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Panikattacken in der Nacht

Du wachst auf, zitterst, bekommst schwer Luft. Da sind Schweiß, Herzrasen, vielleicht Übelkeit und Durchfall. Gedanken, die sich Dir immer wieder aufdrängen. Du befürchtest vielleicht, verrückt zu werden oder schwer krank zu sein. Kurzum: Du bist verzweifelt. Was die Ängste in der Nacht so schlimm macht, ist oft das Gefühl, völlig alleine oder in unguten Beziehungen gefangen zu sein. Es ist still um Dich herum und Du kannst Deine Freunde nicht erreichen, weil es ja Nacht ist. Die Einsamkeit ist vielleicht das größte Problem. Du zählst die Stunden, wartest auf den Morgen – bis Du vielleicht im Morgengrauen endlich erschöpft einschläfst.Weiterlesen

Der kleine Hans: Freuds Patient mit der Angst vor dem Wiwi-Macher

Eine der bekanntesten Geschichten von Sigmund Freud ist die Geschichte vom "Kleinen Hans" (Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben, 1909, Projekt Gutenberg). Der kleine Hans war bei Sigmund Freud in Behandlung, weil er an einer Pferde-Phobie litt. Genaue...

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Imagination: Nicht jeder kann sich einen sicheren Ort vorstellen

„Ich gehe mit Dir auf eine Reise zu Deinem inneren sicheren Ort“, sagt der Therapeut. Du sollst Dir einen Ort vorstellen, an dem Du Dich sicher und wohl fühlst. Doch wenn du z.B. komplex traumatisiert bist, dann kann das sehr schwierig werden. Wer schon früh und lang anhaltend traumatisiert wurde, der erlebt andere häufig als Bedrohung – und auch die Innenwelt, die man ja immer mit sich trägt, scheint in der Anspannung häufig kein sicherer Ort zu sein. Vielleicht sagt der Therapeut noch: „Entspanne Dich, atme ruhig.“ Doch in Dir selbst tobt es vielleicht. Menschen, die eine ausreichend gute Baby- und Kinderzeit hatten, können mit der Übung „Sicherer Ort“ häufig viel anfangen. Sie malen sich einen inneren Ort aus, den sie vielleicht aus der Kindheit kennen, von dem sie in einem Buch gelesen haben oder den sie sich vollkommen aus der Phantasie zusammenstellen. Weiterlesen

Weck Dein Kind nachts nicht auf – egal, wie wütend Du bist

Vielleicht hast Du schon mal Dein Kind geweckt, weil Du nachts so enorm wütend warst. Vielleicht hast Du es beschimpft oder sogar geschlagen. Vielleicht hattest Du danach schreckliche Schuldgefühle, doch der Drang, das Kind aufzuwecken, war einfach zu groß. Versuche, Dich selbst zu verstehen. Wenn wir starke Gefühle haben und es ist niemand für uns da, dann kann das enorm schwierig sein. Vielleicht wurdest Du als Kind sehr oft von Deinen Eltern alleingelassen. Vielleicht schliefen sie – betrunken oder einfach so – während Du in höchster emotionaler Not warst. Wenn Du so aufgewachsen bist, dann findest Du es vielleicht unerträglich, wenn Dein Partner oder Dein Kind schlafen, während Du innerlich in Aufruhr bist. Weiterlesen

Cluster-B-Persönlichkeitsstörung: Borderline und mehr

Menschen mit einer Cluster-B-Persönlichkeitsstörung zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders launisch und instabil sind. Die Betroffenen sind sehr emotional – alles scheint bei ihnen sehr dramatisch zu sein, wie auf einer Bühne. Das ist natürlich auch eine kulturelle Frage: Ein Brasilianer erhält vielleicht eher die Diagnose „Cluster-B-Persönlichkeitsstörung“ als ein Norweger. Zu den Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen zählen Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem, emotionalem und launenhaftem Verhalten, also vereinfacht gesagt die Borderline-Störung, die histrionische, die narzisstische und die dissoziale (antisoziale) Persönlichkeitsstörung (APS). Weiterlesen

