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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Neid – Gefühle erklärt für Kinder (und Erwachsene)

Neid – Gefühle erklärt für Kinder (und Erwachsene)

11.12.2018 von Dunja Voos 2 Kommentare

neid_pfingstroseWarst du schon einmal neidisch? Bestimmt kennst du dieses Gefühl – es sticht und  tut weh. Vielleicht bist du neidisch, weil dein Freund eine Sache hat, die du selbst nicht hast. Vielleicht hat deine Freundin immer schönere Klamotten als du selbst. Man kann einen anderen um seine Sachen beneiden. Meistens beneidet man solche Menschen, die einem ähnlich sind und wo es sein kann, dass man selbst einmal das schafft oder bekommt, was der andere hat. Man ist also eher auf seinen besten Freund neidisch als zum Beispiel auf einen echten Prinzen, weil man den sowieso nicht erreichen kann. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Neid macht etwas mit deinem Körper

Neid ist aber nicht nur eine Sache, die im Kopf passiert. Neid kann auch etwas mit dem Körper machen – man sagt zum Beispiel: „Der wird blass vor Neid“ oder „Der wird grün vor Neid“. Wenn man gerade sehr neidisch ist, kann sich also sogar die Durchblutung verändern, oder man fühlt den Neid als einen „Stich ins Herz“ oder als ein drückendes Gefühl im Magen. In vielen Geschichten und Filmen werden die Menschen, die neidisch sind, oft als besonders dünne und magere Menschen dargestellt. Neidisch ist man, wenn man von etwas zu wenig bekommen hat: von Sachen, von Erlebnissen, von Liebe und Zuneigung. Je schlechter es einem geht, umso neidischer kann man werden.

Neid kann einsam machen

Manchmal wird der Neid so groß, dass man nicht mehr mit den anderen zusammensein mag, weil man immer denkt, den anderen geht es so viel besser als einem selbst. Das kann ganz schön einsam machen. Wenn man es schafft, mit anderen trotzdem etwas zusammenzumachen, obwohl man so neidisch ist, kann es einem aber auch wieder besser gehen. Vielleicht merkt man, dass es den anderen auch nicht immer so gut geht, wie man dachte. Oder der andere ist so nett zu einem, dass man sich über das Zusammensein freut. Dann kann der Neid kleiner werden.

Neid auf Dinge, die der andere tut

Oft ist man gar nicht auf die Sachen von anderen Leuten neidisch, sondern auf Dinge, die die anderen tun können. Vielleicht beneidest du in den Ferien die Leute, die in den Urlaub fahren, während du selbst zu Hause bist und dich langweilst. Vielleicht fühlst du den Neid in deinen Augen, weil du am liebsten weinen würdest vor Neid.Neid ist wie eine Wut auf das, was der andere hat und man selbst nicht hat.

Neid auf die Gefühle von anderen

Manchmal ist man neidisch, ohne zu wissen, warum. Das passiert oft dann, wenn es um Neid auf Gefühle geht. Stell dir vor, du könntest toll schwimmen, aber es kommt dir selbst gar nicht so vor – du kannst gar nicht richtig stolz auf dich sein und dich nicht freuen. Und dann gibt es neben dir jemanden, der vielleicht gar nicht so toll schwimmen kann, aber der damit zufrieden ist. Dann wird man wütend auf den anderen und findet, dass der ganz schön angibt. Vielleicht erkennt man aber irgendwann das: „Ich bin neidisch auf den anderen, einfach, weil der zufrieden sein kann.“

Neid, weil andere geliebt werden

Manchmal fühlt man sich auch ungeliebt. In Zeiten, in denen die Eltern einen nicht gut behandeln, meint man, dass andere Kinder viel mehr von ihren Eltern geliebt werden. Das ist ein sehr großer Schmerz. Und man kann dann ganz schön neidisch auf die Kinder werden, die anscheinend nettere Eltern haben. Manchmal können einem dann aber andere liebevolle Menschen Mut machen und Kraft geben, zum Beispiel ein Lehrer oder eine Lehrerin, eine Nachbarin oder eine Oma. Und wenn keiner da ist? Dann muss man sich erstmal gute Menschen suchen.

