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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Frühes Trauma und die Kraft der Zurückhaltung

Frühes Trauma und die Kraft der Zurückhaltung

16.05.2019 von Dunja Voos 2 Kommentare

Ich habe allen Grund zur Wut. Hass und Zerstörungswut sind immer nah. Direkt unter der Oberfläche. Und ich sehe jeden Tag, wie gut es den anderen geht. Gut und immer besser. Sie haben Familie, sie kommen weiter, sie haben Geld. Sie gehören zusammen. Ich stehe draußen. Und will reinkommen. Doch immer wieder möchte ich im Zusammensein mit den anderen hinausschreien: „Es ist so ungerecht! Es geht mir so schlecht! Ich kämpfe täglich um’s innere Überleben. Und ihr macht einfach weiter!“

Jede kleine Ungerechtigkeit schneidet tief ins Herz. Meine Sehnsucht wird immer größer, ich kann so vieles nicht haben, was für andere selbstverständlich ist. Doch an diesem Abzweig muss ich aufpassen: Ich werde immer fieser, immer bedürftiger. Jetzt muss ich alle Kraft aufwenden, um eben diesen Emotions-Berg zu überwinden.

Kräfte einteilen

Es ist gemein: Die, denen es gut geht, brauchen viel weniger Kraft. Es ist, als ob einem ein tiefer Schmerz zugefügt wurde, aber damit das Zusammenleben klappt, darf man nicht wild herumbeißen, man sollte nicht schreien. Als würde der Zahnarzt tief bohren und man müsste seine Schmerzäußerungen zurückhalten. Es ist wie in diesen Spielfilmen: Dem, der die schlechtesten Startbedingungen hatte, wird noch gesagt, dass er seinen Neid, Hass und seinen Schmerz überwinden soll (wunderbar dargestellt in Alexandre Dumas‘ Geschichte „Der Graf von Monte Christo“).

Doch wenn man in den Fluss einsteigt, dann wird man einfach mitgezogen, mitgerissen, mitgespült. Und steigt vielleicht genau da wieder aus, wo die anderen auch aussteigen.

Wer die größte Sehnsucht hat, muss sie oft am tiefsten verbergen. Wer den größten Hunger hat, muss sich am Tisch oft am meisten zurückhalten – um dazuzugehören.

Frühtraumatisierung heißt häufig, misstrauisch zu sein, schwierige Beziehungen zu führen oder ohne Familie zu leben. Sich zu bilden ist anstrengend, wenn kaum Unterstützung da ist. Doch mit der Zeit kann sich der Blick weiten: Tiefe Einsamkeit in sich zu tragen heißt nicht, auf Dauer ein einsames Leben führen zu müssen. Wer sich helfen lässt, wer seine Kräfte mobilisiert, wer ein Projekt findet, dem er mit Hingabe folgen kann, wer die Erfahrung macht, dass viele andere ähnlich verzweifelt sind, dass es für niemanden einfach ist, der findet immer mehr Anknüpfungspunkte. Aus all dem ganzen Driss kann einmal Weisheit werden.

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Einsamkeit, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma

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Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    17.05.2019 um 16:41

    Das freut mich sehr, liebe/r Eumel – danke für Ihre Rückmeldung!

  2. Eumel meint

    17.05.2019 um 14:53

    Immer wieder finden Sie die Worte, an die ich selber noch nicht richtig rankomme. Der Text passt in meinen heutigen Tag. Vielen Dank dafür!

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