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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / Der Zahn und die Sexualität

Der Zahn und die Sexualität

29.09.2019 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Der Zahn als Symbol für die Geschlechtsorgane? Das klingt abwegig. Weniger abwegig erscheint der Vergleich der Scheide (Vagina) mit dem Mund, denn da gibt es immerhin den Begriff der „Schamlippen“. Auch der Begriff „Pobacken“ zeigt, dass wir in unserer Phantasie die Geschlechtsregion („das da unten“) gerne mit dem Gesicht („das da oben“) verbinden. Besonders im Traum verschieben wir oft unangenehme oder peinliche Gedanken „von unten nach oben“. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Der Zahn in Freuds „Traumdeutung“

In seinem Buch „Die Traumdeutung“ (Fischer Verlage, 11. Auflage 2003, „Zahnreizträume“ ab S. 385, siehe auch Projekt Gutenberg) stellt Sigmund Freud sehr gut dar, wie die Zähne gedanklich mit der Sexualität in Verbindung gebracht werden. Er erinnert daran, dass für den Ausdruck „masturbieren“ oft auch der Ausdruck „sich einen ausreißen/herunterreißen“ verwendet wird.

„Erinnern Sie sich nun zum Schluß, daß wir die sogenannten Zahnreizträume stets auf Onanie und auf die gefürchtete Bestrafung für sie deuten mußten.“ (Sigmund Freud: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Kapitel 12: Analysen von Traumbeispielen, Projekt Gutenberg)

Herausgerissene Zähne

Träume von Zähnen, die ausgerissen werden, haben manchmal (aber natürlich nicht immer) eine sexuelle Bedeutung. Auch der Begriff „Vagina dentata“ = „Bezahnte Scheide“ spiegelt die gedankliche Verbindung von Geschlechtsorganen und Zähnen wider. Das Buchcover des Krimis „Vagina dentata“ von Cagliostro spielt ebenfalls mit diesen Phantasien.

Freud erklärt, dass man früher sagte: „Wenn eine Schwangere Zahnschmerzen hat, bekommt sie einen Buben.“ Dabei wird der Zahn mit dem Penis in Verbindung gebracht. Interessant hierbei ist auch die Angst vieler Asiaten, ihr Penis könnte in ihrem Unterleib verschwinden. Diese psychische Störung wird als „Koro“ bezeichnet, was so viel heißt wie „Schildkrötenkopf“ (Tobias Kurfer: Psychische Störungen: Jeder Kultur ihre Macke. Focus-Online, 25.2.2010).

Ein gezogener Zahn kann unbewusst auch die Assoziation zur Amputatoin oder Kastration auftauchen lassen. Freud sagte:

„Zur symbolischen Darstellung der Kastration dient der Traumarbeit: die Kahlheit, das Haarschneiden, der Zahnausfall und das Köpfen.“ (Sigmund Freud: Die Traumdeutung, Kapitel 6: Die Traumarbeit, Projekt Gutenberg)

Zähne als Symbol für die Vergänglichkeit

Natürlich wird von Zähnen auch in nicht-sexuellen Zusammenhängen geträumt. Zähne stehen auch im Zusammenhang mit „Verlust“, denn wir verlieren im Laufe des Lebens. Freud erzählt von einem Patienten, dessen Vater verstorben war und der nach der Beerdigung Zahnschmerzen bekam:

Ein Träumer träumte:
„Der Vater ist gestorben, aber exhumiert worden und sieht schlecht aus.„…
„Nachdem er vom Begräbnis des Vaters zurückgekommen war, begann ihn ein Zahn zu schmerzen. Er wollte diesen Zahn nach der Vorschrift der jüdischen Lehre behandeln: Wenn dich dein Zahn ärgert, so reiße ihn aus, und begab sich zum Zahnarzt. Der aber sagte: Einen Zahn reißt man nicht, man muß Geduld mit ihm haben. Ich werde etwas einlegen, um ihn zu töten; nach drei Tagen kommen Sie wieder, dann werde ich’s herausnehmen. Dies ‚Herausnehmen‘, sagt der Träumer plötzlich, das ist das Exhumieren.“ (Sigmund Freud: 12. Vorlesung. Analysen von Traumbeispielen, Projekt Gutenberg)

So mancher chronischer, psychosomatischer Zahnschmerz kann nach einer lang andauernden Phase wieder vergehen. Patienten mit ungeklärten Zahnschmerzen oder orofazialem Schmerzsyndrom könnten durch eine begleitende Psychotherapie entlastet werden. Natürlich können Zähne viele weitere symbolische Bedeutungen haben – sie stehen unter anderem für „Aggression“, für das „Verschlungenwerden“, das „Zupacken“, „Zubeißen“ und „Essen“. Für viele Patienten mit unerklärlichen Zahnbeschwerden hat ein bestimmter Zahn oder haben mehrere Zähne auch oft eine spezielle Bedeutung. Siehe hierzu auch die wunderbare Website integrative-zahnheilkunde.de des Zahnarztes Christoph Arlom, Berlin.

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  • Traumdeutung: Typische Träume nach Sigmund Freud

Literatur:

Freud, Sigmund (1916-1917):
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
12. Vorlesung: Analysen von Traumbeispielen
S. Fischer Verlag, Frankfurt 1969
http://gutenberg.spiegel.de/buch/-926/12

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 27.1.2013
Aktualisiert am 29.9.2019

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Kategorie: Psychoanalyse, Sexualität Stichworte: Psychoanalyse, Sexualität, Traum

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