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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / #CoronaPsychologie: „Das bisschen Maske, das bisschen Abstand …“

#CoronaPsychologie: „Das bisschen Maske, das bisschen Abstand …“

06.08.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Es ist ein Debatten-heißer Sommer. An Corona entzündet sich das Leib-Seele-Dilemma. Die Hitze entzweit die Gesellschaft in diejenigen, die die Maske weiter tragen und die, die es nicht tun. Fernab vom Corona-Virus ist es psychologisch äußerst interessant, was da alles passiert. Es lassen sich so viele Schichten analysieren, dass es diesen Blog sprengen würde. Doch vielleicht lassen sich schon kleine Funken anschauen.

Das Thema Mund-Nasen-Schutz ist ein emotionales, ein höchst persönliches. Wie wir dazu stehen, hängt davon ab, ob wir Gewalt-Erfahrungen gemacht haben oder nicht. Es hängt davon ab, ob wir selbst, unsere Eltern und Großeltern Kriege hautnah miterlebten oder nicht. Es hängt vielleicht sogar mit unseren vorgeburtlichen Ängsten zusammen: Hatten wir die Nabelschnur um den Hals gewickelt? Wurden wir natürlich geboren oder per Kaiserschnitt kurz vor dem Erstickungstod?

Atem ist Leben – und darum geht es

Der Atem ist unser Leben. Wir wollen saubere Luft einatmen und sind der Gefahr ausgesetzt, dass krankmachende Partikel darin enthalten sind. Wir wollen uns beim Einatmen schützen (die Evolution hat dazu die Nase erfunden). Wir brauchen aber auch unsere Freiheit: Frische Luft ist ein Symbol der Freiheit. Wir können durch den Mund atmen, wenn uns die Nase zu eng wird.

„Ich musste als Kind immer dne Mund halten“, sagt eine „Masken-Gegnerin“.

Die Diskussion um den Mund-Nasenschutz hängt auch davon ab, ob wir als Kinder frühtraumatisiert wurden oder nicht, ob unsere Eltern uns zur Strafe in ein enges Zimmer sperrten oder nicht, ob wir schon einmal in einem Aufzug stecken geblieben sind, ob uns jemand den Mund zugehalten oder sexuell missbraucht hat.

„Was mich krank macht, sind diese nüchternen, vernünftigen Beitäge“, sagt Einer. „Was mich beruhigt, sind die nüchternen Beiträge“, sagt ein Anderer.

Komplex, verdrängt und schwer zu verstehen

All diese hochkomplexen Erinnerungen und Verdrängungen spielen in dieses Thema mit hinein. Unser Unbewusstes in diesem Land verbindet mit den Corona-Einschränkungen vielleicht sogar die Gaskammern und die Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg, ohne dass wir uns dessen bewusst werden.

Da gibt es heftige widersprüchliche Vorstellungen. Es gibt im Krieg Gasmasken zum Schutz und Gaskammern zur Vernichtung. Das könnte z.B. eine (un-)bewusste Phantasie im Zusammenhang mit Mund-Nasenschutz-Masken sein. Heftige Diskussionen zu diesen Themen tauchen z.B. immer wieder auch auf Twitter auf (https://twitter.com/manuelaforster/status/1292144540284080136). Hier zeigt sich, welch wichtige Rolle die persönlichen Assoziationen spielen. Und eben um diese psychischen Bewegungen geht es.

Es gibt Menschen, die Regeln nicht befolgen und durch provokantes Brechen von Regeln anderen Menschen schaden. Andere Menschen halten jede Regel ungefragt ein. Wieder andere werden bei Gehorsam skeptisch – nur durch das Brechen von Regeln konnten im Krieg Leben gerettet werden, indem mutige Menschen den Verfolgten Unterschlupf gewährten oder ihnen zur Flucht verhalfen.

Man kann gar nicht genug „übertreiben“, wenn man verstehen will.

„Das ist jetzt aber alles ein bisschen sehr weit gegriffen“, mögen Sie jetzt denken. Wenn man sich jedoch die Kriege auf Facebook anschaut, dann lohnt es sich vielleicht doch einmal, über so „weit Hergoholtes“ nachzudenken.

Aus meiner Sicht lassen sich die heftigen Diskussionen eben nur so erklären. Es geht jedem Menschen in seinem Innersten um Leben und Tod. Ob er zu den sogenannten „Egoisten und Maskenverweigerern“ gehört, ob er zu denjenigen gehört, die „sich und andere schützen“ wollen, ob er zu den Gegnern oder Befürwortern der Maskenpflicht zählt. Dazwisschen gibt es unzählige Menschen, die sich in der Diskussion einfach zurückhalten. Wir wissen eben so vieles nicht.

„Ich habe die Phantasie, mein Kind könnte ersticken“, sagt eine Mutter, die unter der Geburt um das Leben ihres Kindes bangte.

Es geht um unser Leben und jeder hat eine andere Vorstellung, was darunter zu verstehen ist. Der Eine stellt sich vor, das Virus tötet ihn. Der andere stellt sich vor, dass er nicht mehr leben kann, wenn er nicht mehr in Gemeinschaft singen darf. Jede Meinung will ernstgenommen werden. Wir stehen am Anfang eines neuen Bewusstseins, höre ich oft von Lehrern wie z.B. Eckhart Tolle.

„Ich tue es gerne für die Gemeinschaft“, sagt Eine.
„Ich bin sehr verzweifelt. Die Gemeinschaft mit ihrer Widerstandslosigkeit macht mich krank“, denkt eine Andere.
„Der andere ist mir grad egal“, sagt der am Boden Zerstörte.

Eine hoffnungsvolle Zeit

So chaotisch und auch gewaltsam es gerade zugeht im Kampf um solche scheinbar „einfache Fragen“, so groß ist auch die Möglichkeit, das Unverständliche langsam verständlich werden zu lassen. Wir müssen nur mit den verschiedensten Menschen sprechen – und zwar über ihre verborgenen Phantasien, Ängste, Erfahrungen, Zukunftspläne, Hoffnungen und Verzweiflungen.

„Mein Bruder starb viel zu früh an einem Virus“, erzählt ein Masken-Befürworter. Es sind immer nur die ganz persönlichen Geschichten, die antreiben.

Wenn wir uns füreinander ernsthaft interessieren, nach der Kindheit, den Träumen und den Phantasien fragen, wird rasch klar: Niemand will dem anderen etwas Böses. Weder der „Egoist“, noch der „Kooperative“. Jeder handelt in dieser Frage aus ganz persönlichen und hochspeziellen Gründen, deren Tiefe wir noch gar nicht ergründet haben.

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: CoronaPsychologie, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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