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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Zünde ein Kerzchen an

Zünde ein Kerzchen an

10.11.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Im Studium hatte ich einen Kommilitonen, dessen Mutter immer eine Kerze für ihn anzündete, wenn er eine Prüfung hatte. Sie pustete die Kerze erst aus, wenn die Prüfung vorbei war. Sie betete für ihn. Dieses kleine Ritual hatte etwas Anrührendes. Es ist doch schön, wenn jemand an uns denkt. Es ist schön, zu wissen: Irgendwo da drüben brennt ein Kerzchen – nur für uns. Wir haben oft keine Zeit – aber ein Kerzchen können wir immer anzünden.

Innehalten

Wenn wir morgens eine Kerze anzünden, können wir kurz innehalten. Wir können dabei kurz an das denken, was uns am Wichtigsten ist: An unsere Kinder, an den Partner, an unsere Wünsche und Vorhaben, an die, mit denen wir zusammenarbeiten. Es braucht nicht viel, aber ein Kerzchen anzuzünden ist wie ein kurzer Denkanstoß, wie eine kleine Hoffnung, doch irgendetwas zum Verlauf beitragen zu können – und wenn es nur ist, dass wir uns daran erinnern, dass wir die Dinge bewusst erleben und sorgfältig sein wollen. Kinder finden es oft besonders schön, wenn sie wissen, dass da ein Kerzchen für sie brennt.

Zwischen Zwang und Verfolgung

Ein Kerzchen anzuzünden, kann zum Ritual werden, das man nicht mehr missen möchte. Doch nicht allen muss es gut tun. „Ich fühle mich dann verfolgt, wenn einer für mich eine Kerze anzündet und an mich denkt“, könnten Menschen mit speziellen Traumata denken. Wer als Kind ungute, bedrohliche, verfolgende Bindungen erlebt hat, der fühlt sich bei dem Gedanken an eine brennende Kerze extra für ihn möglicherweise gar nicht wohl. Und auch der „Kerzenanzünder“ selbst kann Schwierigkeiten bekommen, wenn das Ritual zu sehr mit magischem Denken verbunden oder zwanghaft wird. Vergessene Teelichter sind ein häufiger Grund für Wohnungsbrände. Wer so etwas erlebt hat, genießt Kerzen mit Vorsicht.

„Warum klatschen Sie immer in die Hände?“ – „Um Elefanten fernzuhalten.“ – „Aber hier gibt’s doch keine Elefanten!“ – „Sehen Sie? Es hat gewirkt.“

„Es hat gewirkt!“

Geschieht uns etwas Gutes, könnten wir denken, das Kerzen-Anzünden hat gewirkt. Bleibt das Gute dauerhaft aus, geben wir auch leicht unsere Riten auf. Kerzenanzünden wirkt und wirkt doch nicht, je nachdem, wie wir es betrachten.

Im Zeitalter der Quantenphysik wächst bei vielen wieder der Gedanke: „Vielleicht hilft’s ja doch – irgendwie.“

Was das Kerzenanzünden vielleicht bewirkt ist, dass es unsere innere Haltung anregt. Wir können uns durch das Kerzenanzünden selbst daran erinnern, dass wir den Tag und unsere Beziehungen umsichtig gestalten wollen, dass wir ein Stück weit demütig bleiben, dass wir guten Willens sind, auch, wenn wir gerade vielleicht nur Hass und Feindseligkeit empfinden (dann sind wir aber meistens auch nicht in der Stimmung, ein Kerzchen anzuzünden). Das Kerzenanzünden sorgt für einen Moment der Ruhe und wenn wir die brennende Kerze sehen, spüren wir die Kontinuität – unser guter Wille und unsere Hoffnung sind immer noch da.

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Yoga Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Yoga

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