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Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

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Aktuelle Seite: Startseite / Glossar Psychoanalyse / Zwangsstörung – Zählen statt Fühlen

Zwangsstörung – Zählen statt Fühlen

25.10.2020 von Dunja Voos 15 Kommentare

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen können mit einem enormen Leid und Druck verbunden sein. Immer wieder tauchen die quälenden Gedanken und Handlungen auf, gegen die man scheinbar nichts tun kann. Sie beherrschen den Betroffenen durch und durch. Oft stecken hinter den Zwängen schwere Traumatisierungen. Hat der Betroffene nicht die Gelegenheit, seinen Zwang auszuüben, können enorme Ängste entstehen.

Magisches Denken

Magisches Denken spielt bei der Zwangsstörung eine große Rolle. Die Betroffenen haben Angst, es könnte etwas Schlimmes passieren, wenn sie bestimmte Handlungen unterlassen oder wenn sie bestimmte Dinge denken.

„Wo immer neurotischer Zwang im Psychischen auftritt, rührt er von Verdrängung her.“
Sigmund Freud, Werke aus den Jahren 1892-1899. Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen, GW, Imago Publishing London S. 388

Dabei ist die Zwangshandlung oder der Zwangsgedanke oft auch als Symbol zu verstehen. Beispielsweise können Menschen, die als Kind sexuelle Übergriffe erlebt haben, einen enormen Putzzwang entwickeln. Sie wollen um alles in der Welt sauber sein. Die dreckigen, angsterfüllten und schamhaften Gedanken sollen um Gottes willen nicht auftauchen. Häufig ist das Gefühl von Peinlichkeit dabei.

In der Pubertät können insbesondere sexuelle Phantasien Angst machen und Zwangssymptome auslösen.

Direkt muss weggewischt werden, was vielleicht die Oberfläche beschmutzen könnte. Aus einer tiefen Angst heraus, dem Schicksal ausgeliefert zu sein oder sich selbst nicht mehr beherrschen zu können, können Zwänge entstehen. Zwar haben die Betroffenen einerseits das Gefühl, dass die Zwänge sie regieren, andererseits verleiht ihnen der Zwang auch ein Gefühl von Kontrolle: „Wenn ich bis 12 zähle, passiert mir nichts“, so der Gedanke. Dabei kommt ihnen ihr Verhalten selbst als verrückt oder fremd vor – es wird als „Ich-dyston“ (Ich-fremd) erlebt.

Zwangsneurose und Zwangsstruktur

Psychoanalytiker unterscheiden die Zwangsneurose/Zwangsstörung von der Zwangsstruktur. Menschen mit einer Zwangsstörung leiden an den typischen Symptomen wie Grübeln, Zählen, Waschen oder Kontrollieren. Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstruktur hingegen haben manchmal gar keine Zwangssymptome, sondern sie sind einfach gewissenhafte Menschen – sie sind ordentlich und lieben das Gewohnte. Viele Berufe erfordern diese Eigenschaften und manch einer wünscht sich, er hätte mehr davon. Doch auch diese Menschen können leiden, wenn die zwanghaften Züge zu sehr ausgeprägt sind.

Sigmund Freud:
„Die sekundäre Abwehr der Zwangsvorstellungen kann erfolgen durch gewaltsame Ablenkung auf andere Gedanken möglichst konträren Inahltes; daher im Falle des Gelingens der Grübelzwang, regelmäßig über abstrakte, übersinnliche Dinge, weil die verdrängten Vorstellungen sich immer mit der Sinnlichkeit beschäftigen.“ ebd. S. 390

Alles wird starr

Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeit verlieren an Vitalität und Flexibilität. Sie stellen sich selbst und alles andere häufig in Frage. sie zweifeln alles an und zögern ständig. Jede Entscheidung wird zur Hölle. Ihr Gewissen ist manchmal so streng, dass sie sich alle Freuden des Lebens vorenthalten. Ihr Über-Ich ist so stark ausgeprägt, dass „Gesetze wichtiger als Liebe und spontane Menschlichkeit“ werden (Siegfried Elhardt: Tiefenpsychologie).

