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Scham hemmt die Bewegung und die Sprache

Wenn Du Dich schämst, kannst Du Dich vielleicht manchmal kaum bewegen. Auch das Sprechen scheint fast unmöglich zu sein. Du fühlst Dich dem anderen möglicherweise schutzlos ausgeliefert. Deine Atmung wird flach, Du schaust auf den Boden. Es gelingt Dir viellei...

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30 Minuten Yoga täglich sind gut für die Psyche

Richard P. Brown vom Columbia College of Physicians and Surgeons, New York und Patricia L. Gerbarg vom New York Medical Center, Valhalla, haben eine ausführliche Studie zum Einfluss von Yoga auf die psychische Gesundheit durchgeführt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Yoga bei Angststörungen, Stress, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen hilft. In ihren Untersuchungen nahmen sie das „Sudarshan Kriya Yoga“ (SKY) unter die Lupe und konnten die positiven Effekte nachweisen. Wichtig sei die persönliche Einweisung durch einen persönlichen Yogalehrer und das tägliche Üben von mindestens 30 Minuten. Weiterlesen

Unbewusste Phantasien zeigen sich auch in den Fehlern, die wir machen

„Kinder entstehen durch Essen“, phantasieren manche kleinen Kinder. Diese Phantasie entsteht schon, bevor die Kinder sie in Worte fassen können. Frühkindliche und unbewusste Phantasien sind unser Leben lang vorhanden. Kleine Babys spüren, was in ihrem Körper passiert und entwickeln darauf hin wahrscheinlich Phantasien. Diese Phantasien entstehen aus der Wahrnehmung, aus dem Fühlen (englisch: Sensation) heraus. Unbewusste Phantasien werden auch in unseren Fehlern deutlich. In einer Quizshow (Gefragt, Gejagt, 26.9.2023) wurde eine Kandidatin gefragt, wo im Körper sich „Otolithen“ befinden. Sie kannte den Begriff (Steinchen im Ohr) nicht und musste raten: „In der Lunge?“ Der „Fehler“ war nicht sinnlos: Möglicherweise hatte die Kandidatin an das „O2“ des Sauerstoffs gedacht.Weiterlesen

Wir brauchen mehr hochfrequente Psychotherapien für frühtraumatisierte und psychotische Menschen

„Ich brauche mehr Einzelgespräche“ – kaum einen Satz hörte ich öfter, als ich noch als Ärztin in einer psychiatrischen Tagesklinik arbeitete. Der Hunger nach haltgebender und empathischer Beziehung ist riesig. Wenn das Selbst wie „rupturiert“ (eingerissen) ist, braucht der Mensch einen anderen Menschen, der dabei hilft, das Selbst wieder „ganz“ werden zu lassen. Tageskliniken und vollstationäre Behandlungen in den Psychiatrien werden dem großen Bedürfnis der schwer Leidenden nach einer „zweiten Seele“ nicht gerecht. Wenn man sich die Videos der Säuglingsforscherin Beatrice Beebe anschaut oder an das Still-Face-Experiment denkt, dann sieht man, wieviel Gegenüber die menschliche Seele braucht, um gesund zu reifen. Schwer psychisch kranke Menschen haben oft einen großen Drang danach, diese Erfahrung einer engen Beziehung zu einem empathischen Menschen nachzuholen. Weiterlesen

Beziehungs-Meditation: „Ich lass dich und du lässt mich.“

Unser Wohlbefinden ist abhängig von unseren Beziehungen. Allzu oft verhaken wir uns – wir zerren am anderen herum, meckern, schimpfen, schmollen. Doch wie wäre es, wenn wir das alles mal ließen? Oft meditieren wir und versuchen, uns zu entspannen, indem wir uns Wiesen und schöne Landschaften vorstellen. Wir können aber auch über Entspannung in der Beziehung meditieren. Wir können uns vorstellen, wie wir mit einem anderen in einem Raum sind. Und dann können wir uns vorstellen: Ich mache nichts mit dem anderen und der andere macht nichts mit mir. Ich lasse mich selbst, den anderen und meinen Körper einfach in Ruhe. Weiterlesen

