Den Groll, ich spüre ihn schon wieder langsam aufziehen. Er kommt von unten her und verdunkelt meine Seele. Er beißt sich langsam fest und hält mich umschlungen wie die Zaunwinde den jungen Ast. Eben konnte ich mich noch frei bewegen, doch Gedanken und Bilder fachten ihn an wie Fliegen eine fleischfressende Pflanze. Was wäre gewesen, wenn? Hätte es doch … Wäre es doch …
Zeit vergeht
Ich möchte frei werden davon und doch nicht, denn da ist ein Gefühl, ich könnte etwas verpassen, wenn ich den Groll aufgebe. Als wenn er mir diente, als ob er irgendetwas auf magische Weise im Hintergrund bewirken, zerstören oder heilen könnte. In Wirklichkeit zerstört er nur. Auch mich. Der Schaden, er ist da. Wie der Groll. Doch im Gegensatz zum Schaden kann ich den Groll verlassen. Und neue Wege gehen.
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