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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / „Berühr‘ mich nicht!“ Nichtwissen und Nichtsprechen (Plappern) als Abwehr

„Berühr‘ mich nicht!“ Nichtwissen und Nichtsprechen (Plappern) als Abwehr

03.03.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Vor dem Kind steht die traumatisierte Mutter. Das Kind weiß nicht, was das heißt. Es weiß nur: Es darf die Mutter nicht berühren. Nicht mit Worten, nicht mit Gefühlen, nicht mit Erinnerungen. Das Kind, es plappert den ganzen Tag, doch es spricht nicht. Sprechen heißt, Worte mit Bedeutung zu versehen. Sprechen heißt, beim anderen anzukommen und Antwort zu erhalten. Doch die schwer traumatisierte Mutter weicht aus. Sie will das nicht. Sie straft bei Berührung. Berühung ist der Horror.

Das Kind vermeidet, Worte zu benutzen, die in Mutters Welt gehören. Es umgeht diese Worte wie der Straßenverkehr die Baustelle. So kommt es, dass sich das Kind bestimmte Worte nicht merken kann. Es will nicht wissen, um sich und die Mutter zu schützen. Es kann sich keine Namen merken und keine Begriffe aus Mutters Welt. Es ist schlecht in Geografie und Geschichte, es meidet Politik. Es wird auf gewisse Weise in Dummheit groß, obwohl es hochgebildet ist.

Als es groß ist, bemerkt das Kind, dass ihm das Sprechen schwer fällt. Schreiben geht. Moderationen in der Öffentlichkeit gehen. Vorträge vor vollem Hörsaal gehen. Nur eins geht nicht: das Gespräch zu zweit.

Da geht was schief

„Du sagst mir nicht die Wahrheit!“, erbost sich der andere. „Du veräppelst mich, Du lügst mich an, Du verschweigst mir doch was!“ Das Kind, es weiß nicht, was gemeint ist. Es merkt nur: Sprechen zu zweit fällt ihm sehr, sehr schwer.

Bei anderen, da ist irgendwas anders. Die anderen können sagen, was sie fühlen. Sie bekommen Antworten. Ruhige Antworten, keine aufgebrachten. Natürliche Antworten.

Andere können mit anderen Wissensgebiete teilen und Problematisches besprechen. Sie können sich zeigen, mit anderen verhandeln, mit anderen in den Di-a-log gehen.

Das alles kann das Kind nicht. Es führt Innengespräche. Außengespräche sind so anstrengend, dass es schon müde wird, wenn es nur daran denkt. Doch auch im Inneren hat es gelernt, die Dinge zu vermeiden, die zur Berührung geführt hätten. So sind auch die inneren Dialoge verarmt. Das Kind muss nun mühselig sprechen lernen. Laut denken mithilfe der Sprache, die langsam weiter wird und so wiederum zu einem weiteren Denken führt.

Kommentar: Kinder, die ihre traumatisierten Mütter schonen wollten, entwickeln manchmal fast unbemerkt eine schwere Kommunikationsstörung. Kinder von traumatisierten Müttern, die selbst traumatisiert sind, stellen sich oft „dumm“, denn die Wahrheit wäre auch für sie nicht zu ertragen. Sie haben oft Probleme, zu mentalisieren (also über sich und andere nachzudenken). Sie setzen „Nicht-Wissen“ als Abwehr ein. So fühlen sie sich geschützt. Doch als Erwachsene fühlen sie sich so schrecklich einsam.

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma

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