Wir stehen an der Ampel und sind uns sicher, dass der Mann im Auto nebenan uns anstarrt. Wir überprüfen es, schauen rüber und: Er hat gar nicht geguckt! Wir alle fühlen uns dann und wann „verfolgt“ oder beobachtet. Manchmal hören wir im Auto laut Musik und wünschten uns, dass unser Partner es auch hören könnte. Manchmal bekommen wir etwas gut hin und denken: „Tschakka!“ Im Inneren bewundern uns wichtige Menschen. Fällt uns etwas aus der Hand oder stürzen wir, denken wir: „Hoffentlich hat das jetzt keiner gesehen.“ Unsere „inneren Beobachter“ spielen eine große Rolle.
Innere Objekte beeinflussen auch unsere Körperhaltung
Viele kennen das Konzept vom „Inneren Kind“ oder vom „Inneren Antreiber“, doch der „Innere Beoabchter“ wird häufig nicht beachtet. Dabei kennen es besonders viele aus der Psychoanalyse: Sitzt der Analytiker hinter einem, dann sitzt er einem „im Nacken“. Man traut sich vielleicht kaum noch, sich zu bewegen. Steht der Chef hinter uns, können wir am Schreibtisch ganz starr werden. Unsere Körperhaltung wird unflexibler, die Atmung flacher.
Aufmerksam sein
Die Verkrampfungen im realen Beisein eines anderen oder auch nur im phantasierten Beisein können so stark sein, dass sie mitunter zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen oder sie verschlimmern. Meistens läuft dieser Prozess unbewusst oder vorbewusst ab. Doch wenn wir darauf achten, wann wir uns wegen eines vermeintlichen oder echten „Beobachters“ verkrampfen, können wir vielleicht unsere Anspannungen lindern oder zumindest einen Zusammenhang herstellen. Selbstbeobachtung ist der erste Schritt zur Veränderung.
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