„Ich hab‘ mir gleich auf die Zunge gebissen, aber es war zu spät.“ Manchmal hört man sich selbst etwas sagen und traut den eigenen Ohren nicht. Manchmal kommen Freud’sche Versprecher über die Lippen, bevor einem klar ist, wie einem geschieht. Manchmal ist es, als ob jemand von außen ins persönliche Wespennest sticht, woraufhin man kopflos zurücksticht. Oder man wird knallrot. Wann immer es schnell geht, ist für gewöhnlich das Unbewusste beteiligt. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Sigmund Freud, Die Zukunft einer Illusion,
http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-zukunft-einer-illusion-927/9
Wie ein Reflex
Wie ein Reflex kommt die eigene Reaktion daher – manchmal ist es hilfreich, lustig, befreiend, manchmal aber auch zerstörerisch. Vor diesem reflexhaften Sprechen oder Handeln kann man sich kaum schützen. Es kann einem immer und überall passieren. Starke Gefühle wie Wut und Angst, Müdigkeit, Gefühle des Gequält- und Eingeengtwerdens sowie unbewusste Phantasien und Erinnerungen können zu einer reflexhaften Reaktion führen.
Interessiert bleiben
Wenn man sich gut kennt und wenn das eigene Über-Ich nicht mehr so streng ist, können „Ausrutscher“ seltener werden. Wenn immer wieder ähnliche Ausrutscher passieren, lassen sich diese vielleicht in einer Psychoanalyse verstehen. Will man sich kontrollieren, wird alles oft noch schlimmer. Wichtig ist es, mit sich selbst nicht zu hart ins Gericht zu gehen und zu wissen: Wenn’s schnell gegangen ist, dann lässt das Unbewusste grüßen und wer neugierig auf sich selbst ist, kann vielleicht erkunden, was da genau passiert ist. Sich selbst kennenzulernen, ist ein Leben lang immer wieder neu und wertvoll.
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