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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Wiederholen und Wiederholungszwang in der Psychoanalyse

Wiederholen und Wiederholungszwang in der Psychoanalyse

31.10.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Was uns nicht bewusst ist, darüber können wir nicht sprechen. Und doch machen sich unbewusste Verletzungen aus der Vergangenheit immer wieder in der Gegenwart bemerkbar: Sie „wiederholen“ sich – wir haben einen „Wiederholungszwang“ (englisch: Repetition Compulsion). Wir konstruieren immer wieder Situationen, die uns unglücklich machen. Insbesondere bei frühen Traumatisierungen ist das der Fall, denn dafür finden wir oft keine Worte.

In der Psychoanalyse zeigt sich der Wiederholungszwang zum Beispiel in der „Übertragung“ – der Patient fühlt sich in der Psychoanalyse auf einmal wieder so wie er sich als Kind fühlte. Er erlebt wiederholt unglückliche Situationen mit dem Analytiker, die er aus der Kindheit kennt. Der Analytiker wiederum reagiert auf diese Übertragung und analysiert sie.

Deuten = Bewusst machen

Durch Deutungen macht der Analytiker dem Patienten bewusst, was passiert sein könnte: „Kann es sein, dass Sie sich durch mich genauso in die Ecke gedrängt fühlen, wie Sie das bei Ihrem Vater immer erlebten?“ Durch die Deutung kann dem Patienten der Zusammenhang bewusst werden. Er erlebt den Schmerz, den er beim Vater erlebte, erneut beim Analytiker – diesmal aber bewusst.

Durch die Bewusstwerdung kann der Patient sich auch wieder aktiv erinnern. Dann folgen viele Situationen in der Psychoanalyse, in der sich dieses Problem wieder erneut darstellt. Analytiker und Patient arbeiten das Problem dann durch – solange, bis es sich abgeschwächt hat.

„Das Hauptmittel aber, den Wiederholungszwang des Patienten zu bändigen und ihn zu einem Motiv fürs Erinnern umzuschaffen, liegt in der Handhabung der Übertragung.“
Sigmund Freud, Kleine Schriften: Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten, 1914

„Diese mit unerwünschter Treue auftretende Reproduktion hat immer ein Stück des infantilen Sexuallebens, also des Ödipuskomplexes und seiner Ausläufer, zum Inhalt und spielt sich regelmäßig auf dem Gebiete der Übertragung, das heißt der Beziehung zum Arzt ab. Hat man es in der Behandlung so weit gebracht, so kann man sagen, die frühere Neurose sei nun durch eine frische Ubertragungsneurose ersetzt.
Der Arzt hat sich bemüht, den Bereich dieser Übertragungsneurose möglichst einzuschränken, möglichst viel in die Erinnerung zu drängen und möglichst wenig zur Wiederholung zuzulassen. …
In der Regel kann der Arzt dem Analysierten diese Phase der Kur nicht ersparen; er muß ihn ein gewisses Stück seines vergessenen Lebens wiedererleben lassen und hat dafür zu sorgen, daß ein Maß von Überlegenheit erhalten bleibt, kraft dessen die anscheinende Realität doch immer wieder als Spiegelung einer vergessenen Vergangenheit erkannt wird. Gelingt dies, so ist die Überzeugung des Kranken und der von ihr abhängige therapeutische Erfolg gewonnen.“

Sigmund Freud: Jenseits des Lustprinzips:
Wiederholungszwang und Übertragungsneurosen, 1920
http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-wiederholungszwang-uebertragungsneurosen.html

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Übertragung und Gegenübertragung

Literatur:

Sigmund Freud:
Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten
Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse II
(1914) Kleine Schriften I: Kapitel 18

Alvise Orlandini:
Repetition Compulsion in a Trauma Victim: Is the “Analgesia Principle” Beyond the Pleasure Principle? Clinical Implications.
Journal of the American Academy of Psychoanalysis and Dynamic Psychiatry: Vol. 32, No. 3, pp. 525-540.
https://doi.org/10.1521/jaap.32.3.525.44777, https://guilfordjournals.com/doi/abs/10.1521/jaap.32.3.525.44777

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 12.2.2017
Aktualisiert am 31.10.2020

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Kategorie: Begriffe, Glossar Psychoanalyse, Psychoanalyse Stichworte: Freud, GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse

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