Kühlen nach Verletzungen – muss das sein?

In Schulen und Kindergärten sind man es oft: Wann immer sich ein Kind weh tut, gibt’s Cool Packs. Doch helfen sie wirklich oder stillen sie nur unser Verlangen, etwas zu tun? Eine Studie aus den USA aus dem Jahr 1994 zeigte an 131 Knie-operierten Patienten, dass diejenigen, die kühlten, keine Vorteile gegenüber den Patienten hatten, die nicht kühlten. Auch ein Tierversuch von 1975 zeigte, dass das Kühlen keinen oder gar einen nachteiligen Effekt hatte: Die Schwellung nahm unter Umständen sogar zu. Die Forscher erklärten es sich damit, dass durch die Kühle eine Ischämie (= Minderdurchblutung) entsteht, die dann eine erhöhte Durchlässigkeit der Gefäße zur Folge hat. Diese erhöhte Permeabilität (= Durchlässigkeit) könnte möglicherweise zu der stärkeren Schwellung geführt haben.

Literatur:

Daniel, Dale et al. (1994)
The effect of cold therapy on pain, swelling, and range of motion after anterior cruciate ligament reconstructive surgery
Arthroscopy: The Journal of Arthroscopic & Related Surgery
Volume 10, Issue 5, October 1994, Pages 530-533
https://doi.org/10.1016/S0749-8063(05)80008-8
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0749806305800088

Matsen FA et al. (1975):
The effect of local cooling on postfracture swelling. A controlled study.
Clinical Orthopaedics and Related Research, 01 Jan 1975, (109):201-206
DOI: 10.1097/00003086-197506000-00029
https://europepmc.org/article/med/1132202

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