
von Gabriele Mertens, Dresden
Immer wieder berichten Frauen mit einer Angststörung, dass die Angstattacken kurz vor und am ersten Tag der Regel am schlimmsten seien. Schon 1988 haben sich der Psychiater Oliver G. Cameron (Michigan, USA) und Kollegen mit diesem Phänomen auseinandergesetzt. Sie ließen 10 Frauen, die an Panikattacken gemäß der DSM-III-Klassifikation litten, die Schwere ihrer Symptome bewerten und zwar einen Monatszyklus lang. Fünf der Frauen litten dabei auch an Agoraphobie, die anderen fünf zeigten keine agoraphobischen Symptome.Die Frauen gaben für jeden Tag, für jede Woche und rückblickend für den Monat ihre Bewertung ab. Es zeichnete sich ab, dass die prämentstruelle Woche als die schlimmste empfunden wurde: Hier waren die Angstsymptome am stärksten. (Text: Dunja Voos, Bild: Gabriele Mertens)
Bild: Gabriele Mertens ist freischaffende Malerin in Dresden. Ihre Gemälde hängen unter anderem in psychoanalytischen Praxen und im Max-Planck-Institut Göttingen. Kontakt: gabrielemertens@outlook.com
Studie:
Oliver G. Cameron et al. (1988)
Menstrual fluctuation in the symptoms of panic anxiety
Journal of Affective Disorders
Volume 15, Issue 2, September–October 1988, Pages 169-174
https://doi.org/10.1016/0165-0327(88)90086-9
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0165032788900869#!
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