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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / Der Psychoanalytiker ist wie ein Geist

Der Psychoanalytiker ist wie ein Geist

13.07.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Der Psychoanalytiker sitzt hinter der Couch – man kann ihn nicht sehen, sondern nur hören. Berührungen gibt es nur in Form von Handschütteln am Anfang und am Ende der Sitzung. Es ist wie ein „Abschied von der Realität“ zu Beginn und eine „Wieder-Begrüßung der Realität“ zum Ende der Stunde.

Das Händeschütteln in der Psychoanalyse erinnert an den Applaus in einem Konzert: Am Ende von ergreifender Musik wird der Gefühlswelt mit dem Applaus ein Ende gesetzt. Es ist der Übergang von der verträumt-emotionalen Welt zurück in die „wirkliche“ Welt.

Man sieht Gespenster

Während der Sitzung finden Übertragungen und Gegenübertragungen statt. Der Patient sieht im Analytiker teilweise Eigenschaften, die nicht der Realität entsprechen – er sieht sozusagen Gespenster: Der Analytiker wird „wie der Vater“ oder „wie die Mutter“. Der Analytiker hingegen kann sich nie ganz sicher sein, was im Patienten vorgeht, doch er hat seine eigenen Gegenübertragungsgefühle. Sie geben ihm Hinweise darauf, wie der Patient sich fühlen mag.

Gleichschwebende Aufmerksamkeit und freie Assoziation

Die Begegnung zwischen Patient und Analytiker findet teilweise in tranceartigen Zuständen statt: Der Patient gibt sich seinen freien Assoziationen hin und hat dabei vielleicht die Augen geschlossen. Der Analytiker begibt sich in einen meditativen Zustand, in die sogenannte „gleichschwebende Aufmerksamkeit“. Hier können sich beide dann leichter auf einer unbewussten, fast schlafähnlichen, Ebene treffen.

Wir führen mit dem Analytiker ein inneres Gespräch. Wir haben kein „Gegenüber“ sondern ein „Dahinter“. Wir hören ihn, ähnlich wie wir uns selbst hören, wenn wir mit uns sprechen.

Der Patient nimmt den „Geist“ auf, die Psyche verändert sich

Wir selbst denken in Worten und Bildern über uns nach. Unsere inneren „Repräsentanzen“ bestimmen mit, wie wir uns im Alltag fühlen. Wir wir mit uns selbst umgehen, hängt auch davon ab, welches innere Bild wir von Mutter und Vater haben – gingen sie liebevoll mit uns um, können wir uns selbst auch liebevoll begegnen. War das überwiegend nicht der Fall, sehnen wir uns nach einer Korrektur. Der Analytiker ist eine Instanz, die wir neu in unsere Psyche mit aufnehmen können – er wird zu einer neuen Repräsentanz. Sehen wir in ihm unsere Mutter und erleben wir ihn aber anders, so kann sich auch das innere Bild von unserer eigenen Mutter verändern.

Der Analytiker verdaut unsere psychischen Vorgänge

Psychische Vorgänge, die wir selbst nicht verarbeiten konnten, kann der Analytiker sozusagen für uns „verdauen“ und sie uns in reiferer Form wieder zurück geben. Was wir vorher nicht aushielten, wird „handhabbar“. Auch diesen Vorgang können wir verinnerlichen. Das, was wir mit dem Analytiker zusammen erleben, nehmen wir in unsere Psyche auf – als Erinnerung, als Mechanismus, als Gefühl, als Sinneseindruck, als Geruch. So kann sich die Psyche verändern.

Unantastbar

Meiner Meinung nach geht all dies gerade deswegen so gut, weil sich beide nicht sehen können und sich auch nicht berühren. Anfassen ist Realität, doch in der Psychoanalyse geht es gerade darum, die Phantasie, die Psyche, den „Geist“ zu berühren. Wenn es eine gute Beziehung ist, nehmen wir den Analytiker innerlich mit auf unsere Lebensreise. Er wird ein Teil von uns. Zunächst ist es noch „er“, der in uns wirkt, also die Erinnerung an ihn, an das Bild von ihm. Doch mit der Zeit machen wir „es“ uns zu eigen und merken, dass wir selbst zunehmend so funktionieren können, wie einst der Psychoanalytiker für uns funktionierte. Wir haben etwas in uns aufgenommen und assimiliert. Daher ist die Psychoanalyse etwas, das der Analytiker mit großer Vorsicht durchführen muss. So wird es auch verständlich, warum die Ausbildung so intensiv ist und so lange dauert.

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Kategorie: Psychoanalyse Stichworte: Psychoanalyse

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