• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Tod, Trauma, Kontaktabbruch: Wenn das, was fehlt, alles überschattet

Tod, Trauma, Kontaktabbruch: Wenn das, was fehlt, alles überschattet

15.04.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Sie mochte Familienveranstaltungen noch nie – vielleicht, weil sie schon lange selbst keine Familie mehr hat, vielleicht, weil sie sich in Familien immer unverstanden fühlte. Der Frühling zeigte sich in voller Pracht, aber sie konnte sich nicht daran freuen. „Wir hatten wirklich das schönste Fest, das man sich vorstellen kann, aber ich war wie abgestumpft, ich fühlte mich wie gelähmt. Ich hatte auch dauernd Angst, dass mich die Leute auf meinen Sohn ansprechen, den ich seit Monaten nicht mehr sehen durfte“, sagt eine Mutter. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Das Leid wiegt schwerer als die Freud‘

Nadine hatte als Kind viel Gewalt erlebt. Sie selbst blieb kinderlos, hatte keinen Partner, keine Berührung. Sie vermisste nichts mehr als das – auch, wenn ihr die Vorstellung von Nähe und Partnerschaft manchmal Angst machte. „Wir machen ständig schöne Reisen, aber ich kann mich nicht daran erfreuen“, sagt ein Patient in der Psychotherapie. Das Trauma der frühen Kindheit überschattet alles, es wiegt einfach schwerer als die Freude, die geboten wird.

„Andere Mütter haben auch nette Söhne“, aufgearbeitet am Beispiel „Andere Schokocremes sind auch lecker.“ „Nutella hat seinen Geruch und Geschmack verändert! Man hat mich meiner Kindheitserinnerung beraubt“, schrieb ich kürzlich sch(m)erzhaft auf Twitter. „Dann nimm‘ doch Nutoka-Creme“ – so oder ähnlich lauteten die Antworten. Doch das macht es schlimmer. Ich fühlte mich unverstanden. Die Einzigartigkeit fehlt und kann durch nichts ersetzt werden. Kurz nach der Entdeckung des Verlusts ist man nicht fähig, sich mit Alternativen anzufreunden.

Es hängt alles an diesem Einen

Wer kennt es nicht – phasenweise oder fast ein Leben lang – das Gefühl: „Nichts kann meinen Schmerz aufwiegen. Wenn doch dieses Eine nicht wäre, könnte ich mich freuen. Wenn ich dieses Eine doch wieder hätte, könnte ich mich wieder ganz dem freudigen Geschehen widmen.“ Menschen, die einen Partner/ihr Kind/ihre Geschwister/ihre Mutter/ihren Vater verloren haben, leben oft lange in diesem Gefühl. Es können 100 Menschen zum Geburtstag anrufen, aber wenn „Der Eine“ nicht anruft, ist es, als hätte keiner angerufen. Es ist vergleichbar mit einem kleinen Kind: Hat es Kummer mit der Mutter, gibt es im Kindergarten nichts, was es aufmuntern kann. Zunächst jedenfalls.

Mit Zahnschmerzen kann man schlichtweg nichts genießen.

Die Lücke fühlen

Verschmerzen braucht Zeit. Manche Lücken lassen sich niemals füllen. Das Einzige, was oftmals hilft, ist das Verständnis von anderen oder auch der eigene verstehende Blick auf sich selbst. In einem Seminar hörte ich von einem Psychoanalytiker* diese Geschichte:
„Ein Kind soll bei seiner Oma übernachten und vermisst die Eltern. Es bekommt Bauchweh und darf die Mutter anrufen. ‚Mama, ich hab‘ Bauchweh!‘ – Mutter: ‚Sag‘ der Oma, sie soll Dir eine Wärmflasche machen.‘ Der Hilfseffekt ist gleich Null. Sagt die Mutter aber tröstend: ‚Ich verstehe, dass Du Heimweh hast, aber schau, es sind nur noch ein paar Stunden und dann sehen wir uns wieder.'“ Das fühlt sich gleich ganz anders an. Der Schmerz der Lücke wird am besten durch Verstehen gelindert. Ein wenig getröstet kann man sich dann vielleicht doch dem zuwenden, was da ist.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Mit den Lücken des Lebens leben
Da-Sein als psychoanalytische Technik
Jahrelanges Alleinsein – wo findet man Berührung?
Ob alles oder nichts mehr passt, hängt von einer einzigen Beziehung ab

*Dank an Dr. rer. soc. Dipl.-Psych. Manfred Schmidt (DPV)

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Begriffe, Depression, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Depression, Lebenshilfe, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse Hypnose IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Das präverbale Trauma

PsychoanalytikerIn werden

97 Wie wird man Psychoanalytiker*in? Sich aktiv mit dem Aversiven auseinandersetzen

Psychoanalyse ist die ständige Beschäftigung mit dem Aversiven. Um Psychoanalytiker*in zu werden, muss man schon ein großes Interesse daran haben, das Aversive zu untersuchen. Deswegen ist dieser Beruf oft auch so schwierig und deswegen scheuen sich viele Patienten davor, eine Psychoanalyse zu beginnen. In Psychotherapien oder Kliniken, machen die Therapeuten oft Halt, bevor es zu […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·