Auch wenn die Betroffenen noch so sehr leiden, so haben die Zwänge ihren Sinn. Sie lenken ab von ursprünglichen Ängsten und Gefühlen, die zu furchterregend sind, als dass sie empfunden oder gedacht werden dürften. Manche fürchten sich so sehr vor den eigenen Aggressionen, der eigenen Erregung oder den eigenen gewaltsamen Phantasien, dass es ihnen auf eine Art „angenehmer“ ist, die Lampen an der Decke zu zählen.

Psychoanalyse kann helfen

In einer Psychoanalyse will man den ursprünglichen Gefühlen, Erlebnissen und Phantasien nachgehen. Denn die Zwänge waren ja nicht immer da. Sie entstanden allmählich als Schutz vor Gefühlen, vor Ängsten, Erinnerungen, Phantasien und Wünschen.

Die ursprünglichen Gefühle und Phantasien hat der Betroffene ins Unbewusste verdrängt. Aber sie sind ja immer noch da. Der Zwanghafte braucht seine Zwänge, um das, was aus dem Unbewussten nach oben drängt, wieder runterzudrücken. Das ist für die Betroffenen unglaublich anstrengend. Sie fühlen sich gefangen und wünschen sich, endlich innere Freiheit zu finden.

Sigmund Freud sagt über Zwangshandlungen:
„Niemals sind diese primär, niemals enthalten sie etwas anderes als eine Abwehr, nie eine Aggression; die psychische Analyse weist von ihnen nach, dass sie – trotz ihrer Sonderbarkeit – durch Zurückführung auf die Zwangserinnerung, die sie bekämpfen, jedesmal voll aufzuklären sind.“
Sigmund Freud, Werke aus den Jahren 1892-1899. Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen, GW, Imago Publishing London: S. 389

Viel Zeit ist nötig, um den Zwang zu verstehen

Der Zwang ist ein Symptom, das ernstgenommen werden will. Um die inneren Gefahren von Erinnerungen, Wünschen und Gefühlen zuzulassen, braucht der Patient den Schutz des Therapeuten. Die innere Qual ist so groß, dass sie alleine oft nicht bewältigt werden kann. Dazu braucht es sehr viel Zeit.

Geiz, Pedanterie und Eigensinn – das sind aus psychoanalytischer Sicht die Eigenschaften, durch die sich viele zwanghafte Menschen auszeichnen. Die Zwangsstörung hängt eng mit der analen Phase zusammen. In dieser Phase lernt das 2- bis 3-jährige Kind, „Nein“ und „Ich“ zu sagen, seine willkürliche Muskulatur zu beherrschen und – in unserer Kultur – auf’s Töpfchen zu gehen. Wer einen Zwang hat, möchte damit möglicherweise sexuellen Themen (also Themen der „ödipalen Phase“) ausweichen.

Wut schüren und dann einklemmen

Sind die Eltern insgesamt zu rigide – oder auch zu lasch -, dann kann sich nach klassischer psychoanalytischer Theorie eine Zwangsstörung entwickeln. Eltern, die die Bedürfnisse des Kindes regelmäßig übergehen, sind meistens wenig einfühlsam und grenzüberschreitend. Wenn die Eltern die Grenzen und das „Nein“ des Kindes nicht respektieren, dann lehnt sich das Kind gegen die äußere Dressur innerlich auf.

Ist es dem Kind verboten, seine Wut zu zeigen, lernt es nicht, seine Aggressionen dosiert auszudrücken. Dann leiden viele noch als Erwachsene an einem unsicheren Umgang mit Wut und Ärger – entweder, sie halten den Ärger gehemmt zurück, oder sie müssen immer gleich explodieren.

Sigmund Freud:
„Oder der Kranke versucht, jeder einzelnen Zwangsidee durch logische Arbeit und Berufung auf seine bewussten Erinnerungen Herr zu werden; dies führt zum Denk- und Prüfungszwange und zur Zweifelsucht.“ ebd. S. 390

Auch Eltern müssen sich und ihren Körper „abgrenzen“

Zwänge können aber auch aus der umgekehrten Situation entstehen: Wenn ein Elternteil sich einem Kind gegenüber zu wenig abgrenzen kann oder will, kann es passieren, dass sich das Kind und der Erwachsene sexuell zu nahe kommen (siehe ödipale Phase). Die moralische Grenze, die die Eltern nicht aufbauen konnten, will das Kind dann später umso stärker aufbauen, nach dem Motto: „Wenn ich hier nicht für die Grenzen sorge, dann tut es keiner.“ Das hat zur Folge, dass es sich später auch eigene lustvolle Gedanken und Gefühle verbietet. Dann kommt der Zwang.

