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Aktuelle Seite: Startseite / Buchtipps / Schweigen mit schwer traumatisierten und psychotischen Patienten

Schweigen mit schwer traumatisierten und psychotischen Patienten

21.02.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Heute sei das lange Schweigen out – besonders mit schwer traumatisierten Patienten, hört man. Zu leicht könnten sie in traumatische Phantasien und Erinnerungen verfallen und sich wieder alleingelassen fühlen. „Langes Schweigen – das hat man früher so gemacht“, heißt es. Doch wie sah es früher aus? Die Psychoanalytikerin Lisa Fromm-Reichmann (1889-1957) behandelte die damals psychotische Joanne Greenberg (geb. 1932), Autorin des Buches „Ich habe dir niemals einen Rosengarten versprochen“ (I never promised you a rose garden, Verlag Signet, 1964). Greenberg beschreibt in dem Film „Take these broken wings“ eindrücklich, wie sich ihre Psychose anfühlte. Fromm-Reichmann habe ihr gesagt, sie müsse es ihr genau erzählen, denn sie selbst hätte so etwas nie erlebt. (Text & Bild: © Dunja Voos)

In dem Buch „Pioneers of Interpersonal Psychoanalysis“ schreibt Fromm-Reichmann (1939):

„Der Patient wird nicht gebeten, sich hinzulegen oder frei zu assoziieren; beide Anweisungen ergeben für ihn keinen Sinn. Er sollte sich frei fühlen zu sitzen, auf dem Boden zu liegen, herumzugehen, sich auf irgendeinen Stuhl zu setzen, auf der Couch zu sitzen oder liegen. Alles ist egal, nur Eines ist wichtig: dass der Analytiker dem Patienten erlaubt, sich wohl und sicher genug zu fühlen, um seine defensive narzisstische Isolation aufzugeben und um den Arzt dafür zu nutzen, wieder Kontakt mit der Welt aufzunehmen.

Wenn es dem Patienten entgegenkommt, eine Sitzung in gegenseitigem freundlichen Schweigen zu verbringen, dann ist er eingeladen, schweigsam zu bleiben.

Ein Patient beschrieb sein Erleben dabei so: „Es ist die Freude, es zu wagen, zu atmen und zu vegetieren und einfach zu sein, in der Anwesenheit eines anderen Menschen, der nicht eingreift.“

Die einzige Gefahr dieser friedlichen schweigsamen Stunden ist, dass der Patient mehr Spannung in seiner Beziehung zum Analytiker aufbaut, als der Patient aushält, so dass es zu großer Angst kommt.

Es gehört zu den „künstlerischen“ Funktionen, wie Hill (1936) sie genannt hatte, zu fühlen, wann die Zeit gekommen ist, um das freundliche Schweigen des Patienten zu unterbrechen.“ (Transference problems in schizophrenics, In: Pioneers of Interpersonal Psychoanalysis, herausgegeben von Donnel B. Stern et al.: S. 37/38, 1995/2015, www.tandfebooks.com/doi/book/10.4324/9781315784465)

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 28.6.2017
Aktualisiert am 21.2.2020

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Kategorie: Buchtipps, Psychoanalyse, Psychose, Trauma Stichworte: Buchtipp, Psychoanalyse, Psychose, Technik_Psychoanalyse, Trauma

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