Wenn es einem ganz schlecht geht, kann man zum Beispiel die Telefonseelsorge anrufen: 0800/111 0 111.

Bücher können trösten

Manchmal macht es auch Mut, wenn man Geschichten über andere Kinder in Büchern liest. Kennst du das Märchen vom „Aschenputtel“? Aschenputtel ist ein Mädchen, deren Mutter gestorben ist und die dann in eine Stief-Familie kommt. Dort hat sie eine Stiefmutter und zwei Schwestern, die immer gemein zu ihr sind. Alle sind gemein, weil sie spüren, dass Aschenputtel eine innere Kraft hat, die sie selbst nicht haben. Die echte Mutter von Aschenputtel und ihr Vater hatten sie sehr geliebt und diese Liebe, die Aschenputtel abbekommen hat, kann man immer noch spüren. Diese Liebe fehlt den Stiefschwestern und deswegen sind sie neidisch auf Aschenputtel, obwohl sie immer nur hart arbeiten muss und dreckige Kleider trägt.

Neidisch, obwohl es dem anderen schlecht geht

Vielleicht kennst du auch den Spruch: „Man gönnt dem anderen noch nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln.“ Damit ist gemeint, dass man einen anderen so sehr beneidet, dass man ihn sogar noch um das Schlechte beneidet, das er hat. Man glaubt, dass es dem anderen immer noch besser geht als einem selbst, obwohl der andere gerade so viel Pech hat.

Angst vor dem Neid der anderen

Manchmal hat man auch Angst davor, dass ein anderer neidisch werden könnte. Das kann zum Beispiel passieren, wenn man einen anderen sehr gerne hat, aber merkt, dass es dem anderen selbst nicht so gut geht. Dann will man dem anderen nicht wehtun. Das ist eigentlich auch in Ordnung, aber manchmal kann das zum Problem werden.

Manche Kinder haben Eltern, die zum Beispiel in einem Beruf arbeiten, den sie nicht mögen. Doch die Eltern hatten kein Geld, um den Beruf zu lernen, den sie wirklich wollten. Darunter leiden die Eltern manchmal. Sie werden dann vielleicht neidisch und nörgeln viel mit einem herum. Wenn man selbst gut in der Schule ist und viel lernt, hat man vielleicht ein schlechtes Gewissen, weil es einem besser geht als den Eltern.

Manche Kinder werden dann sehr vorsichtig und schaffen nicht das, was sie eigentlich schaffen könnten. Oder sie tun nicht das, was sie gerne tun würden, weil sie glauben, dass sie damit die Eltern schonen könnten. „Die Eltern oder andere Leute sollen bloß nicht neidisch werden“, denkt man. Aber manchmal muss man den Eltern eben auch etwas wehtun, um selbst weiterzukommen. Die meisten Eltern sind manchmal auch neidisch auf ihre Kinder. Aber damit müssen sie selbst fertig werden – sowas müssen die Eltern dann eben mit ihren Freunden besprechen.

Den Neid der anderen genießen

Es gibt Menschen, die wollen immer die Besten sein. Sie genießen es sehr, wenn andere sie beneiden. Sie tun auch alles dafür, dass andere sie beneiden: Sie ziehen tolle Sachen an und geben damit an. Das tun sie aber in Wirklichkeit deshalb, weil sei das Gefühl haben, dass sie eigentlich nicht gut genug sind. Sie wollen sich dadurch ein gutes Gefühl holen, indem sie andere neidisch machen. Sie selbst tun so, als wären sie nie neidisch – sie tun so, als wären sie nur cool. In Wirklichkeit aber sind sie selbst natürlich auch neidisch auf andere. Erst, wenn es ihnen wieder besser geht und wenn sie merken, dass sie einfach so wertvoll sind und geliebt werden, dann brauchen sie es nicht mehr so sehr, dass andere sie beneiden.