Überrigide Reaktion bei laschen Eltern

Hat das Kind grenzüberschreitende und „lasche“ Eltern, entwickelt es später massive Schuldgefühle. Es denkt, es hätte die Grenzüberschreitungen nur erlebt, weil es selbst nicht klar genug Grenzen gesetzt hätte. Von nun an versucht es ständig, zwanghaft selbst die Grenze aufzustellen, die der Elternteil ihm zu gegebener Zeit nicht gesetzt hat. Die Folge: Der Betroffene setzt seine Grenzen so früh und ist so „übermoralisch“, dass er manchmal Schwierigkeiten damit hat, eine vertrauensvolle oder gar intime Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen. Meistens wird das Ganze auch dadurch verkompliziert, dass die Betroffenen beides erlebt haben: Ein Elternteil war überstreng, der andere zu lasch.

Wenn Kinder unberechenbare Eltern haben, dann entwickeln sie oft Techniken, um die Eltern zu kontrollieren; diese bewährten Techniken werden später auch bei anderen Menschen eingesetzt und weiten sich aus. Schließlich will alles kontrolliert und in Schach gehalten werden, weil sonst die alte Angst aus der Kindheit aufsteigt, den unberechenbaren Reaktionen der anderen hilflos ausgeliefert zu sein.

Abwehrmechanismen

Ein typischer Abwehrmechanismus bei Zwangsstörungen ist die sogenannte Reaktionsbildung. Dabei reagiert der Betroffene auf einen bestimmten Impuls ganz anders, als man erwarten würde. Wir kennen das wohl alle: Obwohl – oder gerade weil – man den Nachbarn nicht mag, grüßt man ihn ganz besonders freundlich.

Eine weitere Abwehrform ist das Ungeschehenmachen. Gesagtes oder Handlungen, die man bereut, möchte man durch bestimmte Zwangshandlungen ungeschehen machen. Auch Gesunde kennen beispielsweise den Ausdruck „Klopf auf Holz“, den man ausspricht, damit das Gesagte nur ja nicht eintritt.

Auch das Verschieben von Konflikten auf andere Situationen oder Gegenstände ist ein Mechanismus vieler Betroffener. Anstatt dem Kollegen an den Kragen zu gehen, fängt der Betroffene an, Krawatten zu zählen. Der ursprüngliche aggressive Impuls ist dann verschwunden und wird noch nicht einmal mehr erinnert.

Ebenso häufig kommt die Isolierung vor – eine Abwehrform, bei der das Gefühl an Stellen verdrängt wird, wo eigentlich viele starke Gefühle vorhanden sein müssten. So spricht ein Betroffener vielleicht immer wieder vom Tod der Eltern, jedoch kann man keine Traurigkeit in seiner Stimme feststellen.

Welche Therapie ist sinnvoll?

Heute empfehlen Ärzte meistens eine Verhaltenstherapie bei der Zwangsstörung. Hier lernen die Betroffenen, Situationen und Gefühle neu zu bewerten. Der Patient setzt sich im Schutz der Therapie den Situationen aus, in denen die Zwänge auftreten und übt dann bewusst, den Zwängen nicht nachzugehen. Er lernt auch zu verstehen, wann die Zwänge auftreten und was sie ersetzen wollen: zum Beispiel Leere, Traurigkeit, Wut oder Scham.

In der Psychoanalyse versuchen Therapeut und Patient tiefergründig zu verstehen, wie es zu den Zwängen kommt und welche unbewussten Gefühle und Phantasien dahinter stecken.

