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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Klaustro-Agora-Phobie: Mit dem anderen geht’s nicht und ohne ihn auch nicht

Klaustro-Agora-Phobie: Mit dem anderen geht’s nicht und ohne ihn auch nicht

17.12.2021 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Unter Klaustrophobie versteht man die Angst, die in einem zu engen Raum entsteht. Agoraphobie ist die Angst, die man auf einem weiten Platz erleben kann. Häufig leiden Menschen, die eine Klaustrophobie haben, auch an einer Agoraphobie. Der Psychoanalytiker Henri Rey (1912-2000) hat dies das „klaustrophobische Dilemma“ genannt. Dies lässt sich so verstehen: Unsere Psyche stellen wir uns vor wie einen Raum, wie eine räumliche Ausdehnung oder wie etwas, das in einem Raum lebt. Bei einer Klaustrophobie ist dieser innere Raum zu eng. Er wird ganz besonders eng, wenn wir Nähe zu einer anderen Person herstellen. Die andere Person könnte uns auffressen oder an den Rand quetschen oder uns zu sehr belagern. Jedenfalls haben wir das Gefühl, dass uns die Nähe zu einer anderen Person bedrängt.

Also gehen wir von dieser Person dann weg. Doch dann haben wir das Gefühl, wir seien sozusagen „lost in space“, also verloren im Weltall. Die andere Person erscheint auf einmal unerreichbar weit weg, wenn sie physisch abwesend ist oder aber wenn wir allein auf einem riesigen Platz stehen. Doch woher kommt die Lösung?

Menschen, die diese Ängste nicht haben, haben meistens die Nähe zu einer engen Bezugsperson (prototypisch der Mutter) erlebt, die ihnen Raum ließ und die sie nicht bedrängte. Die Nähe zu ihr konnte gut ertragen werden. Die Mutter war in der Lage, die Trennung des Kindes zu ertragen. Wenn sich das Kind trennte, blieb die Mutter dennoch emotional verfügbar. So erhielt das Kind das Bild von einer Mutter, die Trennung erlaubt und möglich macht. Kind und Mutter hatten die Gelegenheit, die Trennung zu betrauern.

Das Kind hatte so genügend Abstand, um die Mutter (die für die engste Bezugsperson steht) von außen zu betrachten.

Das Kind konnte dann die Mutter sozusagen aus der Trennung heraus in sich aufnehmen. Es entstand ein inneres Bild von der Mutter im Kind – oft mit dem dazugehörigen Gefühl der Geborgenheit. Das heißt, dieses Bild war nicht vereinnahmend und nicht bedrängend. Es konnte entstehen, nachdem eine Trennung stattgefunden hatte. Wenn wir so etwas erlebt haben, dann können wir uns auch auf einem großen Platz bewegen, ohne uns verloren zu fühlen, weil wir innerlich weiterhin eine „gute Mutter“ mit uns umhertragen.

Exoskeleton und Endoskeleton

Henri Rey prägte außerdem die Begriffe „Exoskeleton“ und „Endoskeleton“. Damit meinte er, dass die Mutter wie ein „Exoskeleton“ sein kann, die uns nur Halt gibt, wenn sie anwesend ist. Sie gibt uns das Gefühl von Struktur und Geborgenheit, solange wir uns unter ihr oder in ihr verkriechen können. Doch ist die Mutter dann weg, fehlt uns ihr Halt und wir brechen zusammen. Wenn wir die Mutter allerdings in uns aufnehmen konnten (als Vorstellung, als gutes Bild, als gute innere Stimme), dann gibt sie uns immer Halt – ob sie nun anwesend oder weg ist.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Klaustrophobie – wenn es im Leben zu eng wird

Link:

Henri Rey
https://melanie-klein-trust.org.uk/writers/henri-rey/:

„Rey argued that true security requires an internalisation of structure, creating an endo-skeleton, or backbone. This means that the patient must somehow find the confidence to emerge from the maternal space and approach the object from a position of separateness, in order to be able to take something in, and out of this to create an endo-skeleton.“

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