Nobuhiko Eda und Kollegen der Waseda-Universität in Japan untersuchten 15 gesunde Erwachsene im Alter von etwa 60 Jahren auf die Konzentration von humanem Beta-2-Defensin (HBD-2) im Speichel. Die Studienteilnehmer ruhten an Tag 1 der Studie und machten an Tag 2 über 90 Minuten Yoga. Die Forscher führten Messungen in der Ruhepause und am 2. Tag vor und nach dem Yoga durch. Die Studienteilnehmer gaben ihren Speichel ab und es wurde die HBD-2-Konzentration gemessen. Das Ergebnis: Nach dem Yoga waren die HBD-2-Werte signifikant höher als vor dem Yoga. Interessanter Nebenbefund: Die Probanden wiesen im psychologischen Test namens „POMS“ (Profile of Mood States) nach dem Yoga geringere Werte für Ärger und Feindseligkeit auf als vor dem Yoga. Weiterlesen

Wer sich tiefergehend mit Yoga beschäftigen möchte, dem sei das Buch „Patanjali – das Yogasutra“ von R. Sriram empfohlen (Theseus-Verlag). Schon im ersten Kapitel findet sich eine Tiefe, die einen nicht aufhören lässt, zu lesen. In diesem Buch geht es um die Lebenskunst. Sriram schreibt: „Was ist die zentrale Idee des Yogasutra? Nicht im Besiegen von Feinden oder in der aktiven Gestaltung dessen, was uns umgibt, liegt eine tiefe Lösung des Problems, wie das menschliche Leiden verringert werden kann, sondern in dem, was wir mit unserem Geist tun.“ Dieses Buch liefert Antworten, die man so gar nicht erwartet. Tröstende Sätze beruhigen. Alle möglichen Lebenssituationen werden benannt und Ideen zum Umgang damit werden beschrieben. Weiterlesen
„Wag‘ es Dich ja nicht!“, zischte uns die strenge Mutter zu. „Du wirst schon sehen, was Du davon hast“, sagte der Vater. Wir hörten es oft. Wenn wir als Erwachsene vor einer Entscheidung stehen, kommt die Erinnerung: „Wag‘ es Dich nicht!“, hören wir eine Stimme in uns. Wir verbieten uns das Gute. „Es ist, als sei da ein ganz anderer Mensch in mir, der so mit mir spricht“, sagt der Patient über seine innere kritische Stimme. „Diese Stimme ergab früher vielleicht einen Sinn, aber heute tut sie es nicht mehr“, sagt der Therapeut in der Schematherapie. Aber warum fühlt es sich dann immer noch sinnvoll an?Weiterlesen
Schwere Ängste haben meistens nichts mit Vogelspinnen zu tun. Auch nicht mit der Frage „Was wäre das Schlimmste, das Du Dir vorstellen kannst?“ Schwere Ängste kommen von innen und sie sind bereits das Schlimmste. Wenn Du daran leidest, kämpfst Du mit inneren Gefahren, die Du noch nicht einmal genau benennen kannst. Ich schrieb das Buch für Menschen, die mit namenlosen Ängsten zu tun haben und mit Panikattacken, die in Wellen manchmal die ganze Nacht oder den ganzen Tag anhalten. In einem Lovelybooks-Interview spreche ich mit Helena Singer über solche Ängste. Am Anfang ein bisschen Geduld – ich komme als Insta-Neuling erst nach drei Minuten dazu. Das Buch ist am 23.2.23 im Humboldt-Verlag erschienen.Weiterlesen

Wenn wir Antidepressiva nehmen, dann kann uns das ganz schön auf den Darm schlagen. Lange wurde die Wirkung von Antidepressiva damit erklärt, dass sie einen angeblichen Serotoninmangel im Gehirn ausgleicht. Diese Theorie wird inzwischen angezweifelt (Benjamin Ang et al., 2022). Interessant bei den Überlegungen jedoch ist, dass im Darm selbst Serotonin produziert wird. („The gut provides approximately 95% of total body serotonin, most of which exists in plasma.“ Jeremy Appleton: The Gut-Brain Axis: Influence of Microbiota on Mood and Mental Health, Integr Med (Encinitas). 2018 Aug; 17(4): 28–32). Was im Darm passiert, beeinflusst unsere Psyche enorm – und umgekehrt: Unser psychischer Zustand hat auch Auswirkungen auf den Darm.Weiterlesen