Sigmund Freud: „Ursache dieser Unangreifbarkeit der Zwangsvorstellung oder ihrer Derivate ist aber nur ihr Zusammenhang mit der verdrängten Erinnerung aus früher Kindheit, denn wenn es gelungen ist, diesen bewußt zu machen, wofür die psychotherapeutischen Methoden bereits auszureichen scheinen, dann ist auch der Zwang gelöst.“ Freud: Werke aus den Jahren 1892-1899: Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen, GW S. 392

Die inneren Gefahren werden in die Psychoanalyse einbezogen. Auch wenn natürlich äußerlich nichts passiert, wenn man den Zwang unterlässt, so gibt es doch innere Gefahren wie Angst, Erinnerungen, Schamhaftigkeit, (Selbst-)mordphantasien, Neid, Wut, Hass und vieles mehr. Diese inneren Gefahren können sehr stark werden. Hier braucht man oft so viel Zeit, wie vielleicht nur die Psychoanalyse sie bieten kann.

Nach Sigmund Freud spielen Gefühle und Affekte bei der Zwangsstörung immer eine Rolle. Besonders der Affekt der Peinlichkeit gehört dazu.
„Es sei daran erinnert, dass man den Versuch gemacht hat, Zwangsvorstellungen ohne Rücksicht auf die Affektivität zu erklären!“
(Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose, 1909, siehe www.psychynalyse.lu)

Diagnoseschlüssel:

Zwangsstörung (F42)
(englisch: obsessive compulsive disorder, OCD):
DSM IV: 300.3, ICD-10: F42
F42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
F42.1 vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale)
F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt

Zwanghafte (= anankastische) Persönlichkeitsstörung
(englisch: Obsessive-Compulsive Personality Disorder, OCPD):
DSM IV: 301.4, ICD-10: F60.5

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Adressen von Psychoanalytikern:

Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV), www.dpv-psa.de
Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG), www.dpg-psa.de
Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse und Tiefenpsychologie, www.dgpt.de
Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP), www.vakjp.de

Links:

Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. (DGZ),
www.zwaenge.de (vorwiegend psychiatrisch-verhaltenstherapeutisch ausgerichtet)

Leitlinie Zwangsstörung der AWMF
(Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften)

Literatur:

Siegfried Elhardt:
Tiefenpsychologie.
Kohlhammer Stuttgart 2001: 128-132

Dieser Beitrag wurde erstmals im Jahr 2006 veröffentlicht.
Zuletzt aktualisiert am: 25.10.2020

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Kategorie: Glossar Psychoanalyse, Psychische Störungen, Psychoanalyse Stichworte: Diagnostik, Psychoanalyse, Zwang

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Laura meint

    29.01.2021 um 10:29

    Ich habe extreme Zwangsgedanken an verschiedene Bilder mit extremen Ekel vor Löchern oder anderen Oberflächenstrukturen… Ich verstehe es absolut nicht und ich kann 24/7 nurnoch daran denken und bekomme sofort Panik und extremen Ekel.
    Ich bin seit mehreren Jahren in Therapie aber irgendwie komme ich gefühlt zu keiner Lösung dafür.

  2. Dunja Voos meint

    30.04.2016 um 6:17

    Ihnen herzlichen Dank für Ihren Kommentar, Nebelherz.

  3. Nebelherz meint

    29.04.2016 um 20:59

    Hallo Frau Voss,

    Ihr Artikel hat mir sehr gut gefallen, ich finde Sie erklären sehr schlüssig und nachvollziehbar!

    Ich leide seit 14 Jahren unter Zwängen und mache aktuell eine kognitive Verhaltenstherapie, von der ich auch profitiere. Gleichzeitig habe ich in unregelmäßigen Abständen Gespräche mit meinem psychoanalystisch weitergebildetem Arzt und kann sagen, dass mir diese andere Herangehensweise an meine Problematik nach anfänglicher Skepsis wirklich hilft. Ich lerne dadurch andere Dinge über mich als in der Verhaltenstherapie und umgekehrt.

    Ich finde beide Therapiesichtweisen sehr spannend und habe das Gefühl, dadurch Hilfe zu bekommen und voranzukommen.

    Herzliche Grüße

  4. Arne meint

    16.10.2015 um 0:21

    Liebe Frau Dr. Voos,

    Ihr Beitrag zum Thema Zwangsstörung hat mich sehr bewegt.

