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Interpersonal Discrimination Exercise (IDE) im CBASP und in der Psychoanalyse

Gerade in nahen Beziehungen leiden wir vielleicht oft unter den immer gleichen Stolperfallen. Wir finden Störendes, Beängstigendes oder Aggressives wieder, was wir doch schon aus vorherigen Beziehungen kennen und schon lange abgelegt haben wollten. Solange uns...

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Soll man als Psychotherapeut während der Sitzung mitschreiben?

„Meine alte Therapeutin hat während der Sitzung immer mitgeschrieben“, sagt ein Patient. Er ist irritiert, dass ich nicht mitschreibe. Er fragt sich, ob mich mir alles merken kann. Während der Sitzung mitzuschreiben kann Vorteile haben, weil man die Informationen ordnen kann. Durch das Mitschreiben können sich manche Therapeuten besser konzentrieren. Beim Patienten kann dadurch das Gefühl entstehen, dass das, was er sagt, gut gehalten wird und einen Platz findet. Er spürt, dass es wichtig ist, was er sagt. Das Mitschreiben hat jedoch auch Nachteile. Manche Therapeuten schreiben gerade zu Beginn ihrer Therapeuten-Tätigkeit sehr viel mit. Weiterlesen

Das Trauma in mir

Das Trauma, es ist immer in mir. Ich erinnere mich (nicht). Ich habe (keine) Bilder dazu. Ich sehe außen so vieles davon wieder. In Gesichtern, Absichten, Körperhaltungen, Tageslichtern. Worten. Täglichen Gefängnissen. Doch wie soll ich leben und arbeiten, wenn es immer in mir ist? Ich spüre: Es ist nicht starr. Ich kann es hin- und herbewegen. Und ich kann meinen Körper bewegen. Manche Körperhaltungen bringen mich dem Trauma näher. Und wieder weiter weg. Das Trauma will gesehen, gefühlt, besprochen, beschwiegen, gehalten und gewürdigt werden. Aber es ist auch das andere da. Das Gute und Gesunde und das Unbeschädigte. Das Leben ist wie eine Welle – es geht auf und ab. Weiterlesen

Die Retterphantasie des Psychotherapeuten

Je schwerer eine Erkrankung, desto größer manchmal die Retterphantasie, könnte man vielleicht sagen. Ärzte, die mit dem Defibrillator zum Herzkranken laufen, sind – je nach Situation – hoch motiviert und wollen helfen. Schaffen sie es, so haben sie den Patienten gerettet. In der Psychotherapie- und Analyse-Ausbildung lernen Kandidaten oft, dass sie sich vor der Retterphantasie hüten sollten. Doch auch in der Psychotherapie kann man sich durch psychisch schwer kranke Patienten besonders herausgefordert fühlen. Da sich mehr oder weniger bewusste Retterphantasien nicht „verhindern“ lassen, ist es wichtig, sie zu bemerken. Eine Retterphantasie kann z.B. als Gegenübertragungsphantasie oder -Gefühl auf einen Patienten entstehen, der selbst einen „Größenwahn“ hat. Weiterlesen

Ich kann mit meinem Patienten nicht mitfühlen! Woran liegt das?

Der Patient sitzt vor uns und weint bitterlich. Wir jedoch fühlen uns wie versteinert. Wir versuchen, wenigstens mitfühlend dreinzublicken, aber so richtig mag es uns nicht gelingen. Es wird uns unangenehm und wir fragen uns, wie sehr der Patient merkt, dass wir hier nicht so richtig „bei ihm“ sein können. Wieso können wir manchmal mit einem Patienten nicht mitfühlen, obwohl sein Leid so offensichtlich ist? Wichtig ist, zu überlegen: Können wir grundsätzlich nicht mit dem Patienten mitfühlen oder nur an bestimmten Stellen oder in bestimmten Phasen? Wenn wir nicht mitfühlen können, fehlt dem Patienten unsere emotionale Resonanz, die so wichtig ist für den therapeutischen Prozess. Spüren wir genau hin: Wie fühlt sich dieses Nicht-Mitfühlen-Können an?Weiterlesen

Was macht der Psychotherapeut, wenn er mal muss?

