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Aktuelle Seite: Startseite / ADHS / Methylphenidat (Ritalin®)

Methylphenidat (Ritalin®)

24.05.2009 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Methylphenidat (MPH) ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) eingesetzt wird. Er ist vor allem unter dem Namen Ritalin® (Firma Novartis) bekannt geworden. Aber auch die Medikamente namens Medikinet® (Firma Medice), Equasym® (UCB Pharma) und Concerta® (Janssen-Cilag) sind Methylphenidat-Präparate.

Methylphenidat ist ein Psychostimulans

Methylphenidat ist ein sogenanntes „Psychostimulans“. Das heißt wörtlich, dass es die Psyche anregt. Gesunde fühlen sich nach der Einnahme von Methylphenidat aufgeputscht. Kinder und Erwachsene mit ADHS hingegen werden davon ruhiger und können sich besser konzentrieren.

Die Therapie mit Methylphenidat ist umstritten

Die Behandlung mit Methylphenidat ist sehr umstritten. Sie sollte nach einer Stellungnahme der Bundesärztekammer 2005 nur dann erfolgen, wenn die Diagnose nach den Diagnoseschlüsseln ICD-10 oder DSM-IV ausreichend gesichert ist und sich die Symptome durch eine Psychotherapie nicht bessern lassen. Eine medikamentöse Behandlung sollte nie ohne begleitende Gespräche stattfinden.

Genaue Wirkungsweise von Methylphenidat ist noch nicht geklärt

Die Wissenschaftler diskutieren noch darüber, wie MPH eigentlich wirkt. Bis heute gehen viele Forscher davon aus, dass im Gehirn von ADHS-Kindern zu wenig Dopamin (ein Botenstoff) vorhanden ist und dass MPH die Dopaminkonzentration wieder erhöht. Doch bis heute ist es nicht gelungen, das „Zu-wenig“ an Dopamin im Gehirn von ADHS-Kindern wirklich nachzuweisen (Hüther 2006, ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung, Verlag V&R). Daher bezweifeln viele Forscher auch diese sogenannte „Dopaminmangelhypothese“. Methylphenidat bewirkt anscheinend, dass sich Dopamin zwischen den Nervenzellen ansammelt und so eine erneute Freisetzung von Dopamin aus den Nervenzellen („Präsynapsen“) gehemmt wird. Somit wird das Dopamin-System quasi stillgelegt (Hüther 2006).

Vorteile der Therapie mit Methylphenidat

Viele Therapeuten sagen, dass ein ADHS-Kind erst durch die Gabe von Medikamenten ruhig genug wird, um eine Psychotherapie zu beginnen. Das Kind kann durch das Medikament die Erfahrung machen, dass die Umwelt anders auf sein ruhigeres Verhalten reagiert. Einige Kinder erhalten dadurch neues Selbstbewusstsein und die Vorstellung davon, wie anders alles sein kann. Manche Kinder motiviert diese Erfahrung. Sie sagen sich: Da will ich hin.

Nachteile der Therapie mit Methylphenidat

Andere Therapeuten sagen jedoch, dass das Kind von dem Medikament bald enttäuscht sein wird, weil es glaubt, dass es nur mithilfe eines Wirkstoffes „funktionieren“ kann. Ohne Medikamente jedoch hat das Kind die Chance, sich mithilfe der Psychotherapie aus eigener Kraft zu verändern. Dieses Gefühl der „Selbstwirksamkeit“ gibt dem Kind Kraft und Selbstvertrauen. Wenn ein Kind keine Medikamente nimmt, haben die Nervenzellen des Gehirns natürlicherweise die Chance, neue Verbinungen herzustellen. Durch eine Psychotherapie können solche neuen Nervenstraßen entstehen. Man sagt, das Gehirn ist plastisch. Diese Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern, ist jedoch möglicherweise durch Medikamente eingeschränkt (Hüther 2006, Moll et al. 2001).

Verwandte Artikel:

ADHS – das umstrittene Syndrom
Atomoxetin

Literatur:

Gerald Hüther:
Die nutzungsabhängige Herausbildung hirnorganischer Veränderungen bei Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen. In: Leuzinger-Bohleber M./Brandl Y./Hüther G. (Hrsg.):
ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht 2006: 233.

Moll GH, Hause S, Rüther E et al. (2001):
Early methylphenidate administration to young rats causes a persistent reduction in the density of striatal dopamine transporters.
J. Child Adolexcent Psychopharm. 11: 15-24.

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Kategorie: ADHS, Medikamente Stichworte: ADHS, Medikamente

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