    Auch ich habe eine Zwangsstörung (Gedanken und Handlungen, gemischt), die meinen Alltag massiv bestimmt und beeinträchtigt. Bei mir wurde die Krankheit leider erst sehr spät diagnostiziert, d. h. ich bin jetzt 44 Jahre alt und vor ca. vier Jahren war zum ersten Mal von Zwangsstörung die Rede. Ich bin mittlerweile frühberentet und war in den vergangenen vier Jahren in mehreren Kliniken, in denen überwiegend verhaltenstherapeutisch gearbeitet wurde. Diese Therapie brachte nur minimale Fortschritte und war oft sehr schlimm, traumatisch und teilweise auch gefährlich für mich. Wenn ich beispielsweise in Therapiegesprächen oder bei Zwangsexpositionen emotional etwas wahrnehmen konnte, war ich fast immer völlig überfordert und es kam häufig zu sehr schlimmen Szenen/Situationen (z. B. Wutausbrüche, schreien, weglaufen, Tod als sehr befreiende Vorstellung, Angst/Panik, totale Verzweiflung, Einweisungen in geschlossene Psychiatrie, konkreter Suizidversuch, usw.). Auch verschiedene Medikamente konnten mir hierbei nicht entscheidend helfen. Da ich verhaltenstherapeutisch keine Fortschritte mache, stehe ich jetzt am Anfang einer langfristigen psychoanalytischen Therapie (ambulant). Ich glaube, dass diese Therapieform viel geeigneter für mich ist, da ich mich sehr langsam und Schritt für Schritt an die offenbar sehr schwierigen Zwangshintergründe „heranarbeiten“ kann. Aber realistisch gesehen wird es wohl dennoch sehr schwer werden, da meine Zwänge bereits in der späten Kindheit begannen und ich somit emotional entscheidende Dinge nicht gelernt habe. Mir wurde während der Therapie klar, dass ich in der Vergangenheit emotional äußerst „beschränkt“ gelebt (bzw. funktioniert) habe und dass ich heute die Wahrnehmung und den Umgang mit Emotionen größtenteils lernen muss wie ein Kind.

    Die Zwänge sind für mich ein grausames und enges Gefängnis und ich möchte endlich raus und leben!!! Aber ich habe auch lernen müssen, dass ich hierfür noch sehr viel Geduld brauche …

    Für jeden Kommentar oder jede Anregung bin ich Ihnen dankbar. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

    Liebe Grüße
    Arne

  5. Dunja Voos meint

    12.09.2015 um 3:28

    Lieber Martin,
    vielen Dank für Ihre Worte! Ihr Blog-Beginn (http://www.gesunde-einstellung.de) sieht wirklich sehr vielversprechend aus! Ich finde es sehr gut beschrieben, wie die eigene Seele das Leben zur Qual machen kann. Ich bin sehr gespannt auf die Strategien, die Sie entwickelt haben.

    Besonders gut gefällt mir die einfache Sprache und dass Sie sich direkt mit Namen vorstellen. Viele interessante Websites in diesem Bereich werden leider anonym geführt. Das finde ich immer schade für den Leser, denn die Person dahinter kann als echter Anker empfunden werden. Wichtig sind auch Bilder und kleine Hingucker im Text.

    Kommen die ersten Kommentare, freut sich man sich als Blogger. Der Blog (korrekter: „das Blog“) lebt von der Resonanz. Hier finde ich es wichtig, die Kommentare manuell freizuschalten und „Blog-Hygiene“ zu betreiben, also darauf zu achten, dass der Ton freundlich bleibt. Ein Blog ist wie ein Garten, der gepflegt werden will. Es kommen immer wieder auch Kommentare, in denen sich jemand nur durch Anfeindungen Luft macht. Solche Kommentare können ruhig draußen bleiben, denn sonst ergeben sich Endlos-Diskussionen.

    Die Frage „Was nutzt es dem Leser“ im Hinterkopf zu behalten, ist immer wichtig. Daneben ist es aber auch schön, scheinbar „Sinnloses“ und schier Unterhaltsames in den Blog einzubauen. Immer auf das eigene Gefühl achten.

