
In der Verhaltenstherapie spricht man häufig von „Anteilen“. „Ein Teil von mir möchte nicht an die Ostsee“, sagen wir auch manchmal. Ich finde, von „Anteil“ kann man sprechen, wenn das Gefühl oder der Gedanke relativ klein ist. „Ein Teil von mir ist wütend/neidisch“, wenn ich selbst noch zu 80-90% ruhig bin und darüber nachdenken kann. Was aber, wenn ich „ganz Neid“ und „ganz Wut“ bin?
Wir sind überwältigt
Manchmal spüren wir ganz genau: Wir sind von einem Gefühl regelrecht übermannt. Wir sind in einem „traumatischen Zustand“. Uns ist alles egal, weil wir so „voller Wut“ sind. Unser Fass ist voll. Wir haben eine Panikattacke und „bestehen“ nur noch „aus Angst“. Das heißt, unser Inneres ist ganz erfüllt von dem, was wir da fühlen.
Oder können wir überhaupt noch sagen, dass unser Inneres irgendwie gefüllt ist? Wir sind manchmal ganz und gar Freude oder Angst. Wir spüren, dass wir in einen Zustand geraten sind.
Sigmund Freud sprach oft von „Ökonomie“ und „Energie“ (gut erklärt auf Gedankenwelt.de). Wenn wir eine Panikattacke überstanden haben, dann sind wir ganz erschöpft. Die Energie scheint verbraucht zu sein und wir kommen zur Ruhe. Wir können verschieden „aufgedrehte“ Zustände haben und uns verschieden stark involviert in etwas fühlen,
So können wir manchmal sagen: „Ich bin in diesem Zustand“, aber manchmal auch sagen: „Ein Teil von mir will dieses und jenes.“
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