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Aktuelle Seite: Startseite / Kurzgeschichten / „Meine Mutter reißt mich ein“ – Rilke beschreibt es so treffend

„Meine Mutter reißt mich ein“ – Rilke beschreibt es so treffend

10.12.2019 von Dunja Voos 2 Kommentare

Ich baue mir etwas auf. Ich habe innerlich etwas Wichtiges verstanden. Ich bin erleichtert, fühle mich weitergekommen. Doch die, die mir am nächsten steht, hat es noch nicht gesehen. Sie ahnt es. Sie bekommt Angst. Sie gönnt es mir nicht. Sie will mich festhalten. Und mit einem Wort von ihr ist alles kaputt.

Rainer Maria Rilke hat 1915 ein wunderbares Gedicht geschrieben, das wiedergibt, was vielleicht so mancher kennt:

Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.

Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.
Da hab ich Stein auf Stein zu mir gelegt,
und stand schon wie ein kleines Haus, um das sich groß der Tag bewegt,
sogar allein.
Nun kommt die Mutter, kommt und reißt mich ein.

Sie reißt mich ein, indem sie kommt und schaut.
Sie sieht es nicht, dass einer baut.
Sie geht mir mitten durch die Wand von Stein.
Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.

Die Vögel fliegen leichter um mich her.
Die fremden Hunde wissen: das ist der.
Nur einzig meine Mutter kennt es nicht,
mein langsam mehr gewordenes Gesicht.

Von ihr zu mir war nie ein warmer Wind.
Sie lebt nicht dorten, wo die Lüfte sind.
Sie liegt in einem hohen Herz-Verschlag
und Christus kommt und wäscht sie jeden Tag.

Quelle: http://rainer-maria-rilke.de/100189achwehe.html
Wege mit Rilke, Lou Albert-Lasard. Frankfurt/Main 1952.

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Kategorie: Kurzgeschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Übermächtige_Mutter, Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. mary meint

    19.02.2022 um 16:17

    Für mich geht es in diesem wunderbaren Gedicht um Identitätsbildung die verhindert wird

  2. modean meint

    29.12.2019 um 19:43

    Hallo Frau Voos,

    vielleicht ist es einfach so, dass es gar nicht um dass „goennen“ sondern um das „koennen“ geht. Wenn jemand einfach nicht kann, wie kann diese Person dann einem etwas goennen? Wenn jemand nur auf sich selbst und nicht in die Welt hinaus schaut, wie kann diese Person dann erkennen, was da draussen in der Welt ist?

    Sehr bewusst wurde mir dieser Zusammenhang durch diese Konversation: „Mama hast Du mich gestillt? Nein, den Du wolltest ja nicht.“.

    D.h. der Blickwinkel ist einfach falsch. Es geht also nicht um das sehen. Den koennte die Person tatsaechlich (andere) sehen, dann waere so etwas wie Neid und Wut auf die anderen tatsaechlich denkbar. Wenn die Person aber nur sich selbst sieht, dann kann sie den anderen und das was er geschaffen hat, auch nicht erkennen.

    Noch viel schlimmer ist es, wenn die Person jemanden nicht sieht, somit nicht erkennt und alles was passiert auf sich selbst bezieht. Damit kehrt sich dann alles um. Die anderen „goennen“ dann dieser Person nichts. Stattdessen wird dieser Person, aus der Perspektive dieser Person, dann sogar die Akzeptanz der eigenen Brust verwehrt. Wie grausam und verkehrt kann das Leben manchmal sein, wenn der Blickwinkel komplett verstellt ist.

    Aus diesem Grund glaube ich, geht es um das „koennen“ und nicht das „goennen“. Das „goennen“ bzw. „nicht goennen“ ist jedoch das Gefuehl, das im anderen ausgeloest wird, wenn dieser nicht erkannt wird bzw. nicht erkannt werden kann.

    Was aus meiner eigenen Erfahrung tatsaechlich funktionieren mag, jedoch genauso wenig hilfreich, da dysfunktional ist, ist wenn man mit etwas erkannt wird, was die andere Person tatsaechlich aufwertet. Dann wird einem vermeintlich etwas „gegoennt“, was jedoch ein sehr fragiles Konstrukt sein kann.

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