Zwangsgrübeleien sind wie gestörter Schlaf am Tag: Du magst das fokussierte Bewusstsein nicht aufgeben

Wir träumen nicht nur in der Nacht. Auch tagsüber nehmen wir oft träumerische Zustände ein (mehr dazu bei Bion). Vieles geht tagsüber automatisch. Wir bekommen streckenweise nicht mit, dass wir gerade verträumt irgendwo hinblicken. Wir bewegen uns selbstverständlich, müssen nicht über jeden Schritt nachdenken, machen unseren Schreibkram und fahren Auto. Bei Zwangsgrübeleien ist dieses ruhige Leben jedoch wie ausgeschaltet. Der, der an Zwängen leidet, fühlt sich wie permanent wach und „bewusst“ und findet keine Ruhe. Wenn Du an Zwangsgedanken leidest, fällt es Dir wahrscheinlich schwer, einmal vom bewussten Denken abzulassen und in die Träumerei (Reverie) überzugehen. Vielleicht hast Du das Gefühl, Du müsstest immer aufpassen – und das macht Dich fertig. Weiterlesen

Neid ertragen – die höchste Stufe der Kraft

Da ist der große Bruder. Er ist nicht beschnitten, während man selbst immer zu kurz kam. Direkt nebenan ist die alte Schuldfreundin, die die teure Ausbildung machen durfte, während die eigenen Eltern kein Geld hatten. Da ist die Freundin, die schwanger wird, w...

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Ist ADHS heilbar?

„ADHS ist unheilbar“, heißt es oft. Wenn man ADHS als eine Erkrankung betrachtet, die allein genetisch festgelegt ist und automatisch zum Ausbruch kommt, dann wäre diese Aussage logisch. Wenn man die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als unveränderliche Stoffwechselstörung betrachtet, ebenso. Doch so einfach ist das nicht. Die einfache Aussage „ADHS ist nicht heilbar“ ist genauso unbedacht wie die Aussage „Schizophrenie ist nicht heilbar“. Diabetes Typ I ist nicht heilbar, ja, weil Bauchspeicheldrüsenzellen zerstört sind und das Hormon Insulin nicht mehr produziert werden kann. Weiterlesen

Pötzl-Phänomen: Wahrnehmung unterhalb der Reizschwelle

Unter dem Pötzl-Phänomen, benannt nach dem österreichischen Psychiater Otto Pötzl (1877-1962), versteht man das Auftauchen von Bildern in Träumen, die aus kurz dargebotenen Bildern im Wachzustand stammen. Man spricht auch von „subliminaler Wahrnehmung“, weil man unbewusst einen Reiz wahrgenommen hat, der unter der Reizstärke lag, die ein Reiz haben müsste, um direkt ins Bewusstsein zu gelangen. Das Thema „subliminale Wahrnehmung“ ist bei vielen Menschen mit einem unguten Gefühl behaftet. Viele kennen die Versuche mit subliminaler Limonaden-Werbung im Kino oder mit Filmen, durch die ein Affe läuft, der von den meisten Zuschauern nicht direkt wahrgenommen wird. Weiterlesen

Wem nützt mein Groll?

Den Groll, ich spüre ihn schon wieder langsam aufziehen. Er kommt von unten her und verdunkelt meine Seele. Er beißt sich langsam fest und hält mich umschlungen wie die Zaunwinde den jungen Ast. Eben konnte ich mich noch frei bewegen, doch Gedanken und Bilder fachten meinen Groll an wie Fliegen eine fleischfressende Pflanze. Was wäre gewesen, wenn? Hätte es doch, wäre es doch … Zeit vergeht. Ich möchte frei werden vom Groll und doch nicht, denn da ist ein Gefühl, ich könnte etwas verpassen, wenn ich ihn aufgebe. Als wenn er mir diente, als ob er irgendetwas auf magische Weise im Hintergrund bewirken, zerstören oder heilen könnte. In Wirklichkeit zerstört er nur. Auch mich. Der Schaden, er ist da. Doch im Gegensatz zum Schaden kann ich den Groll verlassen. Und neue Wege gehen.Weiterlesen