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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Tod, Trauma, Kontaktabbruch: Wenn das, was fehlt, alles überschattet

Tod, Trauma, Kontaktabbruch: Wenn das, was fehlt, alles überschattet

15.04.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Sie mochte Familienveranstaltungen noch nie – vielleicht, weil sie schon lange selbst keine Familie mehr hat, vielleicht, weil sie sich in Familien immer unverstanden fühlte. Der Frühling zeigte sich in voller Pracht, aber sie konnte sich nicht daran freuen. „Wir hatten wirklich das schönste Fest, das man sich vorstellen kann, aber ich war wie abgestumpft, ich fühlte mich wie gelähmt. Ich hatte auch dauernd Angst, dass mich die Leute auf meinen Sohn ansprechen, den ich seit Monaten nicht mehr sehen durfte“, sagt eine Mutter. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Das Leid wiegt schwerer als die Freud‘

Nadine hatte als Kind viel Gewalt erlebt. Sie selbst blieb kinderlos, hatte keinen Partner, keine Berührung. Sie vermisste nichts mehr als das – auch, wenn ihr die Vorstellung von Nähe und Partnerschaft manchmal Angst machte. „Wir machen ständig schöne Reisen, aber ich kann mich nicht daran erfreuen“, sagt ein Patient in der Psychotherapie. Das Trauma der frühen Kindheit überschattet alles, es wiegt einfach schwerer als die Freude, die geboten wird.

„Andere Mütter haben auch nette Söhne“, aufgearbeitet am Beispiel „Andere Schokocremes sind auch lecker.“ „Nutella hat seinen Geruch und Geschmack verändert! Man hat mich meiner Kindheitserinnerung beraubt“, schrieb ich kürzlich sch(m)erzhaft auf Twitter. „Dann nimm‘ doch Nutoka-Creme“ – so oder ähnlich lauteten die Antworten. Doch das macht es schlimmer. Ich fühlte mich unverstanden. Die Einzigartigkeit fehlt und kann durch nichts ersetzt werden. Kurz nach der Entdeckung des Verlusts ist man nicht fähig, sich mit Alternativen anzufreunden.

Es hängt alles an diesem Einen

Wer kennt es nicht – phasenweise oder fast ein Leben lang – das Gefühl: „Nichts kann meinen Schmerz aufwiegen. Wenn doch dieses Eine nicht wäre, könnte ich mich freuen. Wenn ich dieses Eine doch wieder hätte, könnte ich mich wieder ganz dem freudigen Geschehen widmen.“ Menschen, die einen Partner/ihr Kind/ihre Geschwister/ihre Mutter/ihren Vater verloren haben, leben oft lange in diesem Gefühl. Es können 100 Menschen zum Geburtstag anrufen, aber wenn „Der Eine“ nicht anruft, ist es, als hätte keiner angerufen. Es ist vergleichbar mit einem kleinen Kind: Hat es Kummer mit der Mutter, gibt es im Kindergarten nichts, was es aufmuntern kann. Zunächst jedenfalls.

Mit Zahnschmerzen kann man schlichtweg nichts genießen.

Die Lücke fühlen

Verschmerzen braucht Zeit. Manche Lücken lassen sich niemals füllen. Das Einzige, was oftmals hilft, ist das Verständnis von anderen oder auch der eigene verstehende Blick auf sich selbst. In einem Seminar hörte ich von einem Psychoanalytiker* diese Geschichte:
„Ein Kind soll bei seiner Oma übernachten und vermisst die Eltern. Es bekommt Bauchweh und darf die Mutter anrufen. ‚Mama, ich hab‘ Bauchweh!‘ – Mutter: ‚Sag‘ der Oma, sie soll Dir eine Wärmflasche machen.‘ Der Hilfseffekt ist gleich Null. Sagt die Mutter aber tröstend: ‚Ich verstehe, dass Du Heimweh hast, aber schau, es sind nur noch ein paar Stunden und dann sehen wir uns wieder.'“ Das fühlt sich gleich ganz anders an. Der Schmerz der Lücke wird am besten durch Verstehen gelindert. Ein wenig getröstet kann man sich dann vielleicht doch dem zuwenden, was da ist.

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*Dank an Dr. rer. soc. Dipl.-Psych. Manfred Schmidt (DPV)

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Kategorie: Begriffe, Depression, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Depression, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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