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Aktuelle Seite: Startseite / Psychosomatik / Psychosomatische Betreuung in der Notaufnahme könnte Krankenhäuser entlasten

Psychosomatische Betreuung in der Notaufnahme könnte Krankenhäuser entlasten

18.01.2021 von Dunja Voos 1 Kommentar

Waren Sie schon einmal in der internistischen Notaufnahme im Krankenhaus? Das müssen Sie mal Weihnachten oder Ostern machen: Der Warteraum quillt über! Und zwar sehr oft mit Patienten, die in seelischer Not sind. Da ist der „Asthma-Anfall“, der sich als pure Hyperventilation entpuppt, da sind die Bauchschmerzen, die Kopf- und Ohrenschmerzen, die Herzbeschwerden, die sich größtenteils als psychosomatisch erweisen. Immer wieder sind natürlich auch körperlich ernsthaft kranke Patienten dabei. Erfahrene Ärzte können oft relativ schnell sagen, was „ernst“ ist und was nicht. In jedem Fall aber könnte ein Psychotherapeut im Warteraum die Situation in der Notaufnahme entspannen.

Wenn der Stress zu Hause nicht auszuhalten ist

Als junge Ärztin sah ich einmal eine junge Patientin, die mit einem furchtbaren Hustenanfall eingeliefert wurde. Ich dachte, sie erstickt gleich. Eilig kamen die Rettungsassistenten mit der Patientin in den Eingangsflur gefahren. Hinter dem Krankentrupp rannten unzählige Mütter, Schwestern, Tanten und Onkels her. Die Schwester schob die keuchende Patientin in einen Notfallraum. Sie stellte sich in die Tür und sagte zu den Verwandten: „Draußen bleiben!“ Sie schloss die Tür und war mit der Patientin allein. In wenigen Augenblicken hörte der dramatische Husten auf.

Das ist ein typisches Beispiel für eine Patientin, der es zu Hause zu eng geworden war. Sie musste da einfach raus.

Was sich abgespielt hatte und wie es zu dem Hustenanfall gekommen war, wurde so schnell nicht deutlich. Klar war jedoch: die „Heilung“ der Patientin bestand erst einmal darin, sie von ihrer aufdringlichen Familie zu isolieren. Der jungen Frau fehlte zu Hause die Luft zum Atmen. Sie durfte erst einmal im Krankenhaus bleiben.

Viele Patienten können nach einem kurzen Gespräch wieder gehen

Doch nicht jeder Patient, der in die Notaufnahme kommt, muss im Krankenhaus bleiben. Von den vielen Patienten, die sich häufig im Warteraum stapeln, können oft die meisten nach einem kurzen Gespräch wieder nach Hause gehen. Vielen reicht es, wenn sie jemandem kurz ihre Sorgen erzählen können, wenn sie endlich einmal weinen dürfen, wenn jemand einmal ihre Hand hält oder die aufgebrachten Gefühle aufnimmt. Der Patient hat dann das Gefühl, dass jemand von außen auf seine Situation geschaut hat und dass er seinen Kummer irgendwo lassen konnte.

Manchmal braucht der Patient vielleicht auch nur jemanden, der ihm sagt, dass mit ihm alles in Ordnung ist.

Psychosomatische und psychische Beschwerden sind natürlich ebenso ernstzunehmen wie körperliche Beschwerden. Nur wäre es meistens eigentlich nicht nötig, dass so viele angespannte Patienten stundenlang im Warteraum der Notaufnahme sitzen müssen, bis sie ihre Entlastung finden.

Ich glaube, dass ein Psychotherapeut im Warteraum einige Patienten allein durch ein Gespräch so entlasten könnte, dass diese Patienten wieder nach Hause gehen könnten, ohne einen Arzt zu sehen. (Das Rechtliche einmal außen vorgelassen.)

Bei Ankunft im Krankenhaus: Beschwerden weg

Viele Patienten bemerken auch, dass es ihnen besser geht, sobald sie in der Notaufnahme sitzen. Vielen geht es wieder so gut, dass es ihnen irgendwie peinlich ist, überhaupt gekommen zu sein. Die Aufregung hat nachgelassen und mit ihr sind die vielfältigen Beschwerden zurückgegangen. Die Patienten atmen auf und spüren, dass sie eigentlich ganz gesund sind.

Die meisten harren jedoch aus, weil es ihnen peinlich wäre, wieder zu gehen, oder weil irgend jemand darauf besteht, dass doch noch ein Arzt drauf schaut. Ich glaube, durch ein oder zwei Psychotherapeuten im Warteraum der Notaufnahme ließen sich Wartezeiten und Kosten enorm senken. Es wäre sicher ein Experiment wert.

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 6.8.2012
Aktualisiert am 18.1.2021

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Kategorie: Psychosomatik Stichworte: Psychosomatik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Jay meint

    22.09.2014 um 2:59

    Ich bin vor Jahren mit einer sehr ähnlichen Symptomatik in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses gekommen.
    Sommer 2004, ein Sonntag, später Abend, ich bin mitten im Streitgespräch mit meiner damaligen Verlobten.
    Es geht um Themen, die die gesamte Beziehung in Frage stellen.
    Meine Verlobte, mit Borderline-Symptomatik, ist extrem besitzergreifend. Will mich verschlingen, ersticken und mit mir verschmelzen.
    Damals habe ich noch geraucht.
    Ich ziehe während des Streits an meiner Zigarette, auf einmal merke ich, dass sich mein Körpergefühl verändert.
    Meine Zunge schwillt an, es kribbelt ganz merkwürdig – ich merke, es stimmt hier irgendetwas nicht.
    Ich werde panisch und bitte meine Verlobte, den Notruf zu wählen.
    Sie verweigert mir dies, da sie „so eine Situation“ jetzt nicht will, weil sie morgen arbeiten müsse und es vor den Nachbarn auch nicht gut aussähe.
    Fassungslos nehme ich mein Handy und rufe meinen Vater an, welcher mich abholt und ins Krankenhaus bringt.
    Dort treffe ich nach langem Warten auf einen Arzt, der mich kurz untersucht und dann zu mir sagt, ich solle zwanzig Sekunden die Luft anhalten, da ich hyperventiliere.
    Ich folge seinen Anweisungen, das Gefühl hört sofort auf.
    Das Hyperventilieren war vorbei, doch leider war dieses Erlebnis der Startschuss für eine schwerwiegende, generalisierte Angststörung, welche mich noch in der selben Nacht überrollte und mich mich lange beschäftigen sollte.
    Die Verlobung hielt noch drei Monate.

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