• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Inhalt
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / „Sorgen Sie gut für sich“ – und was, wenn das als bedrohlich erlebt wird?

„Sorgen Sie gut für sich“ – und was, wenn das als bedrohlich erlebt wird?

18.02.2018 von Dunja Voos Kommentar verfassen

In der Psychotherapie gehen Therapeuten allzu leicht davon aus, dass die Menschen leben wollen, dass ihnen Menschenleben wertvoll ist, dass Weiches angenehmer ist als Hartes und dass Sich-Wohlfühlen besser ist als Qual. Therapeuten fordern die Patienten auf, sich diesem „Guten“ zuzuwenden. Was aber, wenn sie damit gegen die innere Logik des Patienten arbeiten? „Wenn Sie nicht aufhören, zu rauchen, werden Sie daran sterben!“, sagt der Arzt. Und der Patient denkt leise: „Eben das ist ja mein Ziel.“

Die Psychoanalyse zieht das Gegenteil in Betracht

Wir haben nicht nur einen Lebenstrieb, sondern auch einen Todestrieb, wie Freud es ausformulierte und ausarbeitete. Das Schöne an der Psychoanalyse ist, dass sie meistens auch das Gegenteil von dem in Betracht zieht, was sie sieht. Psychoanalytiker werden darin geschult, zu erkennen, dass selbstverletzendes Verhalten eben auch ein Versuch der Selbstfürsorge sein kann. „Mein Psychotherapeut verwehrt mir weitere Termine, wenn ich nicht aufhöre, mich selbst zu verletzen“, höre ich Patienten manchmal sagen. Psychotherapeuten sind auch nur Menschen mit Grenzen. Auch sie können überfordert sein und sie halten die Angst im Zusammensein mit dem Patienten vielleicht nicht mehr aus. Doch manchmal handelt es sich bei dem Verwehren von Kontakt auch um eine unreflektierte sadistische Gegenübertragung, um Nicht-Verstehen oder schlicht um ein psychotherapeutisches Konzept im Kopf.

Hinter vielen bewussten Wünschen steckt auch ein unbewusster Gegenwunsch.

Im Unbewussten sitzt das Gegenteil

Manche Menschen wuchsen so auf, dass sie sich nur an aversive Gefühle in Kontakt mit der Mutter erinnern. Wenn der Mensch, der uns am nächsten steht, weder Schutz noch irgendetwas Gutes bietet, verkehrt sich mitunter unsere ganze Innenwelt ins Gegenteil. „An meiner Mutter/an meinem Vater war nichts Gutes! Ich will sie/ihn voll und ganz ausspucken!“, sagen manche. Sie können sich an keine einzige gute Berührung erinnern und wenn, dann verdrängen sie es, denn es war nicht gut, von einem Menschen, der einem nicht gut tat, für Momente etwas Gutes zu bekommen. Wenn man in Betracht zieht, dass man es bei einem Patienten mit jemandem zu tun hat, für den Berührung, Weiches, Zärtliches wirklich nur schrecklich war, dann wird klarer, warum wir mit unseren „guten Wünschen“ bei dem Betroffenen nicht weiterkommen. Er vermeidet „das Gute“, wo es nur geht. Weil es ihm Angst macht, weil es in ihm Entsetzen oder das Gefühl von Schutzlosigkeit und Ekel auslöst.

Wie aber zum Guten finden?

Wie aber findet man bei einem solchen Menschen zum Guten? Es ist schwierig und immer wieder anders. Manchmal erscheint es fast unmöglich. Vielen hilft es jedoch, wenn ihr „Schlechtes“ wirklich ernst genommen wird und sehr viel Raum bekommen darf. Die Betroffenen möchten dem Therapeuten zeigen, wie es ihnen geht und in welcher entsetzlichen Welt sie leben. Ganz versteckt und vergraben ist meistens doch irgendwo die Sehnsucht nach dem Guten und „das Gute“ selbst ist oft sehr versteckt im psychisch Leidenden. Es bringt meistens nichts, am Patienten zu kratzen so wie man an der Autoscheibe kratzt, um das lästige Eis loszuwerden. Oft eröffnet sich der Weg von hinten. Der Betroffene braucht viel Zeit und ist angewiesen darauf, dass der Therapeut auch kreativ denken kann und sich nicht nur vom Augenscheinlichen in die Irre führen lässt.

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Der Zärtlichkeit ausweichen – warum tun wir das?
  • „Wenn’s mir gut geht, geht’s mir schlecht.“
  • Malignes Introjekt – wie kann ich mir das vorstellen?
  • Scham hemmt die Bewegung
  • Selbstverletzendes Verhalten ist oft auch eine Art Selbstfürsorge
  • Das Unbewusste bei Melanie Klein: Der Angriff auf die böse Brust
  • Suizidphantasien: Der fremde Anteil in sich selbst soll weg
  • Robert Stoller: Sexuelle Perversionen sind die Rache für Kindheitswunden
  • Warum wir provozieren und wie es uns schadet und nutzt
  • Masochistischer Triumph
  • Das Problem bei sexuellem Kindesmissbrauch: die lustvolle Komponente
  • Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
  • Wenn Beruhigungsversuche beunruhigen

Sorgen_Sie_gut_fuer_sich (PDF)

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 18.2.2018

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Begriffe, Borderline, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Borderline, Lebenshilfe, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Nase Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Dunja Voos bei Malignes Introjekt – das/der/die Schlechte in uns
  • Gabriele bei Malignes Introjekt – das/der/die Schlechte in uns
  • Dunja Voos bei Persönlichkeitsstörungen: Die Betroffenen wirken gesund, die Umwelt leidet

PsychoanalytikerIn werden

7 Wie wird man Psychoanalytiker? „Laienanalyse“: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) heißt es: „Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. … Über die Möglichkeiten der Zulassung von Absolventen aus anderen Hochschulbereichen gibt eine individuelle Beratung Auskunft„. Das heißt also: Auch Akademiker*innen anderer Fachrichtungen als die der Medizin und Psychologie können Psychoanalytiker*innen werden. Sie […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·