• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Inhalt
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Trauma-Buch
Aktuelle Seite: Startseite / Angststörung / Stärker als der Wille …

Stärker als der Wille …

08.01.2019 von Dunja Voos 3 Kommentare

Bis zu einem gewissen Zeitpunkt hab‘ ich’s im Griff: Die Angst ist spürbar, aber handhabbar. Die Übelkeit macht sich bemerkbar, vielleicht habe ich mir einen Virus eingefangen, aber ich kann mich zusammenreißen. Der Druck ist da, aber ich kann warten. Die Kurve steigt an. Immer weiter. Und weiter. Und plötzlich, wie in einem Wehensturm, schwappt es über: Es ist eindeutig eine Magen-Darm-Grippe, ich muss alles stehen und liegen lassen. Ich renne und ergebe mich. Es ist eine Panikattacke, ich muss den Raum verlassen. Ich kann dem Druck nicht widerstehen, ich explodiere.

Dieser Punkt, an dem es zu viel wird und an dem unser Wille uns verlässt, ist ein Graus. Immer wieder hat Freud so recht: Wir sind nicht Herr in unserem Haus. Vor allem nicht mehr ab einem bestimmten Punkt. Wir versuchen alles, um uns zu kontrollieren, doch immer wieder kommen wir an diesen Punkt, wo das andere größer wird als wir es sind.

Anpassung

Der ursprüngliche Wille verändert sich. Er passt sich dem Übermächtigen an: Jetzt will ich auch nur noch ins Bett, verzichte gerne auf den Termin, auf den ich mich so gefreut hatte. Nun will ich nicht mehr für Frieden kämpfen und mich zusammenreißen, nun will ich entsetzlich wütend sein. Nun will ich die Augen nicht mehr aufhalten, da der Schlaf, die Schwäche über mich kommt. Mein Wille kämpft nicht mehr. Er hat aufgegeben.

Wenn ich mich erhole, möchte ich es das nächste Mal besser machen. Länger durchhalten. Willensstärker sein. Vorbeugen. Aber geht das? Manchmal erhalten wir eine Art von Kontrolle, wenn wir die Kontrolle aufgeben. Wenn das nächste Mal der Punkt meiner Willenskraft überschritten wird, gebe ich mich dem Fluss der Natur hin.

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Angststörung: Die Psyche macht das einfach so
  • Angstzustände durch Muskelentspannung durchbrechen
Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Angststörung, Begriffe, Borderline, Kurzgeschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Angststörung, Borderline, Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Reizdarm

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    16.02.2019 um 14:45

    Liebe Melande,
    vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar. Die Kontrolle aufzugeben ist tatsächlich auch eine wunderbare Möglichkeit für die Momente, in denen „der Wille nicht reicht“. Danke für die Anregung.
    Ihnen auch ein schönes Wochenende!
    Herzliche Grüße,
    Dunja Voos

  2. Melande meint

    16.02.2019 um 13:08

    Es ist für mich eine große Erleichterung, dass ich inzwischen fest verinnerlicht habe, in Situationen, in denen ich durch ähnliche negative Umstände wie vorstehend beschrieben „geschockt“ werde, die KONTROLLE über meine verbalen Äußerungen AUFGEBEN kann und darf. So weiß ich nun, dass ich dem großen Druck aus Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung und dem Gefühl des Ausgeliefert-seins etwas entgegenzusetzen habe.

    Ich nehme Ihren Beitrag vom 16.02.2019 („Liebes, du darfst mich hassen.“), als Bestätigung dafür, dass das, was ich als „Voll-die-Sau-`rauslassen“ beschrieben habe, für mich ein gangbarer Weg sein DARF. Und dass ich so vielleicht die Angst VOR weiteren ähnlichen Situationen verliere.

    Herzlichen Dank und ein schönes Wochenende!

