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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / Psychoanalyse macht aus dem leeren Schmerz etwas Lebendiges

Psychoanalyse macht aus dem leeren Schmerz etwas Lebendiges

21.12.2019 von Dunja Voos 2 Kommentare

„Du hast doch eine Psychoanalyse gemacht – wie kommt es denn, dass Du immer noch unter Einsamkeit leidest? Dass Du immer noch so verärgert, hoffnungslos, voller Zweifel, neidisch und eifersüchtig sein kannst?“, höre ich manchmal. Und auch ich frage mich manchmal, wie ich beschreiben könnte, welcher Unterschied durch die Psychoanalyse ins Leben treten kann.

Ja, vorher war ich auch oft einsam, aber es war fast unmöglich, überhaupt ein Wort für diesen quälenden Zustand zu finden. Vor einer Analyse sagen viele Menschen einfach: „Mir geht es schlecht“. Während und nach der Analyse erlebt man jedoch: „So ist es, wenn jemand dem Ganzen einen Namen geben kann. So ist es, wenn jemand mitfühlen kann. So also heißt das Unaushaltbare, was ich da spüre.“ Aus dem oft namenlosen Gefühl ist eine „tiefe Einsamkeit“ geworden.

Ich kann meine Schmerzen nun in Lebenszusammenhänge stellen, ich sehe, wann ich mich schon mal einsam gefühlt habe. Die Einsamkeit – und alle anderen Lebensschmerzen – schweben nicht mehr im luftleeren Raum, sondern sie bekommen eine Form und sind verdaulich geworden. Ich kann etwas damit „machen“, es innerlich bewegen.

Durch die Psychoanalyse kann ich nun in und mit meinem Schmerz mit anderen in Kontakt treten und mich darüber austauschen.

Zulassen und abwarten

Ich mache auch die Erfahrung, wie der Schmerz wieder gehen kann, wenn ich ihn zulasse und nicht von mir weise. Allein die Beschäftigung mit ihm kann ihn lindern, was manchmal nur Minuten dauert, in denen ich jedoch früher weggelaufen bin, bevor der Schmerz die Chance hatte, nachzulassen.

„Es gibt Schmerzen im Leben, die sollte man nicht betäuben“, sagte eine erfahrene Hebamme im Geburtshaus. „Diese Schmerzen sind zutiefst sinnvoll.“ Auch Schmerzen in der Psychoanalyse sind zutiefst sinnvolle Schmerzen. Die Schmerzen bleiben nicht länger leer, sodass man nur noch schreien könnte, um sie zu betäuben, sondern man kann über sie sprechen.

Schmerzen bekommen in der Psychoanalyse eine Gestalt, sie werden auch in den Zusammenhang mit körperlichen Empfindungen gestellt: „Wo spüre ich den Schmerz, die Einsamkeit, den Ärger? Wie fühlt sich Hoffnungslosigkeit und Unaussprechlichkeit körperlich an? Aufgrund welcher Beziehungen fühle ich mich so? Was habe ich erlebt, warum ist es so verständlich, dass ich mich fühle, wie ich mich fühle?“ Alle diese Fragen kann ich mir nun stellen.

Aus dem eigenen Lebensschmerz – und wohl jeder hat „sein“ eigenes Lebensschmerz-Thema – lässt sich auf einmal eine Meditation machen. Der Schmerz lässt sich nun beobachten – wie er entsteht, wie er bleibt, wie er wieder vergeht. Er gehört nun dazu wie ein neues inneres Familienmitglied. Er wird „familiär“ und muss nicht mehr ausgestoßen werden. Ich möchte die „Einsamkeit nach der Analyse“ mit nichts gegen die Einsamkeit vor der Analyse eintauschen. Vorher war sie bodenlos. Jetzt hat sie einen Grund.

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Kategorie: Psychoanalyse Stichworte: Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    21.12.2019 um 14:46

    Liebe Elmo,
    ganz herzlichen Dank für diese Rückmeldung!
    Ihnen ein wunderbares Weihnachten 2019!
    Herzliche Grüße,
    Dunja Voos

  2. elmo meint

    21.12.2019 um 14:36

    Liebe Frau Voos,

    eigentlich bin ich nicht der Typ, der öffentlich über solche Dinge schreibt oder spricht, aber gerade habe ich Ihren Beitrag gelesen und gedacht, genau das ist es! Gefühlt bin ich erst am Anfang in der Analyse, aber durch den obigen Beitrag stelle ich fest, dass ich schon mittendrin bin. Habe mich immer mal gefragt, wo ist der Unterschied, was verändert/verbessert sich. Sie haben es für mich auf den Punkt gebracht. Danke dafür!

    Herzliche Grüße und schöne Feiertage wünsche ich Ihnen und allen, die hier lesen!

    „elmo“

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