer, ein guter Arzt oder eine engagierte Nachbarin können das Nadelöhr sein, durch das ein Betroffener den Weg hinaus findet.

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Links:

Tom Waschat, der Pottkoch
www.tomwaschat.de
Arbeiterkind.de
Ein Projekt hilft Schülern ins Studium
www.arbeiterkind.de

www.hartzivmoebel.de

Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 23.3.2012.
Aktualisiert am 22.7.2014

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Kategorie: Lebenshilfe

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Das Leben meint

    24.06.2017 um 3:11

    Auf die Saat folgt die Ernte. Das arrogante Deutschland ist dem Untergang geweiht. Bei der ganzen „Psychologie“ ist eine Komponente vergessen worden: der Schöpfer und der lässt Niemanden ungeschoren davon und die die Glauben werden den Himmel auf Erden haben, egal ob H4 oder Milliardär. Arm sind; die ihre Lebenszeit in Geld wandeln für ein wenig Illusion.

    Ich danke meinem Burn-Out, es hat mich erst zu Gott geführt und mit wie Jesus schon sagte „…und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ So eine Freiheit wie heute und das trotz meiner Lage, habe ich Leben davor nicht mal Ansatzweise gekannt.

    Tschüss Babylon und Hallo Leben! :-)

    Ansonsten ist ihre Seite rech gut zu verstehen, vielen Dank!

  2. Neuhier meint

    26.08.2014 um 19:04

    es kann JEDEN, wirklich JEDEN erwischen. alle die schlecht über h4-empfänger reden werde noch ihr blaues wunder erleben, sobald sie ein paar jahre älter sind (sprich: dem jugendwahn der gesellschaft nicht mehr entsprechen).

  3. Jay meint

    19.08.2014 um 2:59

    Man darf nicht vergessen, dass es Hartz IV noch gar nicht so lange gibt und dass
    es erst 2005 unter der vermeintlich sozialdemokratischen Regierung Schröder eingeführt wurde.

    Zu diesem Zeitpunkt fand in unserem Land ein neoliberaler Paradigmenwechsel statt.
    Der Bedürftige ist nicht mehr derjenige, der (sozial-)Hilfe benötigt, sondern
    er ist derjenige, der sich vor dem Staat und der Gesellschaft für seine missliche
    Lage auch noch rechtfertigen muss.
    Gleichzeitig wurde mit der Einführung von Hartz IV ein gesellschaftliches Druckmittel geschaffen,
    um Menschen auf Kurs zu zwingen bzw. zu halten.
    Man will ja nicht „einer von denen“ werden, also hält man seinen mies bezahlten Knochenjob
    aus und lässt sich vom Amt noch das Gehalt auf Mindestmaß aufstocken – alles, nur kein „Hartzer“ sein!

    Armut in Deutschland ist gewiss anders als Armut in der „Dritten Welt“, dennoch
    bedeutet es für die Betroffenen in erster Linie Stigmatisierung und weitestgehend Ausschluss
    vom kulturellen und gesellschaftlichem Leben, mit den dementsprechenden Folgen.

    Der Gipfel der Erniedrigung sind die sogenannten „Tafeln“, die die fatale Situation
    eigentlich nur manifestieren, anstatt wirklich zu helfen und an denen der Normalbürger und Großkonzerte sich zum Wohltäter ernennen können und ihr Gewissen beruhigen, weil sie den Armen ein paar Krümel hinwerfen und fast abgelaufene Joghurts und Gemüse verteilen.
    Es ist eine bittere Ironie, dass ein großes, bekanntes Wirtschaftsberatungsunternehmen, welches für seine
    knallharten Rationalisierungsmaßnahmen bekannt ist und abertausende Arbeitsplätze in
    Deutschland vernichtet (bzw. „wegrationalisiert“) hat, den Tafeln kostenlos als edle Spende, einen Unternehmensplan erstellt hat.

    Diese Entwicklungen sind so perfide, dass man darüber fast schon zum Kulturpessimisten
    werden möchte/könnte.
    In meinen Augen muss sich nicht derjenige schämen, der Hartz IV empfängt, sondern derjenige,
    der es befürwortet.

