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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Ende der Übertragung: Wir finden zurück zum Normalen

Ende der Übertragung: Wir finden zurück zum Normalen

25.02.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Früher dachte ich: Einmal Übertragung, immer Übertragung. Aus starken Übertragungen findet man nicht mehr heraus. Vereinfachtes Beispiel für eine Übertragung: Wer einen grausamen, alkoholkranken Vater hatte, sieht in jedem Vorgesetzten, oder gar in jedem Mann, eine furchterregende oder verachtenswerte Person. Solche Übertrragungsreaktionen können extrem lange im Leben andauern, aber sie können auch enden.

Die Psyche ähnelt unserem Immunsystem

Unsere Psyche ähnelt in vielerlei Hinsicht unserem Immunsystem. Wenn wir einmal Krankmachendes erlebt haben, reagieren wir mit Abwehr, wenn wir wieder einer ähnlichen Gefahr begegnen. Oft wird die Abwehr überschießend und das ursprüngliche Problem ist nicht mehr das Problem, sondern die ganzen Aktionen, die wir betreiben, um eine vermeintliche Gefahr abzuwehren, werden zum Problem.

Kürzlich sah ich eine Dokumentation über die Konditionierung des Immunsystems. Forschern ist es gelungen, dass eine bunte Medizin im Immunsystem genauso wirkt wie ein echtes Medikament.

Die Forscher gaben den Patienten die immun-unterdrückenden Medikamente zusammen mit einer farbigen, scheußlich schmeckenden Flüssigkeit. Nach einer Weile gaben sie nur noch die farbige Flüssigkeit ohne Wirkstoff, doch das Immunsystem fuhr genauso herunter, als hätte der Körper die echten Medikamente erhalten.

So ähnlich funktioniert auch Übertragung: Auch, wenn keine reelle Gefahr mehr da ist, können wir den anderen als gefährlich erleben, wenn er der alten Gefahr ähnelt.

Aber: Die Forscher fanden heraus, dass das Immunsystem nach einer Weile den Trick erkennt und dann wieder zurück zum Normalen findet. Der Körper lässt sich also nur eine Weile täuschen. Er hat ein ureigenes Wissen davon, was normal, was echt und was Täuschung ist.

Wir lassen uns nicht auf Dauer täuschen

Und dieses Wissen hat die Psyche auch – wir wehren uns nur manchmal dagegen. Wenn auch Übertragungen oft jahre- und jahrzehntelang funktionieren, so kommt doch irgendwann der Punkt, an dem die Psyche erkennt: Mein Kampf ist nicht mehr nötig. Der andere ist in der Realität ganz anders, als ich ihn gesehen habe.

Manchmal müssen wir uns diesen Punkt richtig bewusst machen, denn wir können Übertragungen aus Gewohnheit oder aus einem bestimmten Identitätsgefühl heraus fortführen. Wenn der andere auf einmal keine Gefahr mehr ist, wenn er nicht mehr verachtenswert, ja vielleicht sogar liebevoll zu uns ist, wer sind WIR dann?

Dann stellen wir vielleicht fest, wie aggressiv wir selbst sind, wie wir verunsichert sind, wenn wir liebevoll behandelt werden und vieles mehr.

Wenn wir die Übertragung aufgeben heißt das, dass wir auch unsere alte Identität teilweise aufgeben und zu etwas Neuem finden müssen.

Wenn wir mutig sind, dann nehmen wir diesen Wendepunkt wahr. Wir können uns daran freuen, dass unsere Psyche sich nicht länger täuschen lässt. Wir haben ein natürliches Gespür für das „Normale“, das „Gesunde“. Wir müssen nur dort hinhorchen.

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Lebenshilgfe, Psychoanalyse, Trauma

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