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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Innere Objekte „steuern“ unser Handeln. Beispiel: Neid

Innere Objekte „steuern“ unser Handeln. Beispiel: Neid

01.11.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Mit den inneren Objekten, also den anderen Menschen, die wir verinnerlicht haben, ist es kompliziert. Der „innere Vater“, die „innere Mutter“ tragen wir mit uns herum – mal bewusster, mal weniger bewusst. Ähnlich wie traumatische Bilder in uns auftauchen, wenn wir in eine Situation geraten, die an ein Trauma erinnert, so tauchen auch innere Objekte auf, wenn wir uns in einer Gefühlslage oder Situation befinden, die uns an eine damalige erinnert. Ebenso können natürlich schöne Bilder und angenehme Erinnerungen mit Objekten (= anderen Menschen) auftauchen, wenn wir uns wohl fühlen. Doch manchmal ist es wie verhext: Wir wissen nicht, was los ist.

Ein kleiner innerer Wahn

Wir leben immer auch in „kleinen Wahnvorstellungen“. „Was würde der Herr Pfarrer jetzt sagen?“, könnten wir denken, wenn wir gerade lügen. „Was würde der Polizist sagen?“, denken wir, wenn wir über die rote Ampel gehen. Die moralischen Instanzen in uns sind andere Personen, durch die wir Moral gelernt haben. Aber natürlich nicht nur: Wir alle haben auch ein Grundgefühl von „richtig“ und „falsch“. Dennoch können wir uns manchmal wie in einem kleinen Wahn danach richten, was „innere Personen“ in uns wohl sagen würden. Schlimm ist’s z.B. beim Thema „Neid“.

Mutter könnte neidisch sein!

Manchmal wollen wir immer noch unserer inneren Mutter gerecht werden. Wenn sie nichts zu essen hatte – dürfen wir dann satt sein? Ja, wir dürfen. Wir können ihr zu verstehen geben, dass wir mit ihr mitfühlen. Doch das ist nicht immer so leicht. Wenn wir eine neidische Mutter hatten, dann versuchten wir, sie nicht neidisch zu machen und unsere Erfolge zu verbergen. Und manchmal geht es sogar so weit, dass wir unsere Erfolge torpedieren, nur, um unsere „innere Mutter“ nicht neidisch zu machen. Das ist uns meistens nicht bewusst. Aber die Vorgänge können reflexartig ablaufen.

Manchmal ist es auch unser eigener Zerstörungstrieb („Todestrieb“ nach Freud), den wir spüren, den wir aber nicht wahrhaben wollen. Wir sagen dann gerne: „Der andere will zerstören.“ Es ist auch unsere eigene Angst vor dem Fortkommen und vor der Veränderung, die dazu führen kann, dass wir manches lieber wieder zurück auf den alten Level führen.

Beispiel: Erfolge torpedieren

Mutter hatte kein Abitur und neidete uns unsere Lernerfolge intensiv, allerdings konnte sie nicht darüber sprechen. Gleichzeitig war da auch die Angst, das Kind könnte genauso ins soziale Elend rutschen wie sie. Also erfolgten heftige Strafen bei schlechten Noten, aber auch irgendwie fiese Bemerkungen bei Erfolgen. Offiziell kam vielleicht Lob, aber hintenrum gab es Unwohlsein, schlechte Stimmung, Ehekrach, Meckern über Kleinigkeiten, Migräne bei der Abi-Feier etc. Sie konnte nicht gönnen. Wir selbst spürten vielleicht ihren unbewussten Schmerz und fühlten uns schuldig für unser Vorankommen – diese Abläufe spielten sich unbewusst ab.

Vieles ist uns rätselhaft, aber bei genauem Hinsehen hat alles Psychische seine Logik, seinen inneren Sinn.

Später

Später, wir wohnen schon lange nicht mehr zu Hause, stellen wir Verhextes fest: Wir werden krank vor Prüfungen, wir können uns über bestandene Prüfungen nicht freuen oder wir tun etwas, das die Prüfung vermasselt. Innerlich richten wir uns möglicherweise immer noch nach der Mutter. Unbewusst sitzt sie in einer Ecke unseres Dachstübchens und signalisiert uns ihren Neid. Und wir kommen ihr entgegen: „Schau, Mutter, ich komme zwar vorwärts, aber es tut weh“, könnte der Kompromiss lauten. Wir wollen innere Beziehungen auch noch gut halten, wenn die äußeren Beziehungen schon längst weggefallen sind.

Automatisches bewusst werden lassen

Wir können diesen Vorgängen auf die Schliche gekommen, wenn wir sie bewusst werden lassen. Vieles „wissen“ wir schon im Hinterstübchen, aber wir scheuen uns manchmal, diese Dinge anzuschauen. Wir fühlen, denken und handeln manchmal immer noch so, als sei alles beim Alten, selbst wenn wir viele neue Erfahrungen gemacht haben. Doch wir können neue Wege gehen, neue Bewegungen lernen – durch Psychoanalyse, Psychotherapie, Yoga, Meditation, Singen und Musizieren, Reisen, Geschichtenhören, Bildung und vieles mehr. Wenn einmal die Hoffnung geweckt ist, dass sich „Sinnloses“, Rätselhaftes, Altes und „Verhextes“ sehr wohl verstehen und verändern lassen, ist der nächste Schritt immer der erste Schritt auf neuen Pfaden.

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse

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