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Aktuelle Seite: Startseite / Buchtipps / Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung

Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung

14.02.2020 von Dunja Voos 2 Kommentare

Also für Otto-Normalanfänger ist das Buch nichts. Man lese auf S. 230 zum Beispiel diesen Satz: „Oder anders gesagt: Das Gespräch über die Arbeit an der Gegenübertragung im Kontext ihrer Integration in die Interpretation der Übertragung verweist nicht nur die projektive Identifikation des Patienten in milderer Form an diesen zurück, sondern fügt ihr eine neue Komponente hinzu: den Kampf des Analytikers darum, den entsprechenden Konflikt zu verstehen und durchzuarbeiten.“ (Text: © Dunja Voos, Bild: © Klett-Cotta)

Otto Kernberg

Der Psychiatrieprofessor Otto Friedmann Kernberg (geboren am 10. September 1928 in Wien) ist einer der renommiertesten Psychoanalytiker unserer Zeit. Sein Spezialgebiet sind die schweren Persönlichkeitsstörungen. Otto Kernberg entwickelte mit Kollegen zum Beispiel die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (Transference Focused Psychotherapy, TFP), die bei Borderline-Störungen angewendet werden kann und Studien zufolge sehr erfolgreich ist.

Das Buch

Kernbergs Buch „Narzißmus, Aggression und Selbstzerstörung“ liest sich in der ersten Hälfte für mich wie ein Mathematikbuch. Ich bin fasziniert davon, wie logisch Kernberg alles aufbaut, wie er erklärt, wie Wut, Neid, Hass und Persönlichkeitsstörungen entstehen. Andererseits ermüden die kompliziert aufgebauten Sätze. Vieles wird sicher nur verständlich, wenn man sich schon lange mit der Psychoanalyse beschäftigt und und einiges in der eigenen Analyse erfahren hat. So manches leuchtet wahrscheinlich erst ein, wenn man schon länger als Psychoanalytiker arbeitet und selbst Erfahrungen mit Patienten gemacht hat. In der zweiten Hälfte wird das Buch allerdings lebendiger und verständlicher. Es gibt mehr Beispiele und konkrete Anleitungen zur Behandlung schwer gestörter Patienten.

Wenig motivierend

Manche Bücher über die Psychoanalyse finde ich unglaublich spannend. Sie lassen meine Vorfreude auf den Beruf wachsen. Andere Bücher hingegen frustrieren mich und lassen mich fragen, ob dieser Beruf so erstrebenswert ist. Kernbergs Buch gehört für mich eher zur zweiten Sorte. Vielleicht liegt es daran, dass schwere Störungen wirklich Anlass zu wenig Hoffnung geben. Das Buch lässt erahnen, wie schwierig der Beruf des Psychoanalytikers sein kann.

Manchmal fehlt es mir in diesem Buch an spürbarem Verständnis. Ich habe zum Beispiel Schwierigkeiten damit, wenn über Borderline-Patienten gesagt wird, dass ihre Wut und ihr Neid „unangemessen“ seien. „Unangemessen“ sind diese Gefühle vielleicht in Bezug auf die aktuelle Situation – gemessen aber an dem, was der Betroffene in seiner Kindheit erlebt hat, und wo er im Vergleich zu anderen Menschen steht, sind seine sehr starken Gefühle doch „angemessen“. Hier ist mir der Text einfach zu trocken, zu „wissenschaftlich“ und technisch. Ich hätte mir mehr einfühlsame Passagen gewünscht.

Fazit: Das Buch ist oft schwer verständlich geschrieben. Doch es gibt einen sehr guten Einblick darüber, wie sich Patienten mit sehr schweren Störungen verhalten, warum sie so sind wie sie sind, und wie die Behandlungstechnik aussehen kann. Auch, wenn das Buch wahrscheinlich nichts für Anfänger ist: Wenn man es häppchenweise liest und sich einige Passagen rauspickt, ist es sehr lesenswert.

Buch:

Otto F. Kernberg:
Narzißmus, Aggression und Selbstzerstörung
Klett-Cotta, 2. Auflage 2009
www.klett-cotta.de/buch/Psychoanalyse/Narzissmus_Aggression_und_Selbstzerstoerung/5410
42,95 Euro

Otto Kernberg: „Einführung in die Psychoanalyse“

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 8.12.2013
Aktualisiert am 14.2.2020

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Kategorie: Buchtipps, Psychoanalyse Stichworte: Borderline, Buchtipp, Persönlichkeitsstörung, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    08.12.2013 um 15:18

    :-) Ja, vielleicht letztlich kein Tipp, oder sagen wir so: Das Buch häppchenweise durchzulesen ist ganz schön. Es mal aufklappen und ein Weilchen darin zu schmökern, macht Spaß. Nur, wer es von vorne bis hinten durchlesen möchte, braucht wahrscheinlich ein ziemlich gutes Durchhaltevermögen.
    Ob die DVD mit der Kernberg-Vorlesung sich lohnt, kann ich leider nicht sagen.

  2. Schmock meint

    08.12.2013 um 14:43

    Letztlich als kein (!) Tipp?

    Und lohnt sich die DVD mit der Kernberg-Vorlesung?

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