  4. Luzi meint

    17.12.2013 um 11:58

    Hallo Anja,
    jetzt ist schon Dezember, vielleicht gelangen Sie ja trotzdem noch mal hierher. Lassen Sie sich von dieser Psychiaterin nicht entmutigen. Psychiater sind übrigens meistens eher in Richtung Medikamentenbehandlung ausbebildet, als darin, die Leiden der Menschen auch einfühlend zu verstehen. Das einfühlende Verstehen lernen mehr die PsychotherapeutInnen – meiner Erfahrung nach kommt es da aber auch auf die Ausbildungsrichtung und ein bisschen Glück mit den Ausbildern an, dass diese einem nett die eigenen menschlichen Defizite aufzeigen und dabei helfen, diese zu überwinden. Aber es gibt natürlich immer Unterschiede und es gibt auch immer Vorurteile. Vielleicht verwirren Sie dieses „Rotkäppchen mit ihren madigen Äpfeln“ ja mal in ihrer privaten Weltsicht mit einem Verhalten, das sie gar nicht von Ihnen erwartet hätte. Wahrscheinlich bemerkt sie das dann aber nicht mal, weil es nicht in ihre sichere Weltsicht passt und sie sich Unsicherheiten und Schwierigkeiten im eigenen Dasein eingestehen müsste. Besser ist wohl, Sie halten sich lieber an die Menschen, die nett zu Ihnen sind oder jedenfalls nicht schlecht. Mit den Erfahrungen, die Sie haben, ist das wohl schon schwer genug, davor keine Angst zu haben oder es nicht zu seltsam zu finden, dauerhaft nett behandelt zu werden. Ich selbst habe mich übrigens in der Zeit, in der ich Hartz IV bekam, nicht getraut, in eine Kleingartenkolonie zu gehen, um nach überschüssigem Obst zu fragen. Ich habe es mich erst jetzt mit Diplom und immerhin interessantem Berufseinstieg (leider immer noch nicht ausreichend Geld, aber arm bin ich sicher nicht mehr) getraut. Die Frau, die mir dort viel leckeres Obst und Gemüse gab, wunderte sich, dass keine armen Leute kommen und danach fragen. Ich denke, das ist so (wenn es wirklich so ist), weil man nicht noch eine Absage oder unangenehmen Blick riskieren oder verkraften kann und lässt es deswegen lieber. Es ist auch nicht schön für das beschädigte Selbstwertgefühl, auch da noch um Hilfe zu fragen. Wenn man nach etwas fragt, was man nicht unbedingt braucht, ist es anders. Es ist meiner Meinung nach aber auch der eigene (schlechte) Blick auf sich selbst, den man in solchen Situationen nicht aushält. Und der eigene schlechte Blick auf sich färbt leider schnell ab auf andere, die im Grunde unsicher mit sich selbst sind, wie warhscheinlich diese Psychiaterin, das aber nicht zulassen können.
    Viel Mut und Durchhaltevermögen für Ihren weiteren Weg und denen, denen es ähnlich geht.
    LG

  5. Anja Marcks meint

    28.03.2012 um 11:08

    Ich bin selbst Hartz IV Empfängerin und wohne in einem Haus, in dem auch eine „Psychiaterin“ lebt. Diese Frau blickt sehr verachtend auf mich herunter. Sie hat einen Kleingarten, wo u.a. auch Äpfel wachsen. Nun bringt diese Frau regelmäßig Äpfel einer anderen Person im Haus mit und hat zu dieser Person gesagt, sie solle mir bloß keine Äpfel abgeben, denn Faulheit würde sie nicht unterstützen. Ich bin drogenabhängig gewesen, bzw. bin es immer noch, aber bekomme Methadon wovon hier niemand etwas weiß. Ich weiß auch von anderen Leuten hier im Haus, dass diese Frau, die sich „Psychiaterin“ nennt, die Nachbarn mit ihrer weltfremden Meinung gegen mich beeinflusst. Allein diese Tatsache trägt dazu bei, dass ich tagsüber kaum noch aus dem Haus gehe. Und als Kind konnte ich tatsächlich nicht reifen, denn ich hatte eine sehr gewalttätige Mutter und Schläge waren für mich an der Tagesordnung. Ich bewerbe mich regelmäßig und bin dann noch auf ein Stellenangebot gestoßen, wo tatsächlich hinter stand: bitte keine Hartz IV oder ALG-Empfänger. Warum sind so viele Leute so borniert und verurteilen so schnell? Ich habe viele Jahre Arbeit hinter mir, hatte aber das Pech, dass Anfang 2000 viele Firmen zu gemacht haben, darunter auch welche, bei denen ich gearbeitet habe.
    Sollte ich das Thema verfehlt haben, tut es mir leid. Aber etwas anderes ist mir als Hartz-Empfängerin nicht eingefallen, als dass ich ständig verurteilt werde.

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