Wilhelm Reich (1897-1957) war ein bekannter Psychiater und Psychoanalytiker. Geboren 1897 in Österreich-Ungarn, wanderte er 1939 in die USA aus. Er erstellte eigene Theorien über die „Lebensenergie“. War er anfangs noch ein hoffnungsbringender Schüler Sigmund Freuds, so wurde er aufgrund seiner radikalen Theorien später aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) ausgeschlossen.
Tonnen von Schriftwerken
Wilhelm Reich erstellte Tonnen von Schriftwerken, wovon Einiges in den USA 1956 verbrannt wurde. Sein Buch „Die Massenpsychologie des Faschismus“ gehört zu den bekanntesten in der psychoanalytischen Literatur. Reich war vom Thema „Sex“ besessen und schrieb 1927 das Buch „Die Funktion des Orgasmus“. Er stellte die These auf, dass es in der Welt einen „gestauten kosmischen Sexualenergiefluss“ gibt. Wann immer es zum Orgasmus käme, sei das mit Heilung verbunden. Dadurch galt Reich später auch als der „Vater der sexuellen Revolution“. Aus Reichs Theorien entwickelten sich auch die Theorien der heutigen Körperpsychotherapie.
Kontakt zu Einstein
Die „Lebensenergie“ bzw. „kosmische Energie“ nannte Wilhelm Reich später das „Orgon“. Sein Traum war es, diese Lebensenergie sichtbar zu machen, weshalb er Kontakt zu Albert Einstein aufnahm. Er präsentierte ihm einen selbstgebauten Kasten, den „Orgonakkumulator“, der bis heute in esoterischen Kreisen beliebt ist. Einstein aber konnte damit keine Lebensenergie ausfindig machen. Das kränkte Reich. In seinen letzten Jahren wird er zunehmend psychotisch. Am 3.11.1957 stirbt Reich in einem amerikanischen Gefängis an Herzversagen.
Links:
Matthias Heine:
Wilhelm Reich – Warum guter Sex die Welt retten kann
Die Welt, 3.11.2007
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