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Aktuelle Seite: Startseite / Kinder / Viele missbrauchte Kinder können nur schlecht mentalisieren

Viele missbrauchte Kinder können nur schlecht mentalisieren

03.03.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich weitgehend gesund entwickeln konnten, können gut über sich und andere Menschen nachdenken – man sagt: Sie haben eine gute Reflexionsfunktion, sie können gut mentalisieren. Bei Menschen, die in der Kindheit missbraucht und misshandelt wurden, ist diese Mentalisierungsfähigkeit häufig relativ stark eingeschränkt. Wie kommt das?

Unabhängigkeit

Wir können uns gut in andere einfühlen, wenn wir uns selbst gut kennen, wenn wir Ähnliches erlebt haben und uns gut vorstellen können, was der andere nun gerade fühlen und denken mag.

Kleine Kinder erforschen schon früh die innere Welt der Eltern, damit sie sich ihnen anpassen können. Andererseits erfahren die Kinder, wer sie selbst sind, indem die Eltern sie spiegeln und über sie nachdenken.

Gewalttätige Eltern aber wollen oft gar nicht wissen, was im Kind vorgeht. Sie „überfahren“ es einfach und tun so, als würde das Kind nicht leiden (ein besonderes Beispiel hierfür ist die Vojta-Therapie beim Baby: Hier berichten Mütter häufig, dass Therapeutinnen ihnen gesagt hätten, sie sollten das Schreien des Kindes ignorieren).

„Ich will die Hölle nicht sehen“

Missbrauchte Kinder weigern sich innerlich, zu verstehen, was in den Eltern vorgeht. Zu grausam wäre es, wenn ein kleines Kind entdecken würde, wie „mental leer“ und wie grausam das misshandelnde Elternteil denkt und fühlt. Das will sich das Kind nicht ausmalen, weil es zu schrecklich wäre.

Das Kind rettet sich damit, indem es sich vorstellt, dass die Eltern doch irgendwo gut sind oder indem es einfach gar nicht über die Eltern nachdenkt. Zwar kann es schnell erkennen, wann der nächst Angriff naht, aber ein weiteres Nachdenken über die innere Welt der Eltern ist nicht möglich (vielleicht auch, weil da so wenig ist …)

Wegschauen

Das Kind ist in seiner Situation quasi gezwungen, das schreckliche Innere der Eltern auszublenden. Später haben die Betroffenen manchmal fast eine „Phobie vor dem Nachdenken“. Erst langsam können sie nachträglich das Mentalisieren erlernen, wenn sie die Ruhe und die Gelegenheit dazu haben (z.B. in einer Psychoanalyse).

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Mentalisierung: Nachdenken über sich und andere
  • „Minus K“ (-K) nach Bion: Nichtwissen als Abwehr
Studien und Links:

Ensink, Karin et al. (2015):
Mentalization in children and mothers in the context of trauma
An initial study of the validity of the Child Reflective Functioning Scale
British Journal of Developmental Psychology, doi: 10.1111/bjdp.12074; 2015
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bjdp.12074/abstract

Schneider-Rosen & Chicchetti (1991):
Early self-knowledge and emotional development.
Visual self-recognition and affective reactions to mirror self-images in maltreated and non-maltreated toddlers.
Developmental Psychology, 27 (3): 471-478
DOI: 10.1037/0012-1649.27.3.471
http://psycnet.apa.org/journals/dev/27/3/471/

Buchtipp:
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Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit – Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. pure Verlag, 2020.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 28.10.2015
Aktualisiert am 3.3.2020

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Kategorie: Kinder, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Kinder, Psychoanalyse, Trauma

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