Normalerweise ist es ja der Patient, der den Psychoanalytiker mit einer Schamproblematik aufsucht. Der Patient ist es, der plötzlichen Harndrang verspürt oder an einem Reizdarmsyndrom leidet. Doch auch Psychoanalytiker sind nur Menschen. Die Frage ist, wenn's ...

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Strukturbezogene Psychotherapie für strukturschwache Patienten

Patienten, die zu uns in die Psychotherapie kommen, liefern uns viele Ebenen zum Nachdenken. Da sind Konflikte („Ich will selbstständig sein, aber auch zu anderen gehören“), da sind Symptome („Ich habe Angst, bin depressiv“) und da ist das vielleicht schwache Strukturniveau des Patienten („Ich kann mich nicht beherrschen!“). Für „Strukturschwäche“ wird auch der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ gebraucht, der ja immer auf eine Störung der Beziehung zu sich selbst und anderen hinweist. Nach dem Strukturmodell von Freud lässt sich das Strukturniveau daran erkennen, wie gut das „Ich“ fähig ist, zwischen dem Über-Ich und dem Es zu steuern. Weiterlesen

Auch Psychotherapeuten weinen in der Therapie

Sind Psychotherapeuten in der Therapie ergriffen, können auch ihnen die Tränen kommen. Die Psychologin Amy Blume-Marcovici und Kollegen der Alliant University in San Diego (USA) haben 2013 eine Studie durchgeführt, in der sie 648 Therapeuten befragen. 72% gaben an, als Therapeut/Therapeutin schon einmal geweint zu haben, wobei die erfahreneren Therapeuten häufiger weinten als solche mit weniger Berufspraxis. Interessant dabei: Männliche und weibliche Psychotherapeuten gaben etwa gleich häufig an, in der Therapie zu weinen.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Studie:

Blume-Marcovici, Amy C.; Stolberg, Ronald A.; Khademi, Mojgan
Do therapists cry in therapy?
The role of experience and other factors in therapists‘ tears.

Psychotherapy, Vol 50(2), Jun 2013, 224-234.
http://dx.doi.org/10.1037/a0031384

Dieser Beitrag erschien erstmals am 28.1.2016
Aktualisiert am 27.3.2023

Proxemik (Individualdistanz): richtiger Abstand durch Floskeln

„Machst Du bitte die Türe zu? Mir wird kalt“, sagte mir eine Freundin nach ihrer psychosomatischen Kur, in der sie gelernt hatte, ihre Bedürfnisse klarer zu äußern. Doch es fühlt sich nicht gut an, wenn jemand so spricht. Es klingt, als würde der andere sich über meine Nachlässigkeit ärgern. Manch ein Coach sagt: „Es geht nur um die Sache. Ein persönlicher Angriff ist das nicht.“ Aber warum fühlt es sich so an? Weil eine solche Aussage uns sprachlich zu nah kommt. So, wie wir körperlich einen gewissen Abstand zum Nächsten brauchen, so benötigen wir auch einen sprachlichen Abstand. Weiterlesen

Wenn wir an die Zukunft denken, blicken wir vielleicht nach rechts oben

„Wo willst Du in fünf Jahren sein?“ Wenn Du diese Frage hörst – wo schaust Du dann hin? Vielleicht blickst Du nach oben oder rechts. Wirst Du nach der Vergangenheit gefragt, schaust Du eher nach links oder unten. Wie es wohl bei Linkshändern ist? Zu den Augenbewegungen im Zusammenhang mit Denken und Erinnerung gibt es viele interessante Studien. Anbei eine kleine Literaturliste.Weiterlesen