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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Radikale Akzeptanz: das geht nur mit Containment

Radikale Akzeptanz: das geht nur mit Containment

11.01.2022 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Das bedingungslose Annehmen dessen, was gerade ist – die radikale Akzeptanz – wird in der Psychotherapie gerade sehr propagiert. Leicht wird es den Patienten empfohlen. Doch so leicht ist es nicht: Wer keinen „inneren Container“ hat, um das zu tragen, was gerade ist, der kann damit rasch überfordert sein. Die Fähigkeit zur Abwehr ist ein gesunder Bestandteil unserer Psyche. Wer nicht ausreichend abwehren kann, wird mitunter von den Dingen überflutet. Natürlich ist es schließlich oft die Abwehr, die wiederum selbst zu massiven Problemen führen kann. Aber wir brauchen sie auch, um psychisch gesund zu sein.

Trauma heißt „Überforderung“

Wir alle erleben Traumatisches – also Ereignisse, die unsere psychischen Fähigkeiten zur Verarbeitung überfordern. Wir kommen mit so manchem einfach nicht zurecht. Psychische oder körperliche Gewalt, Folter, Alkoholismus der Eltern, Ohnmachtserfahrungen – all das kann uns massiv überfordern. Gut für unsere psychische Gesundheit ist es, wenn wir eine Beziehung erleben, in der das Schreckliche gehalten wird. Wenn uns unsere Eltern gut zuhören konnten, wenn wir einen verstehenden Partner haben oder eine Psychoanalyse bei einem guten Psychoanalytiker machen, dann erfahren wir Containment.

Containment bedeutet, dass jemand unsere Gefühle aufnimmt und mit uns erträgt.

Wenn es einen anderen gibt, der mit uns unsere Gefühle teilt, dem wir erzählen können, was wir erleben und erlebt haben, dann ist das für uns eine große Erleichterung. Mit ausreichend guten Eltern haben wir täglich Containment erfahren. Und wenn wir regelmäßig erleben, wie es ist, dass ein anderer unsere Gefühle mitträgt, dann können wir das mit der Zeit in uns aufnehmen. Wenn der andere nicht da ist, stellen wir uns vor, wie er uns dennoch trösten, stärken, ermutigen oder uns beruhigen würde. Wir entwickeln eine gute innere Stimme und wir entwickeln das Gefühl von „Halt in uns selbst“.

Wenn wir diesen „Halt in uns selbst“ irgendwann erlangt haben, dann können wir es mit „radikaler Akzeptanz“ probieren. Das funktioniert dann tatsächlich auch. Es ist eine Frage der psychsichen Reife.

Auch Abwehr ist wichtig

Zu spüren, dass man jetzt vielleicht etwas abwehren möchte, aber diese Abwehr dann bewusst unterlässt, ist eine große Kunst. Um das zu können, muss man viele gute Erfahrungen gemacht haben. Viele Menschen lernen das erst mühselig in einer Psychotherapie oder Psychoanalyse. Das Konzept der „Radikalen Akzeptanz“ ist oft hilfreich – aber es ist wichtig zu wissen, dass es dazu gewisser Voraussetzungen bedarf. Wenn wir bereit sind zur radikalen Akzeptanz, dann spüren wir das.

Und wenn wir nichts mehr haben, dann haben wir immerhin die Wahrheit.

Wir können auf dem Boden schlafen. Es ist gesund und wohltuend. Wir spüren die Härte, aber wir wissen auch: Hier können wir nicht tiefer fallen. Viele Probleme entstehen nicht durch das Trauma an sich, sondern durch die nachfolgende Abwehr mit dem Gedanken: „Das soll mir nie wieder passieren.“ Wir beginnen, zu vermeiden, wir versuchen, dass es uns ständig gut geht. Doch unser Leben besteht weiterhin auch aus Ohmachtserfahrungen, aus Erfahrungen mit dem „Bösen“ und dem Ungewollten. Dies alles bewusst anzunehmen, ist eine schwere Aufgabe. Und nicht immer möglich. Wir alle haben vielleicht Bilder in uns, die wir niemals akzeptieren können.

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Kategorie: Begriffe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Psychoanalyse, Trauma

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