    Melande

  3. Melande meint

    11.01.2019 um 14:58

    Genau das („Kontrolle aufgeben und mich dem Fluss meiner Natur hingeben“) habe ich kurz vor und während einer Augenoperation (grauer Star, neue Linse einsetzen) in einem Universitätsklinikum getan:
    Ich habe mir erlaubt, meinen Impulsen verbal voll freien Lauf zu lassen und habe lautstark gegen die unmöglichen Begleitumstände, die Behandlung meiner Person (abgesehen von der handwerklich-technischen Operation an sich) prostestiert, bis die drei (pardon) „maskierten Gestalten“ sich so (nämlich ruhig und freundlich) verhalten haben, wie ich es gebraucht habe.

    Die Einzelheiten, den gesamte Ablauf – –

    (Ich wurde rückwärts, also ohne Sicht auf den OP-Raum, hineingeschoben und durch alle möglichen lauten Geräusche hinter mir, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die ich nicht einordnen konnte „überfallen“, u. a. ein lautes „Ding-Dong-Ding-Dong!!“, ntrgl. als Handysignal eingeortnet. Meine Frage nach Beruhigungmittel (meine Angst vor der OP und einen bereits erlittenen Operationsschaden hatte ich in einem sehr kurzen Vorgespräch mit dem leitenden Professor erwähnt) wurde so beantwortet: „Wir machen das hier mit Musik.!“ Die eingespielte Musik hatte mich aber nicht beruhigt, sondern noch mehr aufgepuscht……….)

    – – schreibe ich hier jetzt nicht (die Entrüstung ist noch zu frisch), damit ich über die Erinnerung meine Angst und Hilflosigkeit nicht noch mal spüren muß.
    ……….
    ……….
    Die 15 Minuten der Operation, bei der ich das Auge still halten und permanent in ein grelles Licht mit drei dunkleren sich bewegenden Kreisen gucken mußte, waren (auch wenn ich keine Schmerzen hatte) die schrecklichsten Minuten meines ganzen Leben. Zwei ganz starke Impulse kämpften in meinem Innern miteinander: Hilfe, Hilfe!! Bloß weg hier!! und Nicht-können, Nicht-dürfen…. So stelle ich mir Folter vor (natürlich dann auch mit großen Schmerzen verbunden).

    Neulich gebrauchte jemand für solche OP-Abläufe die Worte: „Fabrik-Chirurgie im Akkord-Modus“, wo wohl unter dem anscheinend enormen zeitlichen und sonstigen Druck vergessen wird, dass wir Patienten denkende und fühlende Menschen sind, die ein Recht haben auf einen höflich-ruhig-freundlichen Umgang mit ihnen und erklärende Worte. Zumal man bei kurzen ambulanten Operationen ja bei vollem Bewußtsein alles mitkriegt.

    Um zu dem Thema „Selbstkontrolle“ zurückzukommen:
    Mir hat das (mir fällt leider nur dieser negative Ausdruck ein…..) „voll-die-Sau-`rauslassen“ jedenfalls sehr geholfen, das Ganze zu überstehen. Und ich hoffe, ich habe den dortigen Akteuren Impulse zum kritischen Reflektieren dagelassen, um Veränderungen und Verbesserungen anzustreben.

    Melande

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Nase Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Martha Grewes Lilienthal bei Scham und unbewusste Phantasie – Scham in der Psychoanalyse
  • Ulrike Stritzel bei Psychotherapieausbildung: Neid zwischen Ärzten und Psychologen
  • Dunja Voos bei Panikserie 1: Panikattacken in der Nacht

PsychoanalytikerIn werden

7 Wie wird man Psychoanalytiker? „Laienanalyse“: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) heißt es: „Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. … Über die Möglichkeiten der Zulassung von Absolventen aus anderen Hochschulbereichen gibt eine individuelle Beratung Auskunft„. Das heißt also: Auch Akademiker*innen anderer Fachrichtungen als die der Medizin und Psychologie können Psychoanalytiker*innen werden. Sie […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·