Ujjayi-Atmung: gut bei Schmerzen, Stimmproblemen und zur Meditation

Wenn wir nachts hören, wie unser Nebenmann schläft, können wir möglicherweise die „Ujjayi-Atmung“ hören. Es hört sich an, als würden wir im Winter eine Scheibe anhauchen, die dann beschlägt. Dieses Geräusch können wir besonders gut beim Ausatmen machen. Es hat viele Wirkungen, die die Yogalehrerin Geetha Kanthasami auf Youtube gut erklärt. Es bewirkt unter anderem, dass wir tiefer in eine Yogaposition kommen können. Es ist hilfreich für Menschen mit Stimmproblemen. Interessant: Beim Ausatmen in Ujjayi fühlt es sich an, als würde die Luft an der Vorderwand der Luftröhre entlang strömen, während man beim Einatmen spürt, wie die Luft an der Hinterwand vorbeigeht.

Hals-Anatomie: Unsere Luftröhre ist vorne am Hals, direkt unter der Haut zu spüren. Der Kehlkopf („Adamsapfel“) enthält die Stimmlippen, die wie ein Dreieck aufgespannt sind, wobei der Knotenpunkt vorne ist und die Stimmbänder sich von oben her gesehen, nach hinten (zum Rücken hin) öffnen. Unsere Speiseröhre verläuft hinter der Luftröhre. Im Mund kreuzen sich zwei Wege: Während Spucke und Speisen durch den Mund von vorne nach hinten in die Speiseröhre geschoben werden, kommt die Luft aus der Nase hinten am Rachen entlang und wird nach vorne in die Luftröhre gelenkt.

Wenn wir Speisen schlucken, tun wir das in der Regel während des Ausatmens. Der Kehldeckel verschließt während des Schluckens die Luftröhre. Wie Töne durch den Kehlkopf produziert werden, wird in diesem Youtube-Video sehr gut grafisch dargestellt: How the larynx produces sound (by Joel B. Floyd, Betheamedicalmedia.com).

Mit Ujjayi („siegreich“, Ud = sich ausdehnend) können wir quasi die „Schlafatmung“ im Wachen nachmachen: Das vegetative Nervensystem beruhigt sich, der Blutdruck sinkt und wir werden leicht warm davon. Daher wird Ujjayi auch häufig vor oder während der Meditation angewendet.

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