    Wie sehr will ich mich zeigen? Das ist gerade in Blogs, in denen es um psychisches Leid geht, eine wichtige Frage, die sich nicht immer leicht beantworten lässt. Aber über jeden Beitrag kann man schlafen und ihn anpassen, bis man wieder ein gutes Gefühl hat. Nicht schreiben, um den Blog mit „Content“ zu füllen, sondern nur schreiben, wenn einem wirklich gerade etwas wichtig erscheint.

    Ihnen viel Freude beim Bloggen! Bin sehr gespannt.
    Dunja Voos

  6. Martin meint

    12.09.2015 um 0:47

    Sehr geehrte Frau Dr. med. Dunja Voos,

    Ich finde Ihren Artikel sehr toll und hilfreich. Da ich selber von Zwangsstörungen betroffen bin, habe ich mich dazu entschlossen einen blog ins leben zu rufen. Jedoch nicht aus ärztlicher Sicht, sondern wirklich aus meiner eigenen Sicht. Das heißt ich Teile meine Erfahrungen und meine Strategien mit der Welt. Vielleicht können Sie mir ja einige Tipps geben, wie ich das ein oder andere besser in Worte fassen könnte. Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus.

  7. Dunja Voos meint

    08.04.2015 um 7:48

    Liebe Elli,

    ja, das glaube ich gerne, dass man durch Therapeuten traumatisiert werden kann. Manchmal sehe ich in Dokumentationen, wie Menschen mit Zwangsstörungen der Zwang „abgewöhnt“ wird. Da wird einem schon beim Zuschauen angst und bange, finde ich.

    Die Scham, die bei den Zwangsgedanken und -handlungen empfunden wird, ist oft verbunden mit einer tiefer sitzenden Scham. Die Frau, die z.B. ihre traumatische Kindheit im Putzzwang „wegwischen“ will, schämt sich nicht nur für ihr zwanghaftes Verhalten, sondern gleichzeitig für das Versteckte, noch Unbewusste. Aber auch für gewaltsame zwanghafte Phantasien oder Handlungen schämen sich die Betroffenen zutiefst – auch sie sind verbunden mit etwas „Echtem“, was ebenfalls Scham hervorruft.

  8. Elli meint

    07.04.2015 um 22:34

    Sehr geehrte Frau Voos,
    Ich habe von den Traumatisierungen innerhalb einer Therapie gesprochen. Durch Therapeuten, die ungenügend Kenntnisse und/oder Sensibilität besitzen.
    Zweitens habe ich mit der Scham diejenige Scham gemeint, die der Zwankskranke in Bezug auf seine Symptome empfindet und die seine Isolation noch verstärken.
    Viele dieser Menschen werden von der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen, da sie weggesperrt in ihrem eigenen Käfig gar nicht die Möglichkeit haben, am öffentlichen Leben teilzunehmen und weil sie sich schämen, jemand könnte sie für komplett verrückt halten.
    Eine Zwangserkrankung führt nicht selten zur Frühberentung und dem Verlust fast aller sozialen Kontakte.
    Schon der Besuch eines Therapeuten stellt etliche Patienten vor teilweise unlösbare Probleme, da sie dafür zu einer bestimmten Zeit das Haus verlassen müssen oder die Räumlichkeiten des Therapeuten als bedrohlich empfunden werden.

  9. Dunja Voos meint

    07.04.2015 um 15:36

    Herzlichen Dank für Ihre Kommentare. Die Traumatisierungen spielen wirklich eine große Rolle. Ich habe das nun auch im Text stärker betont. In der Psychoanalyse geht es zum großen Teil genau darum.

  10. Fips meint

    07.04.2015 um 15:30

    Zitate von Elli

    „Und, so Leid es mir tut, niemand spricht von den Traumatisierungen, die diese bei Patienten hinterlassen können.“
    „… stürzt man noch tiefer und die Hürde für einen erneuten Therapieversuch wird noch höher.“

    Unterschreibe ich.

