
Manchmal, da spüre ich sie – die Glücksmomente wie Schluckauf. Die Starre ist weg. Ich nehme die anderen als Bereicherung wahr, die Beängstigung ist gewichen. Ich sitze im Seminar und erzähle leidenschaftlich, wie ich die Dinge sehe, wie ich einen Patienten erlebe, welche Theorien ich darüber habe. Und ein anderer sagt, dass es auch ganz anders sein könnte. Dass er es so und so erlebt und dass er diese und jene Phantasien hat.
Und während ich früher erstarrte und an Meinem festhielt, spüre ich auf einmal ein tiefes Glück darüber, dass der andere so anders ist als ich. Es fühlt sich an wie eine Öffnung zur Freiheit. Ich habe plötzlich Freude an der Differenz. Wie ein Flummi hüpft das Glück in mir und ich denke befreit: „Ja, es könnte auch ganz anders sein.“
Psychoanalyse macht, dass die Isolation aufhört und die Starre sich lockert- dadurch, dass man sich selbst kennenlernt und ein sicheres Selbst-Erleben gewinnt. Ich komme immer wieder bei mir an. Der andere ist anders als ich und das beglückt mich. Wer das Alleinsein für sich gewonnen hat, der kann endlich mit anderen zusammen sein.
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