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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Schuldgefühle länger aushalten erleichtert das Leben

Schuldgefühle länger aushalten erleichtert das Leben

17.12.2021 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Wir haben dem anderen gegenüber Schuldgefühle. Und zack – hören wir uns etwas sagen, was wir besser nicht gesagt hätten. Wir sagen „Ja“, obwohl uns nach „Nein“ zumute ist, aber das schlechte Gewissen hat uns dahin getrieben. Wir sagen: „Ja, lass‘ uns Mittwoch treffen“, weil der andere danach fragt, obwohl uns Mittwoch gar nicht recht ist. Wir denken, der andere fühlt sich gut mit Mittwoch, aber was er wirklich denkt, wissen wir nicht. Wir sind eigentlich nur im Dialog mit unserer inneren Stimme und verkomplizieren uns das Leben.

„Mist!“, denkt der andere. „Mittwoch kann ich eigentlich auch nicht, aber ich habe dem anderen gegenüber so ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm lieber mal etwas zu viel anbiete als zu wenig.“ Dann haben wir zwei Menschen, die beide tun, was sie eigentlich nicht wollen. Und was passiert bei beiden? Richtig: Ärger kommt auf und in Reaktion darauf ein neues schlechtes Gewissen.

Wie können wir es anders machen? Schritt Eins ist, das Schuldgefühl wahrzunehmen, es sich innerlich ruhig ausbreiten zu lassen. Schritt Zwei ist, innerlich zu denken: Ich möchte nicht aus dem Schuldgefühl heraus etwas anbieten, was mir eigentlich zu viel ist, denn dann wird alles schlimmer. Wir halten unser Schuldgefühl bei uns und sagen, wonach uns zumute ist: „Nein“, oder: „Donnerstag wäre mir lieber.“

Das kann schwer auszuhalten sein, aber es ist die Weiche, die zurück wieder auf’s Ehrlichkeits-Gleis führt. Schritt drei ist, davon auszugehen, dass der andere sagt, was er meint. Wenn wir das Gefühl haben, es ist nicht so, können wir es ansprechen.

Wenn wir unser Schuldgefühl aushalten und die Dinge nicht tun, weil wir ein schlechtes Gewissen haben, dann werden wir mit der Zeit ehrlicher. Wir können dem anderen dennoch signalisieren, wenn uns etwas leid tut oder wenn wir etwas wiedergutmachen wollen. Aber die Wiedergutmachung geht nicht darüber, dass wir uns selbst erneut beschädigen, über unsere Grenzen gehen oder uns strafen.

Die Effekte zeigen sich nach einer Weile

Wenn wir eine Weile ehrlicher mit uns selbst gelebt haben, dann nehmen wir auch von anderen an, dass sie sagen, was sie meinen. „Wie wäre es mit Mittwoch?“, fragt der andere. Und wir wissen: Er bietet es uns an, weil es ihm wirklich angenehm ist und nicht, weil er ein schlechtes Gewissen hat. „Donnerstag wäre mir lieber“, sagen wir. Aber Donnerstag kann der andere nicht. Dann treffen wir uns Freitag. Und die Welt ist für beide in Ordnung. Oder?

Wenn das so einfach wäre. Das Leben besteht aus Zufällen, aus dem Unbewussten, aus Kompromissen, Zugeständnissen, Unlust und Ratlosigkeit.

Wichtig ist jedoch, dass wir unser Schuldgefühl wahrnehmen und nicht wie aus der Pistole geschossen aus dem schlechten Gewissen heraus antworten.

Schaffen wir uns innerlich einen Raum, lassen wir uns Zeit mit dem Antworten, fragen wir, ob wir nochmal überlegen dürfen. Wenn wir dann entscheiden oder etwas anbieten, selbst wenn es ein „Kompromiss“ ist, fühlen wir uns wahrscheinlich wohler.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 29.10.2019
Aktualisiert am 17.12.2021

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Narzissmus, Psychoanalyse, Schuld

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