Gutes suchen und finden

Neid wird umso kleiner, je wohler man sich selbst fühlt. Dazu gehört, dass man sich andere Menschen und Freunde sucht, die einen gut behandeln. So kann man sich dann auch selbst gut behandeln. Wenn ein anderer sieht, welchen Schmerz man selbst hat, fühlt man sich gleich besser.

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  • Neid ist: das Ich-Ideal im Anderen sehen
  • Psychotherapieausbildung: Neid zwischen Ärzten und Psychologen

Der Maler Gustav Klimt (1862-1918) hat im Jahr 1899 ein Bild gemalt, das den Neid zeigt. Das Bild heißt „Nuda Veritas und Der Neid“ (Nuda veritas heißt „wahre Nacktheit“). Das Bild siehst du hier.

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 19.10.2012
Aktualisiert am 11.12.2018

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Kategorie: Begriffe, Gefühle, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Emotion, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Jay meint

    10.11.2014 um 4:02

    Ich (Einzelkind) hatte in meiner Kindheit einen Freund, der sehr oft neidisch auf mich war.
    Meistens ging es dabei um Spielsachen und um Freiheiten, die ich zuhause hatte, er bei sich aber nicht.
    In seiner Familie galt ein striktes Leistungsprinzip: Es wurde von den Kindern erwartet, dass sie die hohen Ansprüche der Eltern erfüllten, dann gab es eine Belohnung. Sonst nicht. Keine Ausnahme.
    Von sich aus war das Kind in dieser Familie nicht viel wert, es musste sich seinen Wert erst verdienen.
    Bei mir hingegen war es so, dass ich mit allem möglichen Zeug von meinen Eltern überhäuft wurde, was sicherlich ebenfalls problematisch war.
    Auch waren meine Eltern, was das alltägliche Leben eines Kindes angeht, nicht sehr streng. Ich wurde zu keinen Freizeitaktivitäten wie Sportvereine o.ä. gezwungen.
    Mein Freund ließ damals viel neidische Wut an mir aus. Er redete bei anderen schlecht über mich, belog mich oft, wirkte oft angeberisch oder stahl manchmal sogar Kleinigkeiten aus meiner Spielzeugkiste, gelegentlich rauften wir uns auch. Trotzdem war er ein Freund, der mich vom Kindergarten bis ins junge Erwachsenenalter begleitete, bis unsere Weg sich verliefen. Schon merkwürdig.
    Ich habe damals natürlich nicht verstanden, warum er so neidisch reagierte. Aus heutiger Sicht ist mir klar, dass ich eventuell etwas unsensibel war, wenn ich ihm ständig mein neuestes Spielzeug vorführte, aber als Kind hat man nicht das Gespür dafür.
    Ich selbst war neidisch, als in der dritten oder vierten Klasse auf einmal zwei andere Freunde mit einer Zahnspange im Mund vor der Tür standen. Bis ich ein paar Monate später selbst eine bekam, war ich extrem neidisch und kreiste in Gedanken ständig um dieses Thema.
    Schon kurios.

  2. Urban Zerfaß meint

    29.10.2012 um 20:41

    Sehr geehrte Frau Dr. Voos,

    wir bieten ihre Bücher in unserem Ladengeschäft FUNDUS in Berlin gerne und mit Erfolg an und haben sie auch bei vielen Fortbildungsveranstaltungen auf dem Büchertisch.
    Gerne versenden wir sie auch portofrei zum Ladenpreis,www.buch-fundus.de für die hp oder order@buch-fundus.de für eine email würden reichen.
    Und http://www.freud-club.de (noch im Aufbau) für etwas mehr historisch interessierte Zeitgenossen.
    Freundliche Grüße Urban Zerfaß

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