  11. Elli meint

    07.04.2015 um 14:26

    Man muss in erster Linie die Therapieform und den/die Therapeuten/in finden, die zu einem passen.
    Denn die theoretischen Grundlagen der verschiedenen Schulen widersprechen sich meistens eklatant!
    Ich kann ein Lied davon singen, so habe ich im Rahmen meiner schweren Zwangsstörung alle möglichen Ärzte und Therapeuten kennengelernt.
    Und, so Leid es mir tut, niemand spricht von den Traumatisierungen, die diese bei Patienten hinterlassen können. Denn die Zwangsstörung führt ein stiefmütterliches Dasein in der therapeutischen/ärztlichen Ausbildung. Immer noch. Entweder wird die Symptomatik als Tick abgetan, also bagatellisiert, oder man scheut den immensen Aufwand, den die Therapie dieser Erkrankung mitsichbringt.
    Gerade Zwangskranke tun sich schwer, Vertrauen in einer Therapie aufzubauen, denn das Loslassen der Zwänge führt zu „lebensbedrohlichen“ Zuständen! Wenn da Therapeuten nicht den nötigen Halt bieten können oder wollen, stürzt man noch tiefer und die Hürde für einen erneuten Therapieversuch wird noch höher.
    Zumal die Zwänge auch mit großen Schamgefühlen besetzt sind.

  12. Jay meint

    05.10.2014 um 3:46

    Ich habe einen ‚bunten Strauß‘ an Zwangsneurosen und -ritualen, die mich schon fast mein ganzes Leben begleiten.
    So richtig schlimm wurde es, als ich zehn oder elf Jahre alt war und neu auf das Gymnasium kam.
    Ich hatte Schwierigkeiten mit den ganzen neuen Eindrücken und Menschen zurecht zukommen und entwickelte einige Zwänge, die sich im Alltag bemerkbar machten.
    Ich wusch mir unzählige male am Tag die Hände. Auch mein Spielzeug wusch ich, nachdem Freunde es berührt hatten. Wenn ich es nicht tat, fühlte ich mich mies und hatte immensen inneren Druck auszuhalten.
    Meine Mutter bemerkte die raue Haut an meinen Händen und fragte mich, was denn los sei.
    Eine richtige Antwort konnte ich aber nicht geben.
    Der Waschzwang verschwand zur Pubertät hin, ziemlich schnell wieder.
    Aber auch schon davor und auch danach schlichen sich zahlreiche kleinere Zwangsneurosen in mein Leben ein:
    – Zählzwänge, z.B. noch genau vier mal auf die Uhr zu gucken, bevor man abends im Bett die Augen schließt.
    – Kurze Textpassagen in Büchern immer und immer wieder leise vor sich hin lesen, bis es „richtig“ war.
    – Schubladen mehrfach öffnen und schließen, bis sie „richtig“ zu waren.
    – Aus einer Flasche immer genau vier Schluck nehmen, bevor man sie zurückstellt
    – uvm.
    Ich habe in späteren Jahren beobachtet, dass die Zwänge vor psychisch belastenden Situationen stärker werden. Wenn z.B. am nächsten Tag eine Klausur in der Schule anstand, wurden am Abend vorher die Zwänge stärker und ausgeprägter.
    Teils habe ich aber auch Phasen, in denen sie fast gar nicht vorhanden sind, oder sich in andere Nischen, wie z.B. Freizeitaktivitäten, verlagern.
    Mit dem Verstand komme ich seit einigen Jahren manchmal sogar dagegen an, wenn ich mir klar mache „Dieses Verhalten ist irrational!“ Dann halte ich das schlechte Gefühl, dem Zwang nicht nachgegeben zu haben, einfach aus.

  13. Dunja Voos meint

    15.02.2014 um 11:19

    LIebe Anke,

    herzlichen Dank für dein aufmerksames Lesen und deinen Kommentar!

    Ich habe den Beitrag nun an einigen Stellen geändert, sodass er eindeutiger wird: Ja, die Eltern sollten das „Nein“ des Kindes respektieren, das sehe ich auch so. Nur so lernt das Kind, auch die Grenzen des anderen anzuerkennen.

    Auf der anderen Seite müssen sie sich aber auch tatsächlich selbst gegenüber dem Kind abgrenzen, weil es Phasen gibt, in denen auch das Kind tatsächlich „verführen will“. Gesunde Eltern sagen hier „Nein“ und schützen sich und ihr Kind. Wenn Eltern dem sexuellen Interesse des Kindes nachgeben oder wenn sie das Interesse sogar ausnutzen, können MIssbrauchssituationen entstehen. Das ist auch der Grund, warum sich viele, die als Kind missbraucht wurden, später schuldig fühlen – weil sie den „Eigenanteil“ spüren. Aber natürlich ist es Aufgabe der Eltern, „Nein“ zu sagen.