Das Trauma in mir

Das Trauma, es ist immer in mir. Ich erinnere mich (nicht). Ich habe (keine) Bilder dazu. Ich sehe außen so vieles davon wieder. In Gesichtern, Absichten, Körperhaltungen, Tageslichtern. Worten. Täglichen Gefängnissen. Doch wie soll ich leben und arbeiten, wenn es immer in mir ist? Ich spüre: Es ist nicht starr. Ich kann es hin- und herbewegen. Und ich kann meinen Körper bewegen. Manche Körperhaltungen bringen mich dem Trauma näher. Und wieder weiter weg. Das Trauma will gesehen, gefühlt, besprochen, beschwiegen, gehalten und gewürdigt werden. Aber es ist auch das andere da. Das Gute und Gesunde und das Unbeschädigte. Das Leben ist wie eine Welle – es geht auf und ab. Weiterlesen

Traumata können eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schizophrenie spielen

Bei Patienten mit einer schizophrenen Psychose sind häufig Traumata in der Krankheitsgeschichte zu finden. Die Psychologin Wendy Spence und Kollegen (2006) haben 40 Patienten mit einer Schizophrenie und 30 psychisch erkrankte, jedoch nicht-schizophrene Patienten miteinander verglichen. Sie fanden heraus: Ein Trauma in der Kindheit wurde signifikant häufiger von schizophrenen als von nicht-schizophrenen Patienten erlitten. Besonders stark war der Zusammenhang, wenn die Forscher körperliche Angriffe in der Kindheit in die Untersuchung einbezogen. Schizophrene Patienten, die Traumata erlitten hatten, konnten sehr oft nur schlecht kommunizieren und litten unter depressiven Symptomen. Die Autoren gehen davon aus, dass Traumata eine wichtige Rolle in der Entstehung der Schizophrenie spielen könnten.Weiterlesen

Schnell wechselnde Fratzen beim Einschlafen können Angst machen

Im Dämmerzustand kurz vor dem Einschlafen haben wir vielleicht rasend schnelle Bilder, die alle ineinander übergehen. Häufig sehen wir Gesichter, ja „Fratzen“. Sie schweben und sind ohne Boden – kein Wunder, denn wenn wir ins Dunkle schauen vor die geschlossenen Lider, ist da auch kein Boden zu sehen. Die Fratzen, bei denen der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind, können Angst machen. Wir öffnen die Augen, um den Spuk zu beenden. Der Germanistikprofessor Helmut Pfotenhauer und und die Literaturprofessorin Sabine Schneider haben sich mit diesem Thema befasst. Sie schrieben das Buch „Nicht völlig Wachen und nicht ganz ein Traum: die Halbschlafbilder in der Literatur“ (Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2006). Weiterlesen

Frühtraumatisierte brauchen länger

„Was haben Sie nur so lange gemacht, dass Sie so alt dabei geworden sind?“, fragt der ältere Herr. Verzweifelt wird gesucht. Warum ein Jahr länger in der Schule? Warum Arbeitslosigkeit und laue Jobs? Warum immer noch nicht verheiratet? Warum keine Kinder? Die anderen sind schon lange weiter. Schamesröte steigt auf und mit ihr kommen diffuse Schuldgefühle. „Ja, was habe ich nur so lange gemacht?“ Die Antwort lautet: „Die anderen Kinder konnten spielen. Sie konnten ruhig schlafen. Während ich die Nächte in Angst und Schlaflosigkeit verbrachte. Das kostet Zeit.“ Traumatisierte brauchen länger. Sie können dieselben Ziele erreichen. Aber sie brauchen mehr Pausen.Weiterlesen

Die möglichen psychischen Folgen bei Erwachsenen nach Vojta-Therapie als Baby

Ich erhalte viele Mails von Erwachsenen, die als Baby und Kleinkind die Vojtatherapie erhalten haben. Sie schreiben über ihr psychisches Leiden und oft endet die Mail mit dem Satz: „Bitte machen Sie das aber nicht öffentlich. Meine Mutter lebt noch und ich will nicht, dass sie sich schuldig fühlt.“ Was die Betroffenen äußern, ist oft ähnlich: Sie fühlen sich wie vergewaltigt, wie gefoltert. Sie können keinen Partner finden, sie empfinden sehr schnell Druck. „Anstrengung“ jeglicher Art empfinden sie als unaushaltbar. Situationen, in denen sie etwas tun müssen, was sie nicht wollen, kommen ihnen vor wie eine große Bedrohung. Die Betroffenen haben oft eine glasklare Sprache und eine Art „hypertrophes Ich“ – sie sind sehr „willensstark“ und leidensfähig. Gleichzeitig lassen sie sich nur ungern berühren und können Zärtlichkeit nur schwer ertragen. Weiterlesen