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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Einsamkeit bei Akademikerinnen

Einsamkeit bei Akademikerinnen

05.10.2021 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Könnten Sie sich vorstellen, etwas offener zu werden und sich auch nach Nicht-Akademikern bei der Partnerwahl umzuschauen?“, fragt der überteuerte Coach die Chefärztin, die schon lange auf der Suche nach einem Partner ist. Die vielen Jahre des Alleinerziehens haben ihre Spuren hinterlassen. Der berufliche Druck und die Herausforderung, alleine das Geld nach Hause zu tragen, haben zu Vorhofflimmern und Reizdarmsyndrom geführt. Die Einsamkeit und das Leben ohne Berührung tragen ihr Übriges bei. Damit soll jetzt Schluss sein, sagt die Akademikerin sich – zu jedem Neujahr auf’s Neue. Wohl bei den meisten Akademikerinnen, die alleine leben, lassen sich triftige Gründe für ihre Lebensform finden. In meinem Beruf sehe ich immer wieder studierte, attraktive Frauen, die mitunter seit Jahren oder Jahrzehnten Single sind.

Die schwerste Last ist das „Nicht-Berührtwerden“

Ein Leben ohne Berührung gehört aus meiner Sicht zu einer der schwierigsten „Behinderungen“, die es geben kann. Manche Frauen leiden kaum darunter, andere treibt es immer wieder in tiefste Verzweiflung. Bei vielen Betroffenen fing die Einsamkeit schon in den Kinderjahren an. Nicht wenige haben sich aus einem sogenannten bildungsfernen Hintergrund in die Welt der Bildung hineingearbeitet. Bildung ist die Nahrung, die besonders befriedigt, wenn es an anderer Nahrung mangelt: an emotionaler Wärme, an Verständnis, an Liebe. Nicht selten waren die Betroffenen einst „ehrgeizige Mädchen“, die aus desolaten Zuständen herausfanden.

Schwerste Schicksale als Kind sind kaschiert

Als Psychotherapeutin mit Interesse an sogenannten „frühen Störungen“ treffe ich immer wieder auf Akademikerinnen, die als Kind auf verschiedenste Weise Vernachlässigung, Alkoholismus der Eltern oder auch quälende Therapien wie z.B. die Vojta-Therapie erlitten haben. Es ist ihnen oft nicht anzusehen, doch diese Frauen erlitten schwere „Bindungs-Traumata“, das heißt: Das Trauma war die Bindung selbst. Sobald es nahe wird, entstehen komplizierte, schwierige innere Zustände.

Jahrelanges Single-Sein kann sich anfühlen wie ein Dauer-Liebeskummer.

Wer sich durch Bildung befreien und sich in eine sicherere Welt flüchten konnte, der achtet streng darauf, dass der Partner das wichtigste Kriterium erfüllt: Er sollte gebildet sein, damit es möglich ist, die mit vielen Entbehrungen erreichte geistige Welt mit ihm zu teilen.

Die Ausbildungswege sind lang und die persönliche Entwicklung dauert ebenso lange, sodass schon bald die Zeit kommt, in der die Akademikerinnen feststellen, dass sie „alt geworden“ sind. Für viele ist es ein elementarer Schmerz, trotz vielleicht biologisch vollkommener Gesundheit kein Kind bekommen zu haben. Es ist ein furchtbarer Schmerz, dass der Traum des Mädchens (der Traum von Mann, Haus und Kindern) nie Wirklichkeit wurde.

Es ist für so manche Frau so, als sei sie vom kleinen Mädchen direkt in die Wechseljahre gesprungen und als habe sie die wertvollen Jahre der „Blütezeit“ nicht genießen können.

Individuelles Leid macht einsam

Netzwerken hilft nur bedingt – das Leid jeder Einzelnen ist höchst individuell, sodass sich Frauen, die keinen Trost finden, rasch wieder zurückziehen. Auch sitzen viele relativ einsam auf ihren beruflichen Posten und kommen von dort schlecht weg. Mich wundert es nicht, dass das Suizidrisiko bei Ärztinnen deutlich höher ist als bei Nicht-Ärztinnen. Die vielen Regularien und Hürden der Weiterbildung, die Hierarchien in der akademischen Welt nehmen den Frauen alle Kraft. Die Hoffnung zu behalten, fällt vielen schwer. Sie glauben: Wer im Studium keinen Mann fand, für den ist’s eh zu spät. Man könnte an das Gedicht „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke denken und hinter das „jetzt“ ein „nach dem Studium“ setzen.

Schlaflosigkeit: Das Leiden an der Abwesenheit eines anderen

Die Unruhe, die das Alleinsein auslösen kann, kennen viele Betroffene. Auch Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Burnout und viele andere Beschwerden können auftreten, vor allem in der Zeit der anstehenden Wechseljahre, die anzeigt, dass die Zeit der klassischen Familiengründung nun endgültig vorbei ist.

Doch was lässt hoffen? Hoffen lässt eben diese Bildung.

Alleinstehende Akademikerinnen führen mitunter ein intensives geistiges und sinnliches Leben voller Liebe für andere. Viele haben ein gutes Gespür für sich selbst und andere entwickelt. Sie haben tatsächlich die besten persönlichen Voraussetzungen, einen Mann für sich zu finden. Niemand ist „austherapiert“, solange er lebt.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 5.2.2019
Aktualisiert am 5.10.2021

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Kategorie: alleinerziehend, Ärzte, Begriffe, Beziehung, Bindung, Depression, Psychoanalyse Stichworte: Ärzte, Einsamkeit, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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