    Tun sie das nicht, kann es passieren, dass das Kind später übermoralisch wird. Es kann sein, dass das Kind dann ständig das Gefühl hat, die anderen hätten keine Grenzen und es müsste den anderen dabei helfen, die Grenzen einzuhalten. Es glaubt, dass sonst zu schnell intime Situationen entstehen könnten. Es vertraut dann nicht darauf, dass die anderen von sich aus Grenzen setzen. Das ist oft eine unglaubliche Qual für die Betroffenen, weil sie ständig damit beschäftigt sind, Wände hochzuziehen, bevor überhaupt irgendetwas passieren kann. Der Nachteil ist oft, dass sie sich sehr einsam fühlen, weil sie den gesunden Kontakt zu anderen durch ihre Übervorsichtigkeit verhindern.

  14. anke wernicke meint

    15.02.2014 um 10:29

    ein schöner erhellender text über zwänge u ihre hintergründe. danke dafür!

    einen einwand habe ich dennoch. in der phase der sauberkeitserziehung u worauf du dich beziehst geht es nicht um ‚grenzen SETZEN‘ sondern um das respektieren der grenzen des kindes, also dass die eltern selber grenzen EINHALTEN . nur wenn der körper des kindes u seine intimshäre von ihnen respetiert wird, genauso wie ein ’nein‘ – wenn es eben nicht aufs töpfchen will – wird es später auch die grenzen anderer achten können.

    (so wie du es schreibst liest es sich, als würde das kind die eltern verführen wollen.)

  15. Sublimenz meint

    28.02.2013 um 18:03

    Nun da ich seit einem Jahr eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie mache (nach Meditation, Homöopathie und Verhaltenstherapie), wurde mir in der letzten Sitzung klar, daß ich wohl eine zwanghafte Persönlichkeit bin/habe (m. 45J, über Jahre von der Mutter verprügelt, 2faches Scheidungskind, Schlüsselkind, alle 4-5 Jahre Wohnortswechsel, Bruder im Kinderheim).
    Natürlich nutze ich nun das Netz, um mehr über mich zu erfahren, wobei ich auf Ihre Seite gestoßen bin.
    In obigem Text reden sie von: „Geiz, Pedanterie und Eigensinn, das sind in der Geschichte der Tiefenpsychologie die typischen drei Eigenschaften (der gestörten analen Phase)“. Hahaha, bingo!

    Und dann: „Meistens vergehen die Symptome, wenn das ursprüngliche Problem verstanden wird“.
    Ja, welch wundersamen Empfindungen erlebe ich, seit ich dies erkannte! Es ist, als sei mir der Boden unter den Füßen abhanden gekommen, aber nicht mit Angst besetzt, sondern befreiend … All meine vertrauten, geliebten Zwangsgedanken plötzlich (hoffentlich) zu entlarven … Sicher nicht von heute auf morgen ins Leben zu integrieren, aber allein das zu Erkennen hilft villeicht in zukünftigen Situationen. Viele „Lebens/Liebesunfälle“ erscheinen in einem anderen Licht.

    Allerdings stellt das auch meine gesamte Wahrnemung meiner selbst und meiner Mitmenschen in Frage. Bin ich gerade Zwanghaft? Nehme ich die Situation durch meine „Brille“ wahr oder stimmt meine Einschätzung? Solch eine einfache Erkenntnis, meine „Neujustierung“ wird jedoch wohl ein etwas längerer Prozess. Zumal ich denke, daß nicht nur meine anale Phase gestört wurde, sondern wahrscheinlich alle Phasen der Entwicklung, da die Übergriffe bei mir vermutlich über die gesammte Zeit andauerten. Da kommt ja noch was auf mich zu …
    Interessant fände ich daher einen Beitrag darüber, ob sich die Störungen der verschiedenen Phasen auch getrennt manifestieren, oder ob da in der Summe ein schwer entwirrbares Kuddelmuddel entsteht.

